Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens
Autoren: Maria V. Snyder
Vom Netzwerk:
Blut der Zaltana erwähnt.“
    „Zaltana!“ Irys , die normalerweise sehr ernst war, brach in schallendes Gelächter aus. Es war, als ob nach wochenlangem Regenwetter die Sonne zum Vor schein kam. „Ich glaube, sie haben tat sächlich ein Mädchen verloren. Meine Güte, wenn du tatsächlich zur Sippe der Zaltana gehörst, kannst du dich auf eine Überraschung gefasst machen. Das würde nämlich erklären, warum Mogkans Zauber bei dir wirkungslos geblieben ist.“
    Tausend Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Ich hätte gerne mehr über diese Familie erfahren, aber ich wollte mir keine falschen Hoffnungen machen. Vielleicht war ich ja doch keine Zaltana. Wahrscheinlich würde ich es in Sitia herausfinden. Irys wollte jedenfalls sofort mit meinem Unterricht in Magie beginnen.
    Jedes Mal, wenn ich daran dachte, Ixia zu verlassen, beschlich mich ein unbehagliches Gefühl. Deshalb wechselte ich das Thema. „Wie geht es dem Commander?“
    Irys machte kein Hehl aus ihrer Ratlosigkeit. „Er ist andersals die Kinder. In ihren Köpfen ist nichts, aber er hat sich auf einen weißen Fleck zurückgezogen. Wenn ich nur sein Selbst finden könnte, gelänge es mir vielleicht, ihn zurückzuholen.“
    Eine Weile dachte ich über ihre Worte nach. Dann erinnerte ich mich an jenen Moment in der Versammlungshalle, als ich eingeschlafen war. „Kann ich es einmal versuchen?“
    „Warum nicht?“
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Janco bequem lag und es ihm an nichts fehlte, begleitete Irys mich zum Zimmerdes Commanders. Die Leichen waren beseitigt, und jemand hatte den Raum notdürftig gereinigt. Ich setzte mich auf die Bettkante und nahm die kalte Hand des Commanders in meine. Gemäß Irys’ Anweisungen schloss ich die Augen und versuchte, eine mentale Verbindung zu ihm aufzubauen.
    Eis knirschte unter meinen Stiefeln. Ein kalter Wind blies mir ins Gesicht, und tausend Nadeln stachen mir in die Lunge. Strahlendes Weiß hüllte mich ein. Es war unmöglich zu sagen, ob es sich um Diamanten oder Schneeflocken handelte. Eine Zeit lang schritt ich voran, bis ich in einem gleißenden Schneesturm die Orientierung verlor. Während ich durch den Blizzard stolperte, versuchte ich, Ruhe zu bewahren, und redete mir ein, dass ich mich nicht verirrt hatte. Verbissen kämpfte ich gegen den frostkalten Wind an, der mich kaum vorwärts kommen ließ.
    Fast hätte ich aufgegeben, als mir plötzlich wie der ein fiel, warum ich glaubte, den Commander finden zu können. Ich konzentrierte mich auf das Bild einer jungen Frau, die über einer erschlagenen Schneekatze jubilierte. Sofort erstarb der Wind und das Schneetreiben hörte auf. Ich stand neben Ambrose.
    Sie trug einen schweren weißen Jagdpelz, der dem Fell der Katze ähnelte.
    „Kommt zurück“, sagte ich.
    „Ich kann nicht“, erwiderte sie und deutete in eine unbestimmte Ferne.
    Dünne schwarze Stäbe umgaben uns von allen Seiten. Zuerst dachte ich an einen Vogelkäfig, aber bei näherem Hinsehen entpuppten sich die Stangen als Soldaten, die mit Schwertern bewaffnet waren.
    „Jedes Mal, wenn ich gehen wollte, haben sie mich zurückgestoßen.“ Der Zorn in ihrer Miene wich einer unendlichen Müdigkeit.
    „Aber Ihr seid der Commander.“
    „Hier nicht. Hier bin ich nur Ambrosia, die in einem falschen Körper gefangen ist. Die Soldaten sind über meinen Fluch im Bilde.“
    Fieberhaft suchte ich nach einer Antwort. Es waren gar nicht Mogkans Wächter, sondern ihre eigenen. Mein Blick fiel auf den Kadaver der Schneekatze. „Wie habt Ihr die Katze getötet?“
    Ihre Miene erhellte sich, als sie mir erzählte, wie sie im Geruch der Schneekatzen gebadet, sich wochenlang in ihren Pelz gehüllt und so getan hatte, als sei sie eine von ihnen, bis die Tiere sie in ihrem Rudel akzeptierten. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit und der günstigen Gelegenheit, um den Plan in die Tat umzusetzen.
    „Der Beweis, dass ich wirklich ein Mann war und das Recht erworben hatte, ein Mann zu sein.“
    „Dann solltet Ihr Eure Auszeichnung auch vorzeigen“, schlug ich vor. „Tierfelle werden Euch bei denen …“ ich deutete mit dem Kopf zum Kreis der Wächter, „… jedoch nichts nutzen.“
    Die Frau riss die goldbraunen Augen weit auf, als sie die Bedeutung meiner Worte verstand. Während sie auf das erschlagene Tier starrte, verwandelte sie sich in den Commander. Ihr schulterlanges Haar schrumpfte zu einer Bürstenschnitt-Frisur, und Altersfältchen gruben sich in ihr Gesicht, als seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher