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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle
Autoren: Ross Thomas
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da triffst, dir vielleicht irgendwas abkaufen?«
    »Vielleicht.«
    »Vielleicht eine Karte?«
    »Vielleicht.«
    »Vielleicht so was wie eine Karte, wo man nichts weiter braucht als eine Schaufel, um zwei Millionen Dollar auszugraben?«
    »Die liegen da«, sagte McBride.
    Tony Egg lehnte sich wieder zurück, nahm sein Glas Cola und trank einen Schluck. »Glaube ich dir, ehrlich. Will sagen, du hast uns überzeugt, mich und Icky hier, und Solly auch. Alle hast du überzeugt, oder, Icky?«
    »Sicher, Mann«, sagte der Schwarze.
    »Da ist nur was, womit Solly nicht klarkommt. Echt eine Art geringfügiger Punkt, wie man das, glaube ich, nennt, aber es gibt ihn, und was Solly irgendwie wissen will, aber selber nicht draufkommt, ist, wie man nach Vietnam reinkommt und wieder raus, wo doch die Scheiß-Roten und so was da sind. Will sagen, ist bloß ein geringfügiger Punkt, aber es gibt ihn.«
    »Einer von den beiden Typen ist Chinese«, sagte McBride.
    Icky Norris zog die Mundwinkel herab, schob die Unterlippe vor und nickte gemütlich, so als wolle er bekunden, daß das Sinn machte. »Haufen Chinesen in Vietnam«, sagte er. »Jedenfalls als ich da war.«
    »Damit sieht natürlich alles schon anders aus«, sagte Tony Egg. »Der Chinese braucht bloß irgendwie nach Saigon reinzukommen. Wie er das anstellen will, sehe ich momentan noch nicht, aber das kommt mir gleich, garantiert. Also, angenommen er ist drin, fällt er keinem auf, weil die Typen alle gleich aussehen, richtig? Er braucht sich bloß eine Schaufel zu kaufen und vielleicht noch eine Taschenlampe und zu warten, bis es dunkel wird. Er schleicht aufs Gelände der Botschaft und gräbt zwei Millionen Dollar aus, einfach so. Richtig, McBride?«
    »Das ist zu machen«, sagte McBride leise, aber eigensinnig.
    Egidio starrte ihn einen Augenblick lang an, seufzte dann tief auf und sackte in seinen Sitz zurück. Er ließ sein Glas auf dem Tisch kreisen. »Weißt du, McBride, was ich heiß und innig hoffe?«
    »Was?«
    »Ich hoffe für dich, daß die beiden Typen, die du heute nachmittag triffst, mindestens halb so dämlich sind wie du. Weil du dann vielleicht die Chance hast, Samstag mit Sollys tausend rüberzukommen.«
    »Mittag«, sagte Icky Norris, »Samstag mittag.«
    »Wir haben mal einen Jungen gekannt, der hatte Probleme beim Zurückzahlen«, sagte Tony Egg, wobei er Norris anblickte. »Erinnerst du dich noch an den alten Toss Spiliotopoulos?«
    Norris nickte. »Den Griechen«, sagte er.
    »Den Griechen«, fuhr Tony Egg fort, »Toss Spiliotopoulos.
    Ich habe einen Monat gebraucht, um seinen Namen zu lernen. Okay, alle Griechen haben, was man eine Achillesferse nennt. Sie sind Glücksspielfans. Du weißt, was eine Achillesferse ist, oder, McBride?«
    »Ja, weiß ich«, sagte McBride und wußte, daß er jetzt fällig war, der Horrorschock.
    »Also, es gibt da noch was, es heißt Achillessehne. Um auf den alten Toss zurückzukommen, er war mit seinen Zahlungen im Rückstand und dampfte ab nach Vegas und spielte, um das Geld zu kriegen. Aber das klappte nicht, weil es nie klappt, also geriet er immer mehr in Rückstand. Was glaubst du, was anschließend passierte? Toss, der alte Grieche, handelte sich eine durchtrennte Achillessehne ein. Wenn du noch nie einen Typen mit einer ’durchtrennten Achillessehne gesehen hast, der versucht, herumzuspazieren, hast du entschieden was verpaßt.«
    Icky Norris lachte glucksend. »So ein Fuß baumelt vor und zurück und rauf und runter und hin und her, schlickerdischlack, ganz für sich allein.« Norris schlenkerte zur Demonstration die Hand. »Der alte Spiliotopoulos sah wirklich komisch damit aus.«
    »Und der Haken bei so was ist, daß man es manchmal nicht mehr reparieren kann, stimmt doch, Icky, oder?«
    »Jedenfalls nicht beim alten Toss«, sagte Norris. »Beim letzten Mal, als ich ihn gesehen habe, düste er die Straße entlang, auf Krücken, drüben auf dem Wilshire in Santa Monica. Sein linker Fuß schlackerte hin und her und rauf und runter. Er sah wirklich komisch aus.«
    Tony Egg reckte sich und gähnte. »Okay, McBride, wir wollen nicht, daß du zu spät zu deiner Verabredung kommst. Was macht dein Daumen?«
    »Tut verdammt weh«, sagte McBride. »Ich muß einen Arzt finden.«
    »Yeah. Der leimt ihn wieder zusammen und gibt dir vielleicht noch eine Pille oder so was.« Tony Egg rutschte aus der Nische und stand auf. Dabei spannten und rollten sich seine enormen Muskeln und drohten, das enge T-Shirt zu sprengen. McBride
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