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Yoga für Ruecken, Schulter und Nacken

Yoga für Ruecken, Schulter und Nacken

Titel: Yoga für Ruecken, Schulter und Nacken
Autoren: Anna Troekes
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Muskel verläuft quer; man darf ihn sich wie eine breite Bauchbinde vorstellen. Darüber liegen die diagonalen Bauchmuskeln, die zwischen dem Becken und den unteren Rippen gespannt sind. Als oberste Schicht verläuft der gerade Bauchmuskel (das »Waschbrett«) von oben nach unten.
    Für eine gute Haltung – und eine gute Verdauung
    Von der Spannkraft insbesondere der diagonalen Muskelzüge hängt entscheidend ab, ob sich der Brustkorb aufrichten kann. Wenn die unteren Rippen nicht durch die Muskelspannung nach unten und innen gezogen werden, kippt im Stand der ganze Brustkorb nach hinten; dadurch wird nicht nur der untere Rücken gestaucht, sondern der ganze Rumpf fällt insgesamt aus der Lotrechten.
    Der Halt der Bauchdecke ist außerdem wichtig, damit die Bauchorgane, die beim Einatmen vom großen Atemmuskel Zwerchfell nach unten gedrückt werden, nur nach unten ausweichen – und nicht auch nach vorn. Sie werden so mit jeder Atembewegung massiert und in ihrer Funktion unterstützt.
    Die Yogis sprechen in diesem Zusammenhang gern von einer »Anregung des Verdauungsfeuers«. Sie messen diesem Feuer große Bedeutung bei, da ihrer Ansicht nach der gesamte Stoffwechsel nur dann gut funktioniert, wenn es kräftig und gleichmäßig brennt – eine wesentliche Voraussetzung für unsere Gesundheit und für unsere Haltung.
    Sind die Bauchmuskeln nicht kräftig genug, dann weichen sie dem Druck des sich nach unten senkenden Zwerchfells nach vorn und unten aus. Dadurch fehlt den Organen die Atemmassage, und gleichzeitig wird die Bauchdecke immer instabiler – sie »leiert aus«. Das Becken verliert seinen Halt und kippt nach vorn, was wiederum den unteren Rücken staucht.
    Tipp: Unnötige Spannung lösen !
    Nur starke Bauchmuskeln können auch gleichzeitig entspannt sein! Unentwickelte Bauchmuskeln dagegen verspannen sich eher, da die ständige Haltearbeit sie überfordert. Eine starke Bauchdecke ist aber keineswegs so hart wie das buchstäbliche »Waschbrett«! Vielmehr sollte Ihnen Ihre Bauchdecke einen elastischen Halt bieten. Achten Sie darauf, überflüssige Spannung immer wieder zu lösen, damit Ihr Atem und Ihre Verdauung nicht behindert werden.

Der Psoas
    Ein weiterer Gegenspieler der Aufrichtemuskulatur im Rücken ist der Darmbeinlendenmuskel (Musculus iliopsoas), kurz Psoas genannt. Er zieht, von den Seiten der Lendenwirbelkörper kommend, durch das ganze Becken und verläuft dann mit den zugehörigen Sehnen durch die Leisten zur Innenseite der Oberschenkel. Der Psoas ist der wichtigste Beuger im Hüftgelenk. Bedingt durch unsere Sitzkultur, hat er die Tendenz, sich im Laufe des Lebens stark zu verkürzen und zu verhärten. Wenn wir stehen, muss er sich gut dehnen können, damit sich das Becken aufrichten kann. Sind seine Fasern nicht nachgiebig genug, zieht er, sobald wir im Stand die Beine strecken, die Lendenwirbelsäule nach innen und unten, also ins Hohlkreuz und damit in die Stauchung. Der Winkel zwischen Beinen und Bauch (der Leistenwinkel) kann sich dann nicht mehr genügend öffnen, und das Becken wird in einer nach vorn gekippten Haltung fixiert. Unter dieser Stauchung leidet vor allem das Lenden-Kreuzbein-Gelenk, auch Lumbosakralgelenk genannt ( > ). Es verbindet den untersten Lendenwirbel mit dem Kreuzbein.
    Auch bei guter Haltung ruht aufgrund des Körpergewichts und der Schwerkraft ständig ein starker Druck auf der untersten Bandscheibe – deshalb verschleißt sie am frühesten und häufigsten. Eine Fehlbelastung beschleunigt diesen Prozess noch.
    Die Verkürzung des Psoas wirkt sich auf jeden Schritt aus, denn immer, wenn wir ausschreiten, müsste sich der Leistenwinkel des hinteren Beines auf mehr als 180° öffnen lassen. Ist das nicht möglich, muss das Becken gekippt werden. Deshalb haben Menschen mit Hohlkreuz oft Rückenschmerzen, wenn sie eine Weile stehen und besonders, wenn sie viel gehen, da die Bandscheiben der Lendenwirbel ständig so unter Druck stehen, dass sie ihre Stoßdämpferfunktion nicht mehr richtig erfüllen können. Um den Psoas zu dehnen und Beschwerden entgegenzuwirken, sind die Übungen auf >  hilfreich.

Birnenförmiger Muskel und Ischias
    Bei Irritationen des Ischiasnervs ist häufig ein kleiner Muskel beteiligt, der tief im Becken an den Sitzbeinen ansetzt und zu den Außenseiten der Hüften verläuft. Dieser Muskel, der wegen seiner Form der birnenförmige Muskel (Piriformis) heißt, verläuft quer über den Ischiasnerv. Ist er verkürzt und verspannt, kann er die
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