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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Autoren: Richard A. Knaak
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hier?«
    Illidan hatte sich so sehr auf seine Aufgabe konzentriert, dass er nicht die Ankunft anderer Nachtelfen bemerkt hatte. Erschrocken fuhr er herum, die Phiole immer noch in der Hand. Vor ihm stand eine Gruppe Berittener. Jarod Shadowsong führte sie an.
    »Captain …«, begann der Zauberer.
    Einer der Hochgeborenen blickte an Illidan vorbei. »Er hat den See verändert.« Sein Gesichtsausdruck wurde bewundernd. »Der See fühlt sich wie der Brunnen an …«
    »Möge Elune uns beschützen!«, bellte ein Adliger, der neben Jarod ritt. »Er erschafft ihn neu!«
    Der Kommandant stieg ab. »Illidan Stormrage, hör sofort damit auf! Wenn dein Bruder nicht …«
    »Mein Bruder …« Eine schreckliche Wut stieg in dem Magier auf. Die Nähe zum See steigerte sie. Kraft durchfloss ihn, so wie früher. Nichts konnte ihn aufhalten. »Mein unfehlbarer Bruder …«
    Die anderen folgten Jarod Shadowsongs Beispiel und stiegen ab. Ihre angespannten Gesichter machten Illidan nervös. Sie wollten ihn von der Macht des Sees trennen. Er blickte zu den Hochgeborenen und stellte sich vor, wie sie diese Macht für sich beanspruchen würden …
    »Nein …«
    Einer der Nachtelfen zögerte. »Bei Elune! Was hat er nur für Augen, die selbst unter einem Schal leuchten?«
    Illidan starrte den Hochgeborenen an.
    Deren Anführer hob die Hand, um sich zu verteidigen. »Vorsicht …«
    Flammen schlugen rund um die Zauberer hoch. Sie schrien.
    Jarod und die anderen Adligen griffen ihn an. Jarod quittierte diese lächerliche Attacke mit einem herablassenden Schnauben und einer Geste.
    Der Boden unter ihren Füßen explodierte. Jarod wurde zurückgeworfen. Blackforest, der Anführer der Adligen, wirbelte durch die Luft und prallte mit lautem Krachen gegen einen Baum.
    »Ihr Narren! Ihr …«
    Illidans Füße sanken plötzlich im Boden ein. Er sah nach unten. Äste legten sich um seinen Körper, banden seine Arme und Beine zusammen. Illidan versuchte zu sprechen, aber sein Mund war voller Laub. Der Zauberer konnte sich noch nicht einmal konzentrierten, denn in seinen Ohren summte es, als Schwärmten tausend Insekten durch seine Gehörgänge.
    Illidan brach keuchend in die Knie. Durch das Summen glaubte er zu hören, dass sich jemand näherte. Und er wusste ohne jeden Zweifel, um wen es sich dabei handelte.
    »Ach, Illidan …« Malfurions Stimme klang trotz der Störgeräusche laut und klar. »Illidan … warum?«
     
     
    Der Druide blickte auf den See hinaus, dessen blaue Aura verriet, dass er verseucht worden war. Niemand konnte jetzt noch daraus trinken. Wie schon der Brunnen der Ewigkeit war er zu einer Quelle der Macht geworden, nicht des Lebens.
    »Ach, Illidan …«, wiederholte er mit einem Blick auf seinen gefesselten Zwilling.
    »Dath'Remar lebt noch«, erklärte Tyrande, die neben dem Hochgeborenen kniete. »Ein zweiter Zauberer hat ebenfalls überlebt, die anderen sind tot.« Sie erschauderte. »Sie sind in ihrer eigenen Haut verbrannt.«
    Malfurion hatte nur mit den Drachen und Krasus hierher kommen wollen, aber ebenso wie der Druide hatte die Priesterin gespürt, dass Illidan etwas plante. Zusammen mit einigen Priesterinnen war sie den Drachen gefolgt, aber leider zu spät eingetroffen.
    Ebenso wie Malfurion.
    »Lord Blackforest ist tot. Ich glaube, die anderen werden es schaffen«, verkündete eine andere Priesterin.
    »Mein Bruder lebt«, sagte Maiev mühsam. Sie und Shandris kümmerten sich um den bewusstlosen Jarod. Sein Gesicht war verquollen, seine Rüstung noch mitgenommener als vorher. Getrocknetes Blut bedeckte mehrere Wunden, die dank der Gebete der Priesterinnen bereits heilten.
    Jarods Schwester erhob sich mit einem schrecklich finster blickenden Gesicht. Sie ging auf Illidan zu und zog ihre Waffe.
    »Nein, Maiev!«, befahl Tyrande.
    »Er wollte meinen Bruder ermorden!«
    Die Hohepriesterin trat neben sie. »Doch das ist ihm nicht gelungen. Du wirst über sein Schicksal nicht bestimmen. Das ist Jarods Aufgabe.« Sie sah Malfurion an. »So ist es doch?«
    Er nickte traurig. »Es ist sein Recht, und ich werde nichts dagegen unternehmen.« Der Druide schüttelte den Kopf. »Deshalb blieb er also am Rand des Brunnens …«
    »Ich wusste nicht, dass er noch mehr geschöpft hatte«, sagte Tyrande entschuldigend.
    Malfurion überkam eine plötzliche Ahnung, und er ging neben seinem Bruder in die Knie. Dessen Atem ging regelmäßig, aber er spannte sich an, als er Malfurions Nähe spürte. Der Druide griff in die
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