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X-Wing 03 - Die teuflische Falle

X-Wing 03 - Die teuflische Falle

Titel: X-Wing 03 - Die teuflische Falle
Autoren: Michael Stackpole
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nur zu beneiden waren. Wedge wußte, daß Tycho ebensowenig imstande war, die Rebellion zu verraten, wie er selbst es gewesen wäre, aber als er sich unter den Ratsmitgliedern umsah, wußte er, daß selbst sein Verhalten nicht als untadelig betrachtet werden konnte.
    »Ich glaube immer noch nicht, daß die Beweise, die General Crackens Leute gesammelt haben, mehr als Indizien sind.« Wieder ließ er den Blick über die Ratsmitglieder schweifen. »Es wäre fahrlässig, nur aufgrund dieser Indizien einen Prozeß anzusetzen, vor allem mit der Geschwindigkeit, mit der dies hier vorgeschlagen wurde. Wir wollen alle, daß der Gerechtigkeit schnell Genüge getan wird, wenn Tycho schuldig ist, aber ihn jetzt vor Gericht zu stellen, könnte ihm nur schaden und damit letzten Endes auch der Neuen Republik.«
    Doman Beruss' helle Augen glitzerten kalt im trüben Licht. »Ihre Ansicht, Commander Antilles, wird hier respektiert, aber nicht von allen geteilt. Die Beweise reichen unter jedem Rechtssystem der Galaxis zur Eröffnung eines Verfahrens aus.«
    Wedge kniff die Augen zusammen, als er spürte, wie sich eine Barriere aus Transparistahl zwischen seine Argumente und die des Rates senkte. Er wußte, er würde etwas unternehmen müssen, damit sie die Augen endlich öffneten, also beschloß er, ein Risiko einzugehen. »Die Beweise mögen nach einer Verhandlung verlangen, aber verschieben Sie das doch wenigstens solange, bis wir es geschafft haben, noch eine weitere Schicht freizulegen und herauszufinden, was wirklich los ist. Ich glaube, das ist das mindeste, was Sie jemandem wie Tycho Celchu schuldig sind, und diese Ansicht muß ich auch nicht unbedingt für mich behalten.«
    Borsk Fey'lya hob ruckartig den Kopf, und sein Fell wogte wie ein sturmgepeitschter Ozean. »Drohen Sie etwa, Ihre Stellung als Held auszunutzen, um sich uns entgegenzustellen?«
    Ackbar antwortete für Wedge. »Das tut er nicht. Captain Celchu wird sich vor einem Kriegsgericht verantworten müssen, und alles, was mit diesem Prozeß zu tun hat, wird militärischer Geheimhaltung unterliegen. Commander Antilles weiß, daß unautorisierte Eröffnungen gegen Regeln verstoßen und gegen Eide, die er als Offizier abgelegt hat.«
    »Ich bitte den Admiral um Verzeihung«, knurrte Wedge, »ich habe damit gedroht, mit meinen Ansichten über den Prozeß an die Öffentlichkeit zu gehen, und das tue ich immer noch. Und wenn es mir als Offizier der Allianz nicht gestattet ist, meine Meinung über eine Ungerechtigkeit zu äußern, dann kann ich ja gleich den Dienst quittieren.«
    Diese Bombe hatte nun tatsächlich einen gewissen Effekt, aber nicht ganz den erwarteten. Während Ackbar enttäuscht dreinschaute, lächelte Borsk Fey'lya siegesgewiß. Die anderen Räte reagierten mit Schrecken oder grimmiger Anerkennung auf diesen mutigen Schachzug. Wenn sie glaubten, daß es Aufmerksamkeit erregen würde, wenn er öffentlich für Tycho eintrat, dann würde dies zweifellos erst recht der Fall sein, wenn er auch noch den Dienst quittierte.
    Leia beugte sich vor. »Oberste Rätin, ich schlage vor, daß wir die Sitzung für eine Stunde unterbrechen. Ich möchte gern mit Commander Antilles allein sprechen, wenn ich darf.«
    »Bitte.« Mon Mothma erhob sich und bedachte Wedge mit einem Blick, in dem sowohl Stolz als auch Frustration lagen, sowohl Zorn als auch Mitgefühl. Wedge hatte nicht unbedingt den Eindruck, daß man ihn bedauerte, aber hier ging mehr vor, als er im Augenblick verstehen konnte. Wie hätte es auch anders sein sollen - er war nur der Kommandant einer Kampffliegerstaffel, und dies waren die Führer einer neuen Nation. Aber er konnte sich nicht an den Gedanken gewöhnen, daß ihre Perspektive deshalb rechtfertigen sollte, was sie Tycho antaten.
    General Cracken verließ den Raum als letzter, schloß die Türen hinter sich und ließ Wedge mit Prinzessin Leia allein. In all den Jahren, die er sie kannte, hatte er sie nie so traurig gesehen. »Wenn Sie mich davon überzeugen wollen, ich sollte bei der Flotte bleiben, weiß ich das zu schätzen, aber ich stehe hinter dem, was ich gerade gesagt habe. Das können Sie mir nicht ausreden.«
    Sie blieb sitzen und schüttelte den Kopf. »Das weiß ich, also werde ich es erst gar nicht versuchen. Ich möchte Ihnen nur gerne sagen, daß auch ich Tycho für unschuldig halte. Ich kenne Winter so lange ich mich erinnern kann, und sie hat Tycho wirklich gern. Wenn sie sich nichts vorstellen kann, was sie auch nur im geringsten an
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