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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight
Autoren: Lisa Kleypas
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verschlossen, wobei ein Draht zu einem nahe gelegenen Gegenstand gespannt wird. Wenn man den Gegenstand kippt, hebt der Draht einen Dübel an und befreit die Tür von einem Keil, so dass sie aufschwingt.«
    Poppy fing ebenfalls an, Bücher vom Regal zu reißen. Einer der Bände stand fest an seinem Platz. »Das hier«, sagte sie atemlos.
    Valentine fuhr mit der Hand über die Buchoberseite, fand den Draht und zog vorsichtig daran.
    Der gesamte Bücherschrank schwang mit verblüffender Leichtigkeit auf und brachte eine verschlossene Tür zum Vorschein.
    Leo hämmerte mit der Faust gegen die Tür. » Rutledge ?«
    Alle vier waren wie elektrisiert, als sie eine ferne, kaum hörbare Antwort vernahmen und spürten, wie die Tür leicht erzitterte, als von drinnen jemand dagegenhämmerte.
    Mehrere erstaunte Hausangestellte hatten sich an der Tür zur Bibliothek versammelt und beobachteten das Geschehen.
    »Er ist da drin«, rief Poppy, und das Herz schlug ihr bis zum Halse. »Kannst du die Tür öffnen, Leo?«
    »Nicht ohne einen verdammten Schlüssel.«
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Valentine, bahnte sich einen Weg zur Tür und holte eine schmale Stoffrolle aus seiner Manteltasche. Er zog zwei dünne Metallwerkzeuge aus der Rolle, kniete sich neben die Tür und fing an, das Schloss zu bearbeiten. Es dauerte nicht länger als dreißig Sekunden, bis sie ein leises Klacken hörten, als die Zuhaltung angehoben wurde.
    Die Tür ging auf.
    Poppy seufzte erleichtert, als Harry in der Öffnung auftauchte, in Fechtkleidung, die vom Staub grau war. Ihr Mann war blass und schmutzverschmiert, aber bemerkenswert gefasst in Anbetracht der Umstände. Poppy warf sich ihm an den Hals, und er fing sie auf und sagte heiser ihren Namen.
    Harry blinzelte in die Helligkeit und hielt Poppy weiterhin fest, während er den anderen Männern der Reihe nach die Hand schüttelte. »Vielen Dank. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie mich finden.« Seine Stimme klang erschöpft und rau, als hätte er eine ganze Weile aus vollem Halse gerufen. »Der Raum ist mit Schlackenwolle isoliert, um die Geräusche zu dämpfen. Wo ist Kinloch?«
    »Im Gericht in der Bow Street, Sir«, antwortete der Konstabler. »Er wird gerade verhört. Was halten Sie davon, uns dorthin zu begleiten und eine Aussage zu machen, damit wir ihn auf unbestimmte Zeit in Haft nehmen können?«
    »Das wäre mir ein Vergnügen«, sagte Harry mit Gefühl.
    Leo duckte sich an ihm vorbei und betrat den dunklen Raum.
    »Ziemlich professionell«, meinte der Konstabler zu Valentine, der die Dietriche wieder in seiner Tasche verstaute. »Ich weiß nicht, ob ich Sie loben oder festnehmen soll. Wo haben Sie das gelernt?«
    Valentine nickte grinsend in Harrys Richtung. »Von meinem Arbeitgeber.«
    Leo kam wieder aus dem versteckten Raum. »Kaum mehr als ein Tisch, ein Stuhl und eine Decke«, konstatierte er grimmig. »Er hat dich wohl zu ein bisschen Maschinenbautechnik verdonnert, was?«
    Harry nickte reumütig und fasste sich mit der Hand auf eine empfindliche Stelle am Kopf. »Meine letzte Erinnerung ist, dass ich im Fechtclub etwas auf meinen Kopf herabsausen sah. Aufgewacht bin ich hier, Kinloch stand schimpfend über mir. Ich verstand, dass er mich hier eingesperrt lassen wollte, bis ich eine Reihe von Zeichnungen zu Wege gebracht hätte, die den funktionierenden Prototyp einer bestimmten Schusswaffe ergeben sollten.«
    »Und danach«, sagte Valentine düster, »wenn er Sie nicht mehr gebraucht hätte … was hätte er dann mit Ihnen gemacht?«
    Harry streichelte Poppys Rücken, als er ihr Zittern spürte. »Darüber haben wir nicht gesprochen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer seine Komplizen waren?«, erkundigte sich der Konstabler.
    Harry schüttelte den Kopf. »Ich habe niemanden sonst gesehen.«
    »Ich verspreche Ihnen, Sir«, gelobte der Konstabler, »dass wir Kinloch innerhalb der nächsten Stunde im Bunker haben, und wir werden die Namen all derer herausfinden, die in diesem miesen Geschäft ihre Finger ihm Spiel hatten.«
    »Vielen Dank.«
    »Bist du verletzt?«, fragte Poppy ängstlich, als sie von Harrys Brust aufblickte. »Fühlst du dich denn in der Lage, in die Bow Street zu gehen? Denn wenn nicht …«
    »Mir geht es gut, Liebes«, murmelte er und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich habe nur Durst … und ich hätte nichts gegen ein Abendessen, wenn wir wieder im Hotel sind.«
    »Ich hatte solche Angst um dich«, sagte Poppy, dann versagte ihr die Stimme.
    Harry
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