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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva
Autoren: David Eddings
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Nunmehr holte er weit aus und schlug dem Dämonenherrscher den Hammer voll auf die Brust. »Hinweg!« grollte der Schmied lauter als der Donner.
    Der Hammer schlug Funken aus dem Körper des Dämons, stumpf orangefarbene Funken, die zischelten und knisternd auf den Boden sprangen wie brennende Küchenschaben.
    Nahaz schrie und preßte ein paar Hände auf die Brust.
    Ungerührt schwang Durnik den Hammer aufs neue.
    Und wieder.
    Garion erkannte den Rhythmus der Hammerschläge. Durnik kämpfte nicht, er hämmerte mit der uralten Präzision des Mannes, dessen Werk-zeuge eine Verlängerung seiner Arme sind. Wieder und immer wieder schmetterte der glühende Hammer auf den Leib des Dämonenherrschers.
    Bei jedem Schlag sprühten Funken. Nahaz wand sich, versuchte seinen Körper vor diesen schrecklichen, schmetternden Schlägen zu schützen.
    Und jedesmal, wenn Durnik zuschlug, donnerte er: »Hinweg!« Allmählich, wie ein Mann, der einen großen Stein zersplittert, begann er Nahaz in Stücke zu hauen. Pythongleiche Arme fielen sich windend in den Abgrund, und Löcher wie Krater erschienen in der Brust des Dämons.
    Garion konnte einfach nicht mehr zusehen. Er wandte den Blick ab und sah tief unten Urvons Thron. Die zwei Dutzend Männer, die ihn getragen hatten, waren geflohen, und der wahnsinnige Jünger hüpfte auf den Felsbrocken herum und heulte wie besessen.
    Wieder schlug Durnik zu. »Hinweg!«
    Und wieder. »Hinweg!«
    Und wieder. »Hinweg!«
    Über alles erträgliche Maß geschlagen, wich der Dämonenherrscher Nahaz zurück, glitt aus und fiel, vor Wut und Verzweiflung heulend, rück-wärts vom Felsen. Er stürzte hinunter und glühte in grünem Feuer wie ein Komet. Als er in den Erdboden stieß, peitschte ein schlangengleicher Arm aus und packte den letzten Jünger Toraks in fürchterlichem Griff. Der gel-lende Urvon wurde mitgerissen, als Nahaz in der Erde versank wie ein Stock im Wasser.
    Als Garion sich umdrehte, sah er, daß Durnik wieder seine normale Größe angenommen hatte. Brust und Arme waren schweißbedeckt; er atmete schwer von der Anstrengung. Den glühenden Schmiedehammer hatte er in Armlänge ausgestreckt, und sein Feuer wurde immer leuchtender, bis es weiß glühte. Schließlich schwand es allmählich, und der Schmied hielt ein silbernes Amulett in der Hand, dessen Kette um den Handrücken geschlungen war.
    Die Stimme, die Durniks während der schrecklichen Begegnung mit dem Dämonenherrscher überlagert hatte, sprach nun in kaum mehr als einem Wispern: »Wisset, daß dieser gute Mann auch mein geliebter Jünger ist, da er von euch allen für diese Aufgabe am besten geeignet war.«
    Belgarath verbeugte sich in die Richtung, aus der die Stimme klang.
    »Dein Wille geschehe, Meister«, sagte er tief bewegt. »Wir heißen ihn als Bruder willkommen.«
    Polgara kam mit staunendem Gesicht herbei und nahm Durnik sanft das Amulett aus der Hand. »Wie passend«, sagte sie leise, als sie die silberne Scheibe betrachtete. Liebevoll hängte sie die Kette um den Hals ihres Gemahls, dann küßte sie ihn und drückte ihn an sich.
    »Bitte, Pol«, beschwor er sie mit flammenden Wangen. »Wir sind doch nicht allein.«
    Sie lachte ihr warmes, klangvolles Lachen und drückte ihn noch fester an sich.
    Beldin grinste breit. »Gute Arbeit, Brüderchen«, sagte er zu Durnik.
    »Aber auch heiße, würde ich sagen.« Er streckte eine Hand aus, pflückte einen schäumenden Krug aus der Luft und reichte ihn Aldurs neuestem Jünger.
    Durnik trank dankbar.
    Belgarath klopfte ihm auf die Schulter. »Es ist sehr, sehr lange her, seit wir zuletzt einen neuen Bruder bekamen.« Dann umarmte er Durnik.
    »Oh«, murmelte Ce’Nedra zutiefst gerührt, »das ist wundervoll!«
    Wortlos reichte Sammet ihr ein feines Tüchlein. »Was ist auf dem Amulett?« fragte das blonde Mädchen ehrfürchtig.
    »Ein Hammer«, antwortete Belgarath. »Was sonst?«
    »Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Ehrwürdiger«, sagte Sadi schüchtern. »Die Armeen auf der Ebene scheinen völlig verwirrt zu sein.
    Wäre jetzt nicht ein günstiger Zeitpunkt weiterzuziehen – ehe sie sich wieder fassen?«
    »Genau das gleiche wollte auch ich vorschlagen«, lobte Silk und legte eine Hand auf die Schulter des Eunuchen.
    »Sie haben recht, Belgarath«, pflichtete ihnen Beldin bei. »Wir haben getan, wozu wir hierhergeschickt wurden – das heißt, Durnik hat es getan.«
    Der Bucklige seufzte und blickte über den Felsrand. »Ich wollte Urvon so gern selbst
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