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Yakuza-Rache

Yakuza-Rache

Titel: Yakuza-Rache
Autoren: Jason Dark
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Den einen trifft es früher, den anderen später.«
    »Ja, das stimmt«, murmelte der Bettler. »Trotzdem machen mir Ihre Worte angst. Noch einmal: Wenn ich Ihnen helfen kann, dann werde ich es gern tun.«
    Der Japaner lächelte. »Das weiß ich zu schätzen, das glaube ich Ihnen sogar, aber auch Sie gehören zu den Menschen, die das Schicksal nicht aufhalten können.«
    »Ist Ihres denn so schlimm?«
    »Wie man es nimmt…«
    »Hören Sie, Mann. Sie sind geachtet, Sie sind ein Mensch, der weiß, worauf es ankommt. Sie haben sicherlich einen tollen Job, verdienen viel Geld. Ihnen geht es besser als mir. Trotzdem verspüre ich nicht die Angst wie Sie.«
    »Richtig.«
    »Also Angst. Sind Sie krank?«
    »So kann man es auch nennen.«
    »Dann gehen Sie zu einem Arzt.«
    Der Fremde lächelte. »Körperlich fehlt mir nichts. Es ist eine andere Krankheit. Ich müßte zu einem Seelendoktor gehen, obwohl mir der auch nicht helfen kann. Diese Angst steckt tief in mir. Sie ist lebensbedrohend.«
    »Dann gehen Sie.«
    Auf dem glatten Gesicht des alterslos wirkenden Japaners verzog sich der Mund zu einem Lächeln. »Wohin soll ich gehen? Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem ich sicher bin.«
    »Ich wüßte schon einen.«
    »Haben Sie…?«
    »In meiner Bude, zum Beispiel. Das ist ein Zimmer am Hafen. Ohne Komfort, ist klar. Aber da könnte ich Sie für eine Weile verstecken. Es würde mir nichts ausmachen, nur Sie müßten Ihre Ansprüche um einiges runterschrauben.«
    »Das ist nett gesagt, wirklich, aber ich kann es nicht annehmen. Nicht weil ich nicht wollte, sondern…«
    Der Mann aus Japan sprach die Worte nicht mehr aus, denn ein gewaltiger Schrei, aus zahlreichen Kehlen ausgestoßen, zitterte in diesem Moment über die Kö.
    Die Menschen, die sich sonst in Bewegung befunden hatten, standen vor Grauen starr.
    Mitten auf dem breiten Gehsteig hatte sich aus dem Nichts das Grauen materialisiert.
    Umhüllt von einem roten Kreis standen dort zwei Gestalten, die aussahen, als wären sie aus einer fremden Welt gekommen. Die beiden untoten Samurai!
    ***
    Es gab zahlreiche Zeugen dieses Vorfalls, und die Menschen standen auf dem Gehsteig wie Salzsäulen. Keiner traute sich, anzugreifen, dieses unerwartete und plötzliche Auftauchen hatte sie in ihrer Bewegungsfreiheit gelähmt.
    Auch der Schrei war verebbt. Eine unheimliche Stille breitete sich aus, nur überlagert von den über die Fahrbahn rollenden Automobilen und der wilden Musik, die aus Eckläden drang.
    Der Japaner war leichenblaß geworden. Sein Gesicht sah aus wie das eines Toten.
    Der Bettler hatte längst begriffen. »Das gilt Ihnen?«
    »Ja«, nickte der Japaner.
    »Es wird Zeit, daß wir verschwinden, Mister, wir…«
    »Nein, zu spät!« Er hatte die beiden Samurai nicht aus den Augen gelassen, sah ihre Bewegungen und das Blitzen der Wurfsteine in den Händen.
    Im nächsten Moment rasten sie auf ihn zu.
    Sie durchdrangen den Stoff an den Schultern wie nichts, sägten in Fleisch und Muskeln. Der Japaner, der noch einen röhrenden Schrei ausstieß, konnte nichts mehr tun.
    Neben Köbes brach er zusammen!
    Nicht als normaler Mensch, sondern als Staubfahne, die auf dem teuren Pflaster der Kö einen grauen Hügel zurückließ. Das war einmal ein Mensch gewesen.
    Köbes, sonst nicht auf den Mund gefallen, konnte nichts mehr sagen. Er hockte auf seiner Decke wie jemand, der eingefroren war. Seine nähere Umgebung nahm er wie durch einen dicken Schleier wahr, und er achtete auch so gut wie nicht auf die beiden Samurai, die neben ihm erschienen, sich bückten und die Wurfsterne wieder an sich nahmen. Dann warfen sie sich mit gewaltigen Sprüngen zurück, tauchten wieder ein in den roten Kreis, der sich fauchend um sie zusammenzog, so daß sie in der nächsten Sekunde nicht mehr zu sehen waren. Sie nicht und der Kreis ebenfalls nicht!
    Der Spuk war gekommen, der Spuk hatte gemordet, der Spuk war wieder verschwunden.
    Und das unter zahlreichen Zeugen!
    Es war nicht zu fassen, es war unmöglich, es war unheimlich, und die Kö erlebte plötzlich eine Panik. Erst jetzt war die Erstarrung vorbei. Es gab kaum jemand, der noch in der unmittelbaren Nähe des furchtbaren Geschehens stehenblieb. Die Menschen spritzten nach allen Richtungen weg. Keiner nahm dabei Rücksicht auf den anderen. Man rannte sich gegenseitig um, man lief auf die Fahrbahn, wo die Fahrer gezwungen waren, auf die Bremspedale zu treten. Dabei gabes nur einen leichten Auffahrunfall.
    Das alles sah Köbes, aber er
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