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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Autoren: Martina Meier
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vorwurfsvoll und freute sich, Mama sozusagen ertappt zu haben.
    „Und ich dachte“, sagte Mama, „Lametta hängt man sich nicht auf den Kopf, sondern eben an den zu schmückenden Weihnachtsbaum.“
    Das verstand Nele nicht. Soeben hatte Mama doch selbst Lametta auf Mias Kopf verteilt, sodass sie nun genau das gleiche Silberhaar hatte wie sie. Mia hatte von all dem natürlich nichts gemerkt, weil sie nur die Weihnachtsmondfee angehimmelt hatte.
    „Und ich dachte“, hörte man Frau Grüner aus dem Hintergrund, „dass hier ein Weihnachtskonzert ist. Also mir hat die Musik gefallen.“
    Jetzt mussten Nele und Mama lachen. Und Mia sagte: „Mama, guck mal! Auch ich bin ein besonderes Kind. Auch mir hat die Weihnachtsmondfee Silberhaar geschenkt. Jetzt sehe ich so schön aus wie Nele.“
    „Ja, das habe ich schon immer gewusst“, sagte Mama, „dass meine beiden Mädchen etwas ganz Besonderes sind.“
    „Und deswegen“, sagte Nele, die schon wieder einen überaus guten Einfall hatte, wie sie selbst meinte, „gibt es morgen ein Dachbodenweihnachtsmondfeekonzert. Mit den Solisten Nele und Mia. Da sind sie herzlich eingeladen, Frau Grüner. Und der Opa natürlich auch.“
    „Und wer weiß“, sagte die kleine Mia geheimnisvoll. „Vielleicht zeigt sich die Weihnachtsmondfee ja noch einmal, sieht hier einen ganz besonderen Menschen und beschenkt ihn mit so wundervollem Silberhaar.“ Dabei guckte sie Mama ganz tief in die Augen und zwinkerte ihr hoffnungsvoll schmunzelnd zu.
    Kathrin Sehland ,
Jahrgang 1964, lebt und schreibt in Wilkau-Haßlau, einem Ort am Flüsschen Mulde, wo vor einigen Hundert Jahren noch Wölfe durch dichten Wald streiften. Die Maschinenbauzeichnerin und Wirtschaftskauffrau ist verheiratet, hat zwei Kinder, hält sich mit Badminton fit und genießt die Fahrten per Rad entlang der fließenden Mulde
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Manuela Inusa
Timothys Weihnachtswunsch
    Shelleys Zeit auf Erden war vorbei.
    Seit nun schon 38 Jahren weilte sie unter Engeln, Helden und all den anderen guten Lebewesen, die sich einen der Plätze im Himmel ergattert hatten. Ihr gefiel es, wo sie jetzt war: Es gab keine Sorgen, keinen Schmerz und keine Ungerechtigkeit. Doch oft musste sie an die Erde und ihre Menschen denken, selbst jetzt noch, nach so vielen Jahren.
    Man sollte wissen, dass einigen besonders gutmütigen, gerechten und ehrlichen Menschen nach ihrem Leben einige besondere Dinge gewährt werden. So darf man zum Beispiel manchmal auf die Erde blicken und schauen, was seine Hinterbliebenen so machen, ob es ihnen gut geht. Und wenn man – wie Shelley, die die Hauptfigur unserer Geschichte ist – ein ganz außergewöhnlicher Mensch gewesen war, der immer mehr an andere als an sich selbst gedacht hat, auf den man sich immer verlassen konnte, der einen niemals enttäuschte, der sein letztes Hemd gegeben hätte, dann durfte man eine ganz spezielle Aufgabe erfüllen: Dann durfte man ein Mal im Jahr zurück auf die Erde, um Gutes zu tun und so Gott an diesem Tag ein wenig zu helfen. Den Tag dafür konnte man sich selbst aussuchen.
    Natürlich suchte sich Shelley den Heiligabend aus, jedes Jahr wieder, denn der war immer ihr Lieblingstag gewesen. Sie erinnerte sich noch gut an all die Heiligabende: als Kind, als junge Mutter und später, als sie schon alt war und sich ihre ganze Familie um sie herum versammelt hatte. Sie hatte diese Zeit des Jahres geliebt, die Weihnachtszeit und freute sich nun sehr, die Heiligabende weiterhin auf Erden verbringen zu dürfen.
    Jedes Jahr suchte sie sich einen ganz besonderen Menschen aus, dem sie etwas Gutes tun wollte. Sie hatte den Menschen schon immer gern geholfen und sie war der Meinung, dass die Erfüllung eines Weihnachtswunsches tausendmal soviel wert war wie die eines einfachen Wunsches. Als Shelley in diesem Jahr zurück auf die Erde geschickt wurde, wusste sie noch nicht, wem sie helfen würde. Manchmal hatte man schon eine Idee, denn manche Gebete waren lauter im Himmel zu hören als andere, und einige waren so unglaublich laut, dass man keine Ruhe hatte, bis sie endlich erfüllt waren.
    Die Menschen wussten nicht, dass sie die meisten Dinge selbst in der Hand hatten und die meisten Gebete unnötig waren, dass sie nur ein wenig mehr Vertrauen in sich selbst haben mussten. Wenn sie nur den Anfang machten, half man ihnen auch gerne weiter. Das Unmögliche war nicht erfüllbar, so konnte ein 50-Kilo-Mann kein Schwergewichtsboxer werden oder ein kleines Mädchen Präsidentin der Vereinigten
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