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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger
Autoren: Hermann Maurer
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umgekehrt. Da warst schon du der Katalysator, denke ich.«
    Ruth stimmt zu. »Ja, ich glaube, besser kann man es nicht sagen. Zu dem Zeitpunkt war es wild und richtig. Aber was du mit uns angestellt hast, war schon irr.«
    »Nicht ich habe angefangen«, verteidigt sich Marcus, »es war Cindy, die mit ihrer sehr direkten Einladung mutig war.«
    Cindy entgegnet: »Wir haben, bevor du kamst, über dich gesprochen, wie liebevoll du zu uns warst, obwohl wir zuvor gar nicht auf dich gehört haben. Und da haben wir uns ein bisschen heiß geredet. Und nachdem ich hoffentlich ganz appetitlich aussehe und Ruth heute nicht voll einsatzfähig ist, haben wir alles Mögliche besprochen, wie ich dich verführen werde. Wir waren also schon ganz schön aufgeheizt, bevor du kamst, und hatten nur eine große Sorge: dass du mit Stephan kommen würdest. Übrigens ... hattest du keine Angst, dass Stephan auf einmal hereinkommt?«
    8 Marcus kann nicht hypnotisieren, aber er kann das Vergessenspulver einsetzen.
    »Nicht wirklich. Seht ihr den Feuerschein? Da hat der Wirt ein Feuer vor dem Haus gemacht, da sitzt er wohl noch, das lässt er sich nicht entgehen.« Marcus verschweigt, dass er mit seiner T-Kraft die Tür versperrt und inzwischen wieder entriegelt hat.
    »Übrigens, was wäre geschehen, wenn Stephan zuerst gekommen wäre?«
    »Dann hätten wir eben Pech gehabt.«
    »Marcus, wieso bist du eigentlich nicht bei Stephan geblieben?«
    »Sehnsucht nach euch.«
    »Ha, Ha!«, aber sie wissen nicht genau, ob es nicht doch stimmt.
    Sie plaudern noch kurz. »Achtung, Stephan kommt jetzt. Licht aus, gute Nacht, schöne Zeit ... Morgen sehen wir uns nicht mehr, Stephan und ich brechen sehr früh auf. Wir treffen uns später mit dem Rest der Familie.«
    »Schade. Du musst eine tolle Frau haben. Gute Nacht.«
    Stephan und Marcus sind die Ersten in der Hütte, die aufstehen. Draußen ist es noch dämmrig und nebelig.
    »Es wird ein schöner Tag«, sagt Marcus, »der Nebel wird bald aufreißen.« Tatsächlich lichtet sich der Nebel zusehends, während sie höhersteigen. Als sie zu den ersten schwierigeren Stellen kommen, haben sie bereits einen herrlichen Ausblick. Stephan geht unbeschwert und leichtfüßig und hat noch genug Luft, die ganze Zeit Fragen zu stellen und zu reden. Er erzählt mit Begeisterung vom gestrigen Abend mit dem Feuer, schwärmt von Alina, die ein wirklich nettes Mädchen ist und sehr schön singt. Als Marcus erfährt, dass Stephan und Alina Adressen ausgetauscht haben, wird er hellhörig:
    »Ob das gut ist? Vielleicht ist es besser, wenn ich den Zettel mit der Adresse von Alina verschwinden lasse und hoffe, dass sie nicht von sich aus schreibt?«
    Stephan ist fast enttäuscht, als sie den Gipfel erreichen.
    »Papa, das war ja viel leichter, als du erzählt hast!« Marcus gibt Stephan insgeheim Recht: Entweder hat er sich die Schwierigkeiten falsch gemerkt oder der Weg wurde inzwischen stark verbessert, jedenfalls gibt es keinen Grund, den ungesicherten Weg durchs Schneeloch hinunter nicht zu wagen. Dabei kommt Stephan auf seine Rechnung. Es gibt mehr als eine Stelle, wo Marcus merkt, dass es Stephan nicht sehr geheuer ist!
    Als sie aus dem Schneeloch auf den Hauptweg kommen, warten dort schon Maria und Lena auf sie. Sie sind weiter heraufgekommen als erwartet. Maria hat eine Überraschung.
    »Sandra und Klaus kommen morgen nach Bad Gastein. 9 Wollen wir sie dort treffen?«
    Marcus freut sich auf das Wiedersehen. Mit einigen Telefonaten disponieren sie um und reservieren im schönen Hotel »Sonngastein« ein Apartment. Sie brauchen wegen der noch relativ jungen Ennstalautobahn und der Bischofshofen-Kitzbühel-Schnellstraße nur zwei Stunden, um Gastein zu erreichen.
    »Österreich ist durch die neuen Straßen noch kleiner geworden«, stimmt Maria mit Marcus überein. Ihr erster Besuch gilt dem Kern dieser ungewöhnlichen Stadt. Diese liegt am Ende eines Tals, am felsigen Berghang angebaut, weil dort dutzende Heilquellen aus dem Berg austreten. Mitten im Zentrum stürzt die Gasteiner Ache über drei Wasserfälle. Weil so wenig Platz ist, hat man hier schon während der Monarchie Hochhäuser gebaut, und zum Teil so nahe am Wasserfall, dass man die Fenster nicht öffnen kann, ohne dass Wasser hereinstäubt!
    »Das Manhattan der Alpen«, sagt Marcus. Obwohl sie mit Klaus ab dem nächsten Tag einen guten Führer haben, gehen sie in das Informationsbüro am Hauptplatz. Kaum sind sie draußen, ist Lena ganz aufgeregt: »Papa, Mama,
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