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Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4

Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4

Titel: Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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sich wieder auf die Füße und stand einen Moment lang orientierungslos da.
    In welche Richtung war er geflohen? Er wußte, daß er irgendwohin unterwegs war … aber er konnte sich nicht mehr recht erinnern, wohin. Schließlich fiel es einem unbewußten Teil seines Selbst wieder ein, und er stapfte weiter.
    Plötzlich brach unmittelbar vor ihm ein kniehohes Nagetier mit ausgestreckten Klauen aus dem Unterholz. Zekks Jedi-Instinkte übernahmen automatisch die Kontrolle.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung zückte Zekk sein Lichtschwert und sprang zur Seite. Seine Wange platzte auf, als er gegen den rötlich-braunen Stamm eines Massassi-Baumes prallte; im selben Moment drückte sein Daumen den Zündknopf des Lichtschwerts. Bevor Zekk auch nur blinzeln oder atmen konnte, schnellte die blutrote Klinge hervor – und zerteilte das Nagetier im Sprung in zwei Hälften. Mit einem Kreischen, das abrupt abriß, fielen die beiden rauchenden Hälften des Tieres auf den Waldboden.
    Der Anblick erinnerte ihn daran, wie er Tamith Kais Student Vilas in der Nullgrav-Arena an Bord der Schatten-Akademie getötet hatte – keine Erinnerung, die ihm besonders angenehm war.
    Blut rann aus der Platzwunde auf Zekks Wange, aber der Schmerz war zu diffus, zu weit weg, um ihn zu spüren. Sein Können im Umgang mit der Macht hatte ihn bisher vor dem Schlimmsten bewahrt – schließlich war er immer noch ein Dunkler Jedi. Aber was war mit seinen Gefährten aus dem Zweiten Imperium? Was war mit ihren Kräften? Warum war alles schiefgegangen? Heute hatte er miterlebt, wie seine Dunklen Jedi einer nach dem anderen ihre Kämpfe verloren hatten oder von Skywalkers Rekruten gefangengenommen worden waren.
    Er hatte den schrecklichen Verdacht, daß nur er übrig war.
    Oh, die Dunkle Seite hatte ihre Siege gefeiert. Dem Kommando Orvak war es offensichtlich gelungen, die Schildgeneratoren zu zerstören, und es hatte zweifellos auch den nächsten Schritt ihrer Mission in Angriff genommen. Und Zekk hatte an diesem Tage noch einige Male den Eindruck gehabt, daß sich die Rekruten der Schatten-Akademie auf der Siegesstraße befanden. Aber alle Triumphe waren nur kurzfristig gewesen.
    Brakiss, Tamith Kai, er und seine Kameraden waren so von einem schnellen, entscheidenden Triumph überzeugt gewesen. Mit ihrer Ausbildung in den Methoden der Dunklen Seite hätte es kein Problem sein dürfen, sagte sich Zekk. Hatte Brakiss das nicht auch immer gesagt?
    Einige Minuten später trat Zekk aus der Dunkelheit auf eine breite Lichtung, wo der weite Fluß träge zwischen den Bäumen dahinströmte. Seine Stimmung besserte sich geringfügig, als Zekk ans Flußufer ging, um seinen Durst zu stillen.
    Trotz der grünen Farbe des Wassers war sein Spiegelbild klar. Eingesunkene smaragdgrüne Augen, beschattet von dunklen Ringen, starrten ihn von der gewellten Wasseroberfläche an. Nur eine Spur seiner früheren Selbstsicherheit sprach noch aus dieser Miene. Ein Durcheinander verfilzten schwarzen Haars rahmte ein Gesicht, das so bleich wie der Mond seines Heimatplaneten Ennth war. Noch immer strömte aus der Wunde in seinem Gesicht Blut, das in einem reizvollen Kontrast zu den purpurroten Schrammen stand, über die es hinwegfloß. Es erinnerte ihn an Brakiss und sein schön geschnittenes Gesicht.
    Ein Klagen der Verzweiflung hallte dem jungen Mann durch den Kopf und ließ ihn im Schlamm des Flußufers auf die Knie sinken. In einer hoffnungslosen Geste preßte Zekk die schlammbeschmutzten Hände auf die Ohren. »Brakiss!« schrie er. »Was ist schiefgegangen?«
    Als suche er dort die Antwort auf seine Frage, wandte Zekk das Gesicht dem Himmel entgegen. Für einen Sekundenbruchteil erkannte er den stacheligen Ring der Schatten-Akademie in einer niedrigen Umlaufbahn um den Dschungelmond …
    Doch plötzlich, ohne Vorwarnung, erblühte die Raumstation hoch über ihm zu einem Feuerball. Zekk sackte bei dem Anblick der Unterkiefer herunter. Er hatte es nicht für möglich gehalten, noch mehr Schmerzen empfinden zu können.
    Aber er hatte sich geirrt.
    Brakiss. Der Name spukte nun durch Zekks Hirn. Er wußte, daß der Meister sich an Bord der Schatten-Akademie befunden hatte, als sie explodierte. Er konnte es fühlen. Er hatte die Verzweiflung seines Meisters gespürt – seine Seele aufschreien gehört.
    Der silbern gewandete Jedi hatte Zekk aufgenommen, als der junge Mann ohne Hoffnung auf eine Zukunft und ohne Sinn im Leben gewesen war. Brakiss hatte Zekk ausgebildet, ihm ein Ziel
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