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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde
Autoren: Karen Marie Moning
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liebkoste ihre Haut.
    In
ihren Träumen wartete der Hawk am Saum des Meeres auf sie; ihr kiltgekleideter,
großartiger schottischer Schloßherr. Er lächelte, und kleine Fältchen
umrandeten seine Augen, bevor sie sich mit glühender Leidenschaft
verdunkelten.
    Sie
nahm dann seine Hand und legte sie sanft auf ihren geschwollenen Leib, und sein
Gesicht loderte vor Glück und Stolz. Dann nahm er sie, zärtlich, dort oben auf
den Klippen, im Rhythmus des donnernden Ozeans. Er liebte sie feurig und
besitznehmend, und sie schmiegte sich so eng an ihn, wie sie nur konnte.
    Und
dann, vor dem Morgengrauen, zerfloß er ihr zwischen den Fingern.
    Und
dann wachte sie jedesmal auf, die Wangen feucht von Tränen, ihre Finger
festgekrallt in die Decke oder ins Kissen.
    Kapitel 34
    1. April 1514
    Er war nahe. Der Hawk konnte ihn
spüren, als er in seinem Arbeitszimmer saß und einen Spielzeugsoldaten zu einer
glatten, versiegelten Form polierte, während er die Morgendämmerung über dem
Meer beobachtete. Eine prickelnde Bewußtheit erwachte am Fuße seines Rückgrats
und arbeitete sich nach oben, all seine Sinne schärfend.
    Der
Hawk lächelte unheilverkündend und legte das Spielzeug vorsichtig beiseite.
Etwas Niederträchtiges kommt des Weges. Gut. Dieses Mal bin ich bereit, du Bastard!
    Der
Hawk schritt durch sein Arbeitszimmer zum Schreibtisch, rollte das dicke
Bündel von Pergament zusammen und steckte es in den ledernen Gurt seiner
Felltasche. Er war bereit, es zu gebrauchen, aber erst nachdem er die Befriedigung
gehabt hatte, mit dem Schmied nach sterblichen Regeln gekämpft zu haben.
    Er
trat in den Morgen hinaus und fühlte sich lebendiger, als er sich seit Monaten
gefühlt hatte. Harre aus und glaube an mich, Geliebte, flüsterte er durch die Jahrhunderte.
    Denn
Liebe und Glauben waren Magie an und für sich.
    »Komm raus, Feigling«, rief er,
und sein Atem gefror in der kühlen Morgenluft. Der Schneefall hatte vor wenigen
Wochen aufgehört und nur ein paar vereinzelte schneebedeckte Flecken
übriggelassen, und bald würde der Frühling Dalkeith-Upon-the-Sea erneut
beglücken. Genauso wie meine Frau, schwor er inbrünstig. Seit Tagen war er angespannt
gewesen, wußte er doch, daß etwas geschehen würde. Er fühlte es in seinem
Herzen, so wie auch die Roma von Zeit zu Zeit ihre Vorahnungen hatten. Dann
schließlich, an jenem Morgen, war er früh aufgewacht und wußte, daß die Zeit
gekommen war. Die Schlacht würde an diesem Tag geschlagen werden, und es war
eine Schlacht, die er gewinnen würde.
    »Komm
schon! Es ist leicht, unerkannt zu kämpfen. Es sagt mir nur, daß du ein zu
großer Feigling bist, um mir entgegenzutreten«, verspottete er die neblige
Luft.
    Einen
Moment lang kam er sich töricht vor, doch dann stieß er das Gefühl schroff
beiseite. Adam Black war nahe, er wußte es klar und deutlich bis ins Mark
seiner Knochen, angelockt von den Gesängen der Barden und von der Schwäche
eines Narren.
    »Feind!
Stell dich! Feiger, kümmerlicher, winselnder Welpe. Ich wette, du hast dich als
kleiner Junge hinter Mamas Rockschößen versteckt, nicht wahr? Zitternd und
zeternd hinter einer Frau, wie du es jetzt tust«, spottete Hawk in den schweigenden
Morgen hinein. »Du benutztest eine Frau als Strohmann. jeder hätte ein so erbärmliches Spiel
spielen können. Ich fordere dich zu einem wahren Zweikampf, kraftloser Wurm.«
    Die
Brise wallte auf, jetzt noch tückischer, doch noch zeigte sich niemand. Die
Luft verwirbelte in einem Aufwallen zerstiebender Wolken mit schwarzen,
verwundbaren Stellen. Hawk lachte laut auf und spürte Heiterkeit und Kraft
seine Adern durchfluten.
    »Ein Sterblicher kennt nun die
Wahrheit über dich, Adam - daß du mein Weib nicht gewinnen konntest, daß sie
dich wegen mir verschmäht hat.« Natürlich verschwieg er die Tatsache, daß Adam
ihn zeitweilig überzeugt hatte, daß Adrienne freiwillig gegangen war. Aber der
Hawk war wieder Herr seiner Sinne und hatte seinen Glauben und sein Vertrauen
in seine Frau wiedergefunden. »Ich weiß, daß sie dich abgewiesen hat, Schmied.
Ich weiß, daß du sie gezwungen hast, mich gegen ihren Willen zu verlassen. Sie
hat mich dir vorgezogen, und das ganze Land weiß es jetzt.«
    »Hör auf, Sterblicher«,
flüsterte Adams Stimme im Wind.
    Der Hawk lachte.
    »Du findest das amüsant? Du
glaubst, meinen Zorn wek- ken und es überleben zu können, darüber zu lachen?
Bist du wirklich so verrückt? Du bist kein Gegner für mich.«
    Der Hawk lächelte immer
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