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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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Wohnzimmer. »David sucht schon wieder Geschenke!«
    »Dieses Kind«, seufzte meine Mutter und ließ mich alleine in der Küche zurück. Ich ging zum Wasserhahn und wusch mir den Zuckerguss von den Händen. Bevor ich Papa helfen ging, warf ich noch mal einen Blick auf die Makronen. Sie sahen richtig gut aus. Ich hoffte für Mama, dass sie auch so schmeckten, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Elias
    »Wie seht ihr denn aus?«, fragte unsere Mutter mit weit aufgerissen Augen. »Seid ihr in einen Schneesturm geraten?«
    »So ähnlich«, brummte ich und schielte lächelnd zu Anastasija herüber, die ihre nassen Haare ansah, als wären sie giftige Schlangen.
    »Wir wollten doch jetzt zusammen Weihnachtslieder singen«, erinnerte Mama uns unnötiger Weise. »Geht euch sofort duschen und zieht euch um Himmels Willen etwas Anständiges an. So kann man euch ja niemandem zeigen.«
    Hinter ihr erschien unsere Großmutter Eva und lächelte. Ihre offen getragenen schwarzen Haare reichten ihr bis fast zu den Knien. Sie trug ein blutrotes Kleid, welches ihre weiße Vampirhaut zusammen mit den dunklen Haaren noch blasser aussehen ließ. Da wir Vampire ungefähr mit Mitte zwanzig anfingen, uns bis auf den Wachstum der Haare und Fingernägel nicht mehr zu verändern, sah sie immer noch genauso aus, wie ich sie in Erinnerung gehabt hatte. Meine Schwester Ana schlug nach unserer Mutter. Die beiden glichen sich jetzt schon sehr und damit meine ich nicht nur die blonden Haare, sondern auch die Gesichtszüge.
    Anastasija hatte Oma schon früher am Abend begrüßt, aber ich sie noch nicht, da ich bereits bei Sonnenuntergang am See gewesen war, um Satu Mare aus der Ferne zu betrachten.
    »Elias, dragule«, sagte Oma jetzt leise und öffnete ihre Arme.
    »Bunică!«
    Sie drückte mich an ihr Herz, obwohl ich vom geschmolzenen Schnee immer noch klatschnass war. Vorsichtig schob sie mich dann etwas von sich weg und betrachtete mein Gesicht. Ihre kühle Hand strich mir zärtlich eine Strähne aus der Stirn.
    »Du wirst immer hübscher.«
    Ich sah betreten zu Boden.
    »Kopf hoch«, sagte sie daraufhin und hob mein Kinn mit einem schlanken Zeigefinger an. »Wer mit gesenktem Haupt durch das Leben geht, verpasst das Beste.«
    Ich lächelte Oma zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Ich muss mir was anderes anziehen«, erinnerte ich sie und Großmutter ließ mich mit einem liebevollen Nicken gehen.
    Als Ana und ich schließlich wieder sauber und umgezogen waren, gingen wir ins Wohnzimmer, wo unser Vater bereits am Flügel saß. Mein Aussehen hatte ich eindeutig von ihm und meinem Großvater Traian, der neben ihm stand. Opa und Papa hätten mit ihren blonden Haare und fast identischen Gesichtszügen als Zwillinge durchgehen können. Ich begrüßte meinen Großvater und ließ mir von meinem Vater einen Kuss auf die Stirn geben. Noch eine halbe Stunde bis zu Anas und meinem Geburtstag, dem Heiligabend. Papa stimmte das erste Weihnachtslied an und ich setzte mich zu den Frauen meiner Familie. Oma legte einen Arm um mich und ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter.
    Miriam
    »Pssst, Miri!«
    Ich schielte auf den Weckern. »David, es ist kurz vor zwölf und ich bin gerade erst eingepennt, du Idiot!«
    Das hielt meinen Bruder jedoch nicht davon ab, in mein Zimmer zu kommen und das Rollo an meinem Fenster hochzuziehen.
    »Komm her, das musst du sehen.«
    »Wehe, da draußen ist nicht gerade die Apokalypse ausgebrochen und unsere Eltern brauchen Hilfe dabei, irgendwelche Zombies abzuwehren.«
    »Äh … fast«, gluckste mein Bruder amüsiert. Ächzend stand ich auf, ging zu ihm ans Fenster und sah hinaus. SCHNEE!
    »Es schneit!«
    »Ja, es ist nicht viel, aber …«, konnte er gerade noch so sagen, da schob ich ihn weg und öffnete das Fenster. Ich hielt die Hand hinaus und fing mir ein paar Flocken ein. Lange konnte ich sie nicht betrachten, sie schmolzen sofort zusammen, aber ich strahlte dennoch über das ganze Gesicht.
    »Schöööön«, schwärmte ich.
    »Und?«, triumphierte David und polierte sich die Nägel seiner rechten Hand an seinem T-Shirt. »Was sagt man dann zu dem göttlichen Bruder, der fein aufgepasst und dich geweckt hat, damit du das nicht verpasst?«
    »Danke«, murmelte ich und starrte hinaus in die dunkle Nacht. Die kleinen Schneeflocken waren nur im orangenen Licht der Straßenlaternen zu erkennen. Leider schienen sie auf dem Straßenbelag direkt zu schmelzen. In der Ferne hörte ich die Kirchturmuhr zwölf
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