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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
Autoren: Richard A. Knaak
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wurde durch ein träges Lächeln ersetzt.
    Die Gesänge der Zauberer wogten fort.
    Der schwarze See brodelte wild.
     
     
    Es hatte einen Krieg gegeben, und der Krieg war vorüber.
    Also, wusste Krasus, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Geschichtsschreiber die Geschehnisse aufzeichnen würden. Und diese Niederschriften würden wenig zu sagen haben über die zahllosen Leben, die vernichtet oder die einst blühenden Länder, die verwüstet worden waren, auf der gesamten sterblichen Welt, die beinahe ihr Ende gefunden hätte.
    Selbst die Erinnerungen von Drachen sind unter solchen Umständen flüchtig
, gestand die bleiche, in eine graue Robe gekleidete Gestalt sich selbst gegenüber ein. Krasus wusste das sehr gut, denn obwohl er den meisten Augen als ein langer, dünner, fast elfenhafter Mann mit falkenähnlichen Gesichtszügen, silbernem Haar und drei langen Narben, die sich über seine rechte Wange zogen, erschien, war er in Wirklichkeit sehr viel mehr als das. Die Meisten kannten ihn als Zauberer, aber ein paar ausgewählte Geschöpfe nannten ihn
Korialstrasz
– ein Name, den nur ein Drache tragen würde.
    Krasus war als Drache geboren worden, als eine majestätische rote Echse, der jüngste Gemahl der großen Alexstrasza. Sie, der Aspekt des Lebens, war seine liebste Gefährtin … doch wieder einmal zog es ihn von ihr fort zu den kurzlebigen Völkern mit ihrer alltäglichen Not und ihrer ungewissen Zukunft.
    In seiner versteckten, aus dem Fels gehauenen Wohnstätte, die er sich als neues Allerheiligstes erwählt hatte, blickte Krasus auf die Welt von Azeroth hinab. Der leuchtende, smaragdgrüne Kristall erlaubte ihm, jedes Land, jedes Wesen zu sehen, das er sich wünschte.
    Und wohin der Drachenmagier auch blickte, er sah nur Verheerung.
    Es schien, als seien nur wenige Jahre vergangen, seit man die grotesken, grünhäutigen Ungetüme namens Orcs besiegt hatte, die von einer jenseitigen Welt in das Land eingefallen waren. Nachdem die überlebenden Monster in Lagern zusammengepfercht worden waren, hatte Krasus geglaubt, die Welt sei bereit für den Frieden. Doch dieser Frieden war nur von kurzer Dauer gewesen. Die Allianz – die von den Menschen angeführte Koalition, zugleich die vorderste Linie des Widerstandes – hatte sofort begonnen zu zerbröckeln, und ihre Mitglieder hatten sich um die Herrschaft über ihre alten Bündnispartner gestritten. Teilweise war dies die Schuld von Drachen gewesen – oder besser gesagt, die Schuld des
einen
Drachen Deathwing –, doch vieles war auch einfach auf die Gier von Menschen, Zwergen und Elfen zurückgegangen.
    Aber selbst diese Krise hätte man ohne größere Probleme meistern können, wäre nicht die Brennende Legion erschienen …
    Heute betrachtete Krasus das ferne Kalimdor, das auf der anderen Seite des Meeres lag. Selbst jetzt noch glichen große Gebiete dort einem Land nach einem schrecklichen Vulkanausbruch. Kein Leben war in diesen Gegenden verblieben, keine Spuren von Zivilisation. Doch es war keine Naturgewalt gewesen, die das Land so verwüstet hatte. Die Brennende Legion hatte ihrem Gefolge nichts als Tod hinterlassen.
    Die feurigen Dämonen, von einem Ort jenseits der Realität gekommen, hatten Magie gesucht und hatten Magie
verschlungen
. Zusammen mit ihrer monströsen Dienerschar, der Untoten Geißel, hatten sie die Welt in Trümmer legen wollen. Doch sie hatten nicht mit dem Unwahrscheinlichsten aller Bündnisse gerechnet …
    Die Orcs, einst selbst Marionetten der Dämonen, hatten sich gegen ihre ehemaligen Herren gewandt und sich den Menschen, Elfen, Zwergen und Drachen angeschlossen, um die dämonischen Krieger und ihre teuflischen Bestien zu dezimieren und die Überlebenden in das höllische Jenseits zurückzudrängen, aus dem sie einst hervorgebrochen waren. Tausende hatten den Tod gefunden, aber die Alternative wäre gewesen …
    Der Drachenmagier schnaubte. Es hatte
keine
Alternative gegeben.
    Krasus ließ seine langen Finger über die Kugel spielen und beschwor eine Vision der Orcs herauf. Das Bild wurde für einen Augenblick verschwommen, dann enthüllte sich ein gebirgiger, felsiger Landstrich, der weiter im Innern Kalimdors lag. Es war ein raues Land, aber noch immer voller Leben, und es hatte die neuen Siedler auf seinem Grund willkommen geheißen.
    Mehrere steinerne Gebäude erhoben sich bereits in der Hauptsiedlung, wo der Kriegshäuptling Thrall herrschte, einer der großen Helden des vergangenen Krieges. Das hohe, runde
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