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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht
Autoren: Nora Roberts
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verrückt. Du warst schwanger, vollkommen von mir abhängig, dankbar für meine Hilfe.«
    »Ich war dankbar. Das werde ich immer sein.«
    »Ich will deine Dankbarkeit nicht, verdammt noch mal«, stieß er hervor, während er sich von ihr wegdrehte.
    »Es tut mir leid, dass du so denkst.« Sie war jetzt vollkommen ruhig, und auch sein wütendes Funkeln änderte nichts an ihrer Gelassenheit. So würde sie ihn immer in Erinnerung behalten. Mit dem Haar, das seine Hände immer wieder in Unordnung gebracht hatten. In dem grauen Hemd mit den bis zu den Ellbogen hochgeschobenen Ärmeln. Mit dem Gesicht voller Ungeduld.
    »Weil ich vorhabe, den Rest meines Lebens dankbar zu sein. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich ebenfalls vorhabe, dich für den Rest meines Lebens zu lieben«, sagte sie.
    »Wie kann ich da sicher sein?«
    »Sei’s einfach. Du hast nicht nur das gemalt, was du sehen wolltest. Das tust du nie. Du malst die Wahrheit.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu, den wichtigsten Schritt, den sie je gemacht hatte. »Ich habe dir die Wahrheit gegeben, Gabriel. Jetzt muss ich dich auch um sie bitten. Stecken deine Gefühle in dem Porträt, in einer Vorstellung von mir, sind sie das Ergebnis deiner Liebe zu Michael, oder gelten sie mir?«
    »Ja.« Er nahm ihre Hände. »Ich liebe die Frau, die ich gemalt habe, die Mutter meines Sohnes und dich. Jede für sich und alle drei in einer Person. Wir hätten uns sonst wo treffen können, egal, unter welchen Umständen, und ich hätte mich trotzdem in dich verliebt. Vielleicht wäre es nicht so schnell gegangen, vielleicht wäre es nicht so kompliziert abgelaufen, aber passiert wäre es auf jeden Fall.« Sie wollte sich an ihn schmiegen, doch er hielt sie zurück. »Ich habe dich aus rein egoistischen Gründen geheiratet. Ich wollte dir damit keinen Gefallen tun.«
    Sie lächelte. »Dann werde ich dir auch nicht dafür dankbar sein.«
    »Danke.« Er hob ihre Hände an die Lippen, erst die, an der sie den alten Ehering trug, und dann die, an deren Ringfinger der neue steckte. »Ich möchte dich noch einmal malen.«
    »Jetzt gleich?«
    »Bald.«
    Dann waren seine Hände in ihrem Haar und sein Mund auf ihren Lippen. Sie schlang die Arme um ihn und erwiderte den Kuss, der immer fordernder, immer leidenschaftlicher wurde. Nichts hinderte ihre Liebe mehr daran, das Verlangen noch zu steigern.
    Sie wollte protestieren, als er sie zu Boden zog. Doch als sie fühlte, wie er ihr die Bluse aufzuknöpfen begann, ging der Protest in einem leisen Stöhnen unter.
    »Michael …«
    »Der schläft.« Er schob ihr das Haar aus dem Gesicht. Alles, was er hatte sehen wollen, sah er darin. »Bis er aufwacht, gehörst du mir allein. Ich liebe dich, Laura. Jedes Mal, wenn du das Bild anschaust, wirst du das wissen. Du bist mein gewesen, seit ich dich das erste Mal berührt habe.«
    Dein, dachte sie und zog ihn an sich. Gabriels Engel war mehr als ein Porträt. Endlich wusste sie, wohin sie gehörte. Und zu wem.
    – ENDE –
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