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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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mir nervös zu.
    Dann bewegte sich etwas neben mir, und ich sah, wie Norathar mit kreisendem Schwert auf die Zauberin losging. Aliera fauchte und stürzte hinterher. In meinem Rücken mußte irgendein Zauber losgegangen sein, denn ich hörte ein dumpfes Grollen, und Staubwolken zogen an mir vorbei.
    Die Zauberin schob sich durch die Frontlinie ihrer Truppen und erhob den Stab. Flammen schossen aus ihm auf Norathar und Aliera, aber als die ihre Hand erhob, gingen sie wieder aus.
    Im gleichen Augenblick trafen Morrolan, Norathar und Aliera auf diese Frontlinie. Schwarzstab durchtrennte eine Kehle, schnitt durch den Brustkorb der nächsten Wache und vergrub sich mit dem gleichen Schwung hoch in der Seite eines dritten. Wie eine Katze schlich Morrolan sich nach rechts, zog Schwarzstab dabei heraus und schlitzte zwei Bäuche auf. Er parierte einen Hieb und stach dem Angreifer in den Hals, dann trat er zurück, wandte sich auf Zehenspitzen und mit auf Kopfhöhe erhobenem Schwert seinen Feinden frontal zu. In der linken Hand hielt er einen langen Dolch. Geschrei erfüllte den Raum, und diejenigen, die Morrolan gesehen hatten, erbleichten.
    Ich sah drei weitere Wachen zu Norathars Füßen. In der Zwischenzeit hatte Aliera ihr zweieinhalb Meter langes Schwert wie ein Spielzeug gezogen und es in den Reihen der Angreifer vor und zurück gewirbelt. Bis jetzt hatte sie fünf erledigt.
    Dann begannen die toten Wachen unglaublicherweise aufzustehen – selbst die, die von Schwarzstab dahingerafft worden waren. Ich sah die Zauberin an, und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck tiefster Konzentration.
    »Halte sie auf!« rief Aliera. Sie trat einen Schritt zurück, hielt die Klinge in der rechten Hand und stach mit der linken durch die Luft. Die Leichen, die sich erheben wollten, hielten inne. Die Zauberin winkte mit ihrem Stab. Sie erhoben sich weiter. Aliera stach durch die Luft. Sie hörten auf. Sie fingen wieder an.
    Dann machte Aliera etwas anderes, und die Zauberin schrie auf, als vor ihr ein blaues Glühen entstand. Nach einer Weile verging es, aber ich konnte Schweißtropfen auf ihrem Gesicht erkennen.
    Morrolan und Norathar hatten dies alles ignoriert, und mittlerweile war mehr als die Hälfte der Feinde gefallen.
    Aus dem Mundwinkel sagte ich zu Cawti: »Sollten wir eingreifen?«
    »Warum? Das sind Dragonlords; die machen so etwas gerne. Laß sie nur.«
    »Ich muß allerdings eine Sache machen. Und zwar bald, so wie es aussieht.«
    »Was?«
    Ungefähr zu dem Zeitpunkt durchbrach Norathar die Linien. Die Zauberin schrie auf und schwang ihren Stab, und Norathar fiel taumelnd hin.
    Cawti regte sich, noch bevor ich etwas tun konnte. Sie brach irgendwie zu ihrer Freundin durch und kniete sich neben sie.
    Diejenigen, die gegen Norathar gekämpft hatten, gingen auf Aliera los, und sie mußte sich erneut verteidigen. Ich griff nach ein paar Wurfmessern und warf sie, nur so als Test, auf die Zauberin. Natürlich flogen sie in eine andere Richtung, als sie ihr zu nahe kamen.
    Ich hörte Morrolan fluchen und sah, daß sein linker Arm nutzlos herunterhing, und auf seinem schwarzen Umhang waren rote Flecken.
    Aliera steckte weiterhin in einer Art Kampf gegen die Zauberin, während sie gleichzeitig drei Wachen auf Distanz hielt. Plötzlich flackerte es neben ihr, und zwei weitere gingen auf sie los. Nach einem unmöglichen Gewirr von Metall lagen drei Wachen am Boden. Aliera stand immer noch, aber aus ihrem Rücken ragte ein Messer, und ein Breitschwert steckte ihr wirklich quer im Leib, über der Hüfte von vorne nach hinten durch. Sie schien es nicht zu beachten; ich vermute, mit Zauberei kann man auch einen Schock überwinden. Aber egal, wie gut sie zauberte, ihr Gewand war ruiniert.
    Norathar schien noch am Leben zu sein, wenn auch benommen. Dies war, wie es aussah, die beste Möglichkeit, die ich bekäme. Ich warf zwei Kampfmesser und rannte dann so schnell ich konnte durch die Asche, die mir bis an die Waden ging. Als ich die Kämpfenden erreicht hatte, sah ich Aliera genau zu, dann duckte ich mich vor einem Schlag. Ich hinterließ Messer in den Mägen zweier Kämpfer, die keine Ahnung hatten, was sie gegen einen vorbeirollenden Ostländer ausrichten sollten, dann war ich hinter den Linien, etwa zwei Schritte von der Zauberin entfernt. Noch bevor ich aufstand, war Bannbrecher in meiner Hand, und ich wirbelte ihn vor mir herum.
    Natürlich hatte sie mich gesehen und mit einer Geste mit dem Stab begrüßt. Ich verspürte ein Klingeln im

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