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Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Titel: Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten
Autoren: Hermann Maurer
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werden die betroffenen Personen mit Leib und Seele ihrem Beruf verschrieben sein wie heute, aber mit fürstlicher Entlohnung. Waren früher Grundbesitzer, Händler und Fabrikbesitzer jene Personen, die die größten Reichtümer anhäuften, so hat sich das schon heute in dem Sinne verschoben, dass Topsportler oder Spitzenkünstler sehr rasch zu verhältnismäßig großem Reichtum kommen. Dieser Trend wird sich fortsetzen.
    In der Welt der Vollautomatisierung, die ich beschreibe, werden typische Menschen auf der Basis des freien Korbes und des Grundeinkommens gut leben, werden durch Arbeit in einem beschränkten Umfang zum Beispiel im Sozialbereich, durch Amateurkunsthandwerk oder andere spezielle Angebote ihren Fähigkeiten und Wünschen entsprechend zusätzlich verdienen, um sich gewisse Extrawünsche zu erfüllen. Alle Menschen werden viel und lebenslang lernen, Unterhaltung und Kunst (als aktive, nicht konsumierende Tätigkeit) werden hohen Stellenwert haben. Und Spitzenkönner werden wie jetzt hektisch und gestresst versuchen, das meiste aus sich herauszuholen.
    Als Regelmechanismus der Wirtschaft dient vor allem die Relation Grundeinkommen zu Preisen. Finden sich zu wenige Menschen, um gewisse bezahlte sozial notwendige Tätigkeiten zu erledigen (zum Beispiel medizinische Betreuung, Ausbildung oder Altenpflege), kann durch ein Senken des Grundeinkommens und eine Erhöhung der Gehälter für die notwendigen Tätigkeiten der Anreiz, solche Arbeiten auszuüben, erhöht werden. Als zweiter Regelmechanismus stehen – wie heute – Steuern zur Verfügung.
    Ich halte eine allmähliche Erweiterung des freien Korbes darum für wichtig, weil nur so der bevorstehende Übergang zu einer Gesellschaft mit immer höherer Automatisierung ohne große Krisen möglich sein wird. Wenn wir durch die beschriebenen Maßnahmen das Schreckgespenst Arbeitslosigkeit vertreiben und während der Automatisierungsphase genügend Konkurrenzdruck dafür sorgt, dass die erhöhte Produktivität durch besseres, aber gleichzeitig billigeres Angebot an den Konsumenten weitergegeben wird (wie dies zum Beispiel in der Computerindustrie geschieht und geschehen ist), dann trennt uns nur noch ein Wall von Pseudoarbeit (»Überverwaltung«) von den rosigen Zeiten, die ich für zukünftige Generationen und die fernere Zukunft (nach 2050?) ausgemalt habe.

    1.6 Nie wieder Arbeit!

    Durch die zunehmende Automatisierung aller Produktionsprozesse wird die menschliche Arbeitskraft für die Bereitstellung der materiellen Grundbedürfnisse (Essen, Bekleidung, Wohnen …) in Zukunft nicht mehr erforderlich sein, sofern wir uns diese Chance nicht durch Pseudoarbeit verbauen.
    Mit anderen Worten, ich schwärme von einer »paradiesischen Welt«, in der nicht nur niemand hungern und frieren muss, sondern in der man sogar (fast wie im Schlaraffenland) leben wird. Ich habe in früheren Beiträgen argumentiert, dass wir uns auf diese Zeit freuen sollten und nicht Angst haben müssen, dass Menschen »unzufrieden, weil ohne Lebensziel« sein werden.
    Nun gibt es ein Buch, das insgesamt spannend, unterhaltend und rundum lesenswert ist, das unter anderem meine obigen Thesen mit herrlichen (vielleicht nicht immer ernst gemeinten) Formulierungen unterstützt. Ich habe von diesem Buch auch den Titel dieses Beitrags »geklaut« und werde einige kurze Passagen zitieren. Das Buch: »Nie wieder Arbeit!« von Reinhard P. Gruber (Residenz Verlag 1989, Salzburg und Wien) mit dem Untertitel »Schivkovs Botschaften vom anderen Leben« ist übrigens vom selben Gruber, der die köstlichen Bücher »Hödlmoser« , »Einmal Amerika und zurück« u.v.m. geschrieben hat.
    Einige Passagen aus dem erwähnten Buch, dessen Motto lautet: »Ihr habt die Welt begriffen als Arbeitswelt; es kommt aber darauf an, sie als Lebens-Welt einzurichten.«
    Aus einem langen gedichtartigen Abschnitt ist die nächste gekürzte Passage (alles in Klammern stammt von mir, Punkte … bedeuten wie üblich Auslassungen):
    »Jetzt, wo schon mehr Menschen an der Analyse der Arbeitsproduktion arbeiten, an der Verteilung, der Verwaltung der Statistik der Arbeit – (also sich mit Pseudoarbeit beschäftigen!) als es Hersteller gibt, jetzt, wo die Arbeit (durch Mikro-Chips) verschwindet (behaupten einige noch immer): ohne Arbeit sei das Leben sinnlos. Und die Kirchen schließen sich an: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Drehen wir es um: Wer arbeitet, soll auch essen! Alles Essen den Chips! (Oder vielleicht noch
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