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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva
Autoren: David Eddings
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Tochter zutreffen.«
    »Ist sie denn schon so alt?«
    »Cherekerinnen heiraten sehr jung. Offenbar sind die Chereker der Meinung, daß Mädchen auf diese Weise nicht in Schwierigkeiten kommen.
    Barak und sein Sohn sind hergekommen, um der ganzen Aufregung zu entgehen.«
    Wieder lachte Yarblek. »Ich werde ihn aufwecken. Vielleicht hat er was zu trinken.« Mit schmerzlicher Miene tippte er mit einem Finger auf die Stelle zwischen den Augen. »Ich fühle mich noch ein wenig angegriffen, und Barak ist genau der Mann, mit dem sich das beheben läßt. Ich komme zurück, wenn ich mich besser fühle. Außerdem habt Ihr ja genügend Briefe zu lesen. Oh!« brummte er. »Hätte ich es doch fast vergessen! Ich habe noch mehr.« Wieder kramte er unter seinem schäbigen Mantel herum.
    »Da ist ein Brief von Polgara.« Er warf ihn achtlos auf den Tisch. »Einer von Belgarion. Einer von Silk und einer von dem blonden Mädchen mit den Grübchen – Sammet, wenn ich mich recht erinnere. Die Schlange hat nichts mitgeschickt. Ihr wißt ja, wie Schlangen sind. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet? Ich fühle mich wirklich nicht sehr gut.«
    Er schwankte zur Tür und schloß sie hinter sich.
    »Er kann einen wahrhaftig zur Verzweiflung bringen!« stellte Porenn fest.
    »Das macht er absichtlich.« Vella zuckte die Schulter. »Er glaubt, das wäre komisch.«
    »Yarblek erwähnte, daß auch Ihr Botschaften für mich habt? Ich nehme an, ich sollte sie alle sofort lesen – um die Schrecken möglichst rasch hinter mich zu bringen.«
    »Ich habe nur eine, Porenn«, entgegnete Vella, »und sie ist nicht schrift-lich. Liselle – das Mädchen, das sie Sammet nennen – bat mich, Euch etwas mitzuteilen, sobald wir allein sind.«
    »Gut.« Porenn legte Belgaraths Brief zur Seite.
    »Ich weiß nicht, wie sie das herausgefunden haben«, sagte Vella, »aber offenbar ist der König von Cthol Murgos nicht Taur Urgas’ Sohn.«
    »Was sagt Ihr da, Vella?«
    »Urgit ist nicht einmal verwandt mit diesem Wahnsinnigen. Offenbar besuchte vor längerer Zeit ein drasnischer Geschäftsmann den Palast in Rak Goska. Er und Taur Urgas’ zweite Gemahlin freundeten sich an.« Sie lächelte mit einer hochgezogenen Braue. »Sehr sogar. Ich hatte die Mur-godamen eigentlich schon immer im Verdacht, daß sie einer Liebschaft nicht abgeneigt sind. Nun, jedenfalls war das Ergebnis dieser Freundschaft Urgit.«
    Eine schreckliche Vermutung kam Königin Porenn.
    Vella lächelte sie spitzbübisch an. »Wir wußten schon immer, daß Silk verwandtschaftliche Beziehungen zu Königshäusern hat, nur nicht zu wie vielen.«
    »Nein!« keuchte Porenn.
    Vella lachte. »O ja. Liselle sagte es Urgits Mutter auf den Kopf zu, und die Dame gestand.« Das Gesicht der Nadrakerin wurde ernst. »Silk möch-te nicht, daß dieser knochige Kerl, Javelin, es erfährt. Das ist der Sinn von Liselles Botschaft. Aber Liselle meinte, daß sie es jemandem melden müß-
    te. Deshalb bat sie mich, es Euch mitzuteilen. Ich nehme an, Ihr sollt entscheiden, ob Ihr es Javelin weitererzählen wollt oder nicht.«
    »Wie gütig von ihr«, sagte Porenn trocken. »Jetzt wollen sie auch noch, daß ich meinem eigenen Geheimdienstchef Geheimnisse vorenthalte.«
    Vella lächelte verschmitzt. »Liselle befindet sich in einer schwierigen Lage, Porenn. Ich weiß, daß ich zuviel trinke und zuviel fluche. Dadurch hält man mich für dumm, aber ich bin nicht dumm. Nadrakerinnen kennen das Leben, und ich habe gute Augen. Ich habe sie nicht dabei ertappt, aber ich wäre durchaus bereit, die Hälfte des Geldes darauf zu verwetten, das ich bekomme, wenn Yarblek mich verkauft, daß Silk und Liselle was miteinander haben.«
    »Vella!«
    »Ich könnte es nicht beweisen, Porenn, aber ich weiß, was ich gesehen habe.« Die Nadrakerin schnupperte an ihrer Lederweste und verzog das Gesicht. »Wenn es nicht zu große Umstände macht, würde ich schrecklich gern baden. Ich bin seit Wochen kaum noch aus dem Sattel gekommen.
    Pferde sind ja recht gute Tiere, würde ich sagen, aber ich möchte trotzdem nicht unbedingt wie eines riechen.«
    Porenns Gedanken überschlugen sich. Um Zeit zum Nachdenken zu bekommen, stand sie auf und ging auf die wilde Nadrakerin zu. »Habt Ihr je Satin getragen, Vella?« fragte sie. »Ein Satingewand, vielleicht?«
    »Satin? Ich?« Vella lachte rauh. »Nadrakerinnen tragen nie Satin.«
    »Dann werdet Ihr möglicherweise die erste sein.« Königin Porenn streckte die zierlichen weißen Hände aus und
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