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Wyler, Leana

Wyler, Leana

Titel: Wyler, Leana
Autoren: letzte Tür links (German Edition) Nottingham Castle
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wusste Susannah, was er vorhatte.
    „Nein!”, schrie sie und setzte sich in Bewegung. Sie rannte ihm hinterher, doch er war schon im Gebäude.
    Aus der großen Halle hörte man Kampfgeschrei. Susannah ließ sich vom schwarzen Qualm nicht abhalten und folgte ihrem Vater dort hinein.
    Als sie auf die Tür zurannte, sah sie Eadric inmitten von mehreren Kämpfenden sein Schwert schwingen.
    Er lebte!
    Seine Hose war auf der Seite aufgeschlitzt und sein Bein blutete, aber er bewegte sich mit ungebremster Kraft. Friar Tuck wehrte einen Hieb ab, doch Eadric umtänzelte ihn und versuchte es von der anderen Seite.
    Susannah blieb an der Tür zur Halle stehen. Die Deckenbalken an der hinteren Seite hatten an den Ecken Feuer gefangen und Rauch verschleierte die Sicht.
    Eadric hatte Tuck an die Seite gedrängt und mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, sodass dieser benommen am Boden lag.
    „Jetzt wirst du büßen!”, schrie jemand.
    Susannah benötigte einen langen Augenblick, um die Stimme zu erkennen. Dann sah sie, wie ihr Vater mit dem Schwert in der Hand auf Nottingham zustürmte, der mit dem Rücken zu ihm stand. Sie schrie entsetzt auf. Er würde Eadric von hinten erstechen!
    Doch der hatte seinen Angreifer kommen hören, drehte sich mit einer eleganten Bewegung um und duckte sich gleichzeitig weg, sodass der heftige Hieb ihres Vaters ins Leere ging. Dieser stolperte auf ihn zu, weil er durch den Schlag ins Nichts sein Gleichgewicht verloren hatte. Eadric zog ihm mit einem Tritt seiner Stiefel die Beine weg. Ihr Vater fiel auf den Boden, Eadric stieß mit der Fußspitze dessen Waffe zur Seite und stellte sich über ihn. Dann setzte er ihm sein eigenes Schwert auf die Brust.
    „Du wolltest mich also von hinten umbringen?”, keuchte er. „Leider hat sich das Blatt gewendet.”
    Er hob das Schwert an, bereit, im nächsten Moment zuzustechen.
    „Eadric, nein!”, brüllte Susannah. „Das ist mein Vater!”
    Sein Kopf fuhr herum. Er hielt in der Bewegung inne. Nahm dann das Schwert langsam zur Seite.
    Susannah stieß den Atem aus, den sie unwillkürlich angehalten hatte. Die Gefahr war gebannt! Ihr Vater lag noch wie versteinert am Boden.
    Eadric trat einen Schritt zur Seite.
    „Kümmere dich um ihn”, sagte er zu ihr und wandte sich dann Friar Tuck zu, der aufgestanden war und von Neuem auf ihn zustürmte.
    Susannah half ihrem Vater, der sich verstört mit den Händen übers Gesicht fuhr, auf die Beine.
    „Warum hat er mich nicht umgebracht?”, fragte er mit rauer Stimme und sah sie durchdringend an.
    Sie zog ihn an die Seite, heraus aus dem Kampfgetümmel, wo er sich hinsetzen und erst einmal Luft holen konnte.
    Noch bevor ihr eine Antwort einfiel, kam ein Mann zur Tür hereingerannt.
    Robin Hood.
    „Ha”, rief Eadric, „endlich ein würdiger Gegner”, und lief mit gezückter Waffe auf ihn zu.
    Die Klingen der beiden krachten mit aller Macht aufeinander. Beide legten ihre ganze Kraft in die Hiebe, mit denen sie den anderen zu Boden bringen wollten. Robin war leichtfüßig, wie ein Tänzer wich er den kraftvollen Schlägen aus, drehte sich um die eigene Achse und griff von der anderen Seite an.
    Eadric schwang sein Schwert so kraftvoll, dass ein gezielter Treffer den sicheren Tod seines Gegners bedeutet hätte. Er jagte Locksley durch die Länge der Halle. Dieser sprang auf den großen Holztisch, Eadric lief hinter ihm her, holte aus, doch Locksley wich aus, sodass die Klinge in der Tischplatte stecken blieb. Vor Wut aufschreiend zog Eadric diese wieder heraus und folgte Robin, der auf der anderen Seite heruntergesprungen war und schon mit ausgestreckter Waffe auf ihn wartete. Mit geschmeidigen Bewegungen parierte er die Hiebe des Sheriffs, welcher sich seinerseits elegant dem Gegenangriff entzog. Das Keuchen der zwei Männer wurde mit jeder Attacke heftiger.
    Atemlos verfolgte Susannah den Kampf der beiden.
    Am Stirnende der großen Halle stöhnte Friar Tuck, denn einer der Soldaten hatte ihn böse am Arm erwischt.
    „Ich muss meine Tasche holen, sie ist noch im Hof”, sagte ihr Vater, stand eilig auf und rannte zur Tür hinaus.
    Ein anderes kämpfendes Paar kam näher und drängte Susannah weiter nach hinten in die Halle zurück, wo der Rauch dichter war. Sie hielt sich wieder den Lappen vor den Mund. Auf keinen Fall wollte sie diesen Raum verlassen! Gebannt beobachtete sie, wie Eadric einen abgefälschten Hieb landete und Robin an der Hüfte traf. Der kam ins Wanken, Blut tropfte auf den Boden.
    „Hab
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