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Yakuza-Rache

Yakuza-Rache

Titel: Yakuza-Rache
Autoren: Jason Dark
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die drei Yakuza-Chefs. Der erste beugte sich vor und küßte die Klinge, als wollte er ihr Leben einhauchen, dann überließ er dem zweiten das Schwert. Auch dieser Mann reagierte entsprechend und fühlte sich ebenso erleichtert wie sein Partner. Blieb der dritte.
    Er nahm sich das zweite Schwert vor, um es zu liebkosen. Dabei schloß er die Augen. Durch die Gestalt lief ein Zittern, die Hände zuckten. Bei ihm sah es so aus, als wollte er mit den gespreizten Fingern die Klinge umfassen.
    Die untoten Samurai rührten sich nicht. Als der dritte Gangster sich zurücksetzte, rissen sie die Schwerter aus der lehmigen Erde und schlugen zu.
    Das geschah blitzschnell. Ein heimlicher Beobachter hätte nur das Blitzen der Klinge gesehen und das danach aus der Wunde quellende Blut der drei Yakuza, die auf ihren Stirnen und den Wangen das Zeichen der Samurai aufgeprägt bekommen hatten.
    Lange Schnittwunden. Von den Stirnen beginnend über die Augenbrauen hinweg und erst an den Wangen endend, wo sie allmählich ausliefen in einem feinen Netz aus Blutfäden. Die Yakuza-Bosse rührten sich auch jetzt nicht, sie blieben in ihren demütigen Haltungen, für die Mächtigen war dies etwas Unwahrscheinliches, ein Novum, denn sie waren es gewohnt, daß Tausende von Mitgliedern vor ihnen kuschten und nicht umgekehrt. Hier zahlten sie Tribut, was sie wiederum gern taten, denn sie brauchten die Samurai.
    Ihre Pläne beschränkten sich nicht allein auf Japan, sie waren viel weiter gesteckt, denn Europa wartete. Dort hatten sie gewisse Aufgaben zu erledigen, eine fürchterliche Rache, die in einem Meer von Blut enden sollte.
    Diese Pläne existierten in ihren Köpfen und würden auch in die unheimliche Gedankenwelt der Samurai hineinfahren, um dort so etwas wie einen Befehl auszulösen.
    An den Klingen der Schwerter klebte noch das Blut der Menschen. Die untoten Krieger sahen dies, hoben die Waffen an und leckten das Blut mit ihren Zungen, die aussahen wie grauen Klumpen, ab. In diesem Augenblick festigte sich ein Band zwischen den Yakuza-Bossen und den beiden untoten Samurai. Sie waren nun bereit, sich dem Willen derjenigen zu beugen, die durch einen geheimnisvollen Totenzauber für ihre Rückkehr aus den Gräbern gesorgt hatten. Die Japaner standen auf.
    Trotz des langen Hockens erhoben sie sich mit geschmeidigen Bewegungen. Sie blieben für einen Moment stehen und schauten in die zerklüfteten Gesichter der fast gleich großen Samurai.
    Darin rührte sich nichts. Sie blieben unbewegt wie zerfurchte Masken. Aber sie ließen es zu, daß Hände sie berührten und an der Haut entlangstreichelten.
    Die Yakuza ließen den Kontakt mit den Untoten in den nächsten Sekunden nicht abreißen. Sie wußten genau, wie sie das Band dichter zu knüpfen hatten, und sie merkten, daß etwas von ihrem Willen und ihren Plänen in die beiden Gestalten aus den Gräbern hineinsickerte. Die Gedanken der Lebenden wühlte die Leere der Toten auf, erfüllten sie mit Aufträgen, die die Welt das Fürchten lehren sollten. Als der Kontakt zwischen ihnen abbrach, neigten die Samurai die Köpfe. Ein Beweis dafür, daß sie die Gangster als Herren erkannt hatten und für sie kämpfen würden.
    Danach drehten sie sich um. Die Männer taten es mit abgezirkelten Bewegungen, ohne auf die Krieger zu achten, denn sie gingen davon aus, daß diese ihnen folgen würden.
    Und sie hatten sich nicht getäuscht.
    In einer gewissen Entfernung gingen diese hinter ihnen her und tauchten ein in den schwadigen Nebel, der noch immer wie aus feuchten Tüchern zusammenklebte.
    Ihre Tritte hinterließen auf dem weichen Boden dumpfe Geräusche. Wieder schritten Gestalten hintereinander her, und wieder wirkten die Gesichter wie in den Nebel hineingezeichnet.
    Der alte Friedhof blieb hinter ihnen zurück. Die Welt des Todes, der Magie, und auch der Nebel lichtete sich, je mehr sie sich ihrem Ziel näherten, der alten Hütte, in der früher einmal die Ernte eines Reisbauern gelagert worden war.
    Seit einiger Zeit diente die Hütte als Treffpunkt der Yakuza, wo sie sich zusammenhockten und finstere Pläne schmiedeten. Von außen sah man ihr nicht an, wie sie eingerichtet worden war.
    Mit Holz verkleidet und mit elektronischen Geräten versehen, bildete sie etwas wie die Filiale eines Hauptquartiers.
    In ihr warteten die Leibwächter.
    Um einen niedrigen Tisch herum hockten die muskelbepacktcn Männer mit den schweren Waffen unter ihren schwarzen maßgeschneiderten Jacketts. Sie alle gehörten zu
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