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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens
Autoren: Maria V. Snyder
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„Sind das deine Freunde? Bis Reyads Korridor haben sie es immerhin geschafft, aber wenn es ihnen nicht gelingt, sich gegen zehn Männer zur Wehr zu setzen, werden sie wohl kaum bis zu meinen Kindern gelangen.“
    Das Herz sank mir in die Magengrube. Mit neuer Entschlossenheit setzte Mogkan seine Angriffe fort. Von den vier Wächtern hatte Valek inzwischen drei besiegt. Beeilt euch, dachte ich. Mit jedem Hieb nahm meine Widerstandskraft ab. Mit letzter Anstrengung konzentrierte ich mich auf meine Mauer, aber schließlich stürzte sie unter einer großen Staubwolke ein.
    Mogkans mentale Kräfte umklammerten meinen Brustkasten wie die Faust eines Riesen. Vor Schmerz schrie ich auf und ließ die Hand des Commanders los. Bebend stand ich neben dem Bett. Im selben Moment riss Valek sein Schwert aus dem Körper des letzten toten Wächters.
    „Keinen Schritt weiter, oder sie stirbt“, befahl Mogkan.
    Wie angewurzelt verharrte Valek an seinem Platz. Drei weitere Wächter stürz ten ins Zimmer, gefolgt von Brazell. Sie umzingelten Valek, entrissen ihm das Schwert und zwangen ihnauf die Knie. Die Hände musste er auf den Kopf legen.
    „Auf, General. Tötet sie“, sagte Mogkan und trat einen Schritt beiseite, um Brazell den Weg freizumachen. „Ich hätte Euch ihre Kehle schon am Tag ihrer Ankunft aufschlitzen lassen sollen.“
    „Warum hört Ihr auf Mogkan?“, fragte ich Brazell. Obwohl Mogkans wütende Blicke mir schreckliche Angst einjagten, fuhr ich tapfer fort: „Man kann ihm nicht vertrauen.“
    „Was meinst du damit?“, schnaubte Brazell. Er griff nach seinem Schwert und schaute erst mich, dann Mogkan an.
    Mogkan lachte. „Sie versucht nur, das Unvermeidliche hinauszuzögern.“
    „So wie du, als du versucht hast, den Handelsvertrag mit Sitia zu verhindern, indem du den Cognac vergiftet hast? Oder wolltest du die ganze Delegation außer Gefecht setzen?“, fragte ich ihn.
    Seine bestürzte Reaktion war ein unmissverständliches Eingeständnis seiner Schuld. In Valeks Miene spiegelte sich Überraschung, aber er blieb stumm. Sprungbereit wartete er darauf, ins Geschehen eingreifen zu können.
    „Das ergibt doch keinen Sinn“, sagte Brazell.
    „Mogkan möchte den Kontakt mit den Südländern verhindern. Denn sie wissen …“ Meine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, und ich konnte nicht mehr atmen. Voller Panik griff ich mir an den Hals.
    Brazell drehte den Kopf zu Mogkan. Sein kantiges Gesicht war wutverzerrt. „Was hast du dir dabei gedacht?“
    „Wir brauchen keinen Vertrag mit Sitia. Wir haben unsere Lieferungen immer problemlos bekommen. Aber Ihr wolltet ja nicht auf mich hören und konntet den Hals nicht voll kriegen. Wenn wir erst den Vertrag unterschrieben hätten, wäre esnur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis die Südländer über die Grenze gekommen wären, hier herumgeschnüffelt und uns schließlich gefunden hätten.“ Mogkan zeigte keine Anzeichen von Angst gegenüber Brazell. Vielmehr schien es ihn zu ärgern, dass er seine Taten rechtfertigen musste. „Also, wollt Ihr sie nun töten, oder soll ich es tun?“
    Weiße Punkte tanzten vor meinen Augen, und ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen wahr. Doch ehe Brazell etwas sagen konnte, geriet Mogkan plötzlich ins Taumeln. Der Klammergriff an meinem Hals lockerte sich ein wenig, und ich schnappte nach Luft.
    „Meine Kinder!“, brüllte Mogkan. „Auch ohne sie bin ich immer noch stärker als du.“
    Ich verlor den Boden unter den Füßen und wurde gegen die Wand geschleudert. Mit dem Kopf krachte ich gegen die Steine. Hilflos hing ich an der Mauer, Mogkans Macht ungeschützt ausgeliefert. Jeder Schlag fühlte sich an, als würde ein Felsbrocken auf mich niederstürzen. Das ist das Ende, dachte ich. Reyad hatte Recht gehabt. Meine Tätigkeit als Vorkosterin hatte das Unvermeidliche nur ein wenig hinausgezögert.
    Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass Valek mit den Soldaten kämpfte, um zu Mogkan zu gelangen. Zu spät für mich. Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen und versuchte, eine mentale Verbindung herzustellen. Doch ich traf auf ein unüberwindbares Hindernis, als ich meine Sinne schwinden spürte. Mir wurde schwarz vor Augen.
    In diesem Moment hörte ich Irys’ beruhigende Stimme in meinem Kopf. „Warte“, sagte sie, „lass mich dir helfen.“ Un vermittelt fuhr die Kraft in meine Glieder zurück. Flugs baute ich meine mentale Schutzmauer wieder auf und wehrte Mogkans Schläge ab, sodass sie auf ihn
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