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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
Autoren: Richard A. Knaak
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aufzuneh …
    Und wieder schrie die verzweifelte Stimme:
Korialstra …
    Dieses Mal … erkannte er sie. Sofort antwortete er auf die gleiche Weise.
Ich höre Euch! Was ist es, das Ihr von mir benötigt?
    Es kam keine Antwort, doch Krasus fühlte, dass die Verzweiflung nicht verschwand. Er konzentrierte sich, versuchte, die Fühler seines Geistes auszustrecken und eine Verbindung mit demjenigen herzustellen, der ihn so dringend um Hilfe rief – demjenigen, der von keinem Geschöpf Hilfe hätte benötigen sollen.
    Ich bin hier!
, rief der Drachenmagier.
Fühlt mich! Gebt mir einen Hinweis auf Eure Not!
    Er spürte eine schwache Berührung als Antwort, die das Gefühl einer schweren Krise in sich trug. Krasus konzentrierte jedes Jota seiner Gedanken in die dürftige Verbindung und hoffte … hoffte …
    Die übermächtige Präsenz eines Drachens, dessen Magie der seinen tausendfach überlegen war, ließ Krasus torkeln. Ein Eindruck von Jahrhunderten, von gewaltigem Alter, brach über ihn herein. Krasus fühlte sich, als umgebe ihn die Zeit selbst in all ihrer schrecklichen Majestät.
    Aber es war nicht die Zeit … nicht ganz … sondern er, der der
Aspekt
der Zeit war.
    Der Drache der Zeitalter – Nozdormu!
    Es gab nur vier große Drachen, vier Große Aspekte, von denen seine geliebte Alexstrasza das Leben verkörperte. Der wahnsinnige Malygos war die Magie, und die ätherische Ysera beeinflusste die Träume. Gemeinsam mit dem grüblerischen Nozdormu repräsentierten sie die gesamte Schöpfung.
    Krasus schnitt bei diesen Gedanken eine Grimasse. Tatsächlich hatte es einmal fünf Aspekte gegeben. Den fünften hatte man Neltharion genannt … den Wächter der Erde. Doch in einer Zeit, die so lange zurücklag, dass sich selbst Krasus nur vage an sie erinnern konnte, hatte Neltharion seine Gefährten verraten. Der Erdwächter hatte sich gegen seine Brüder und Schwestern gewandt und sich so einen neuen – ihm angemesseneren – Titel erworben.
    Deathwing. Der Zerstörer.
    Der Gedanke an Deathwing riss Krasus aus seinem Erstaunen. Geistesabwesend berührte er die drei Narben an seiner Wange. War Deathwing zurückgekehrt, um erneut die Welt heimzusuchen? War dies der Grund für die Not, die aus dem Gedankenruf des großen Nozdormu sprach?
    Ich höre Euch!
, sprach Krasus in seinem Geist, und jetzt fühlte er noch größere Furcht, was der Grund für diesen Ruf sein mochte.
Ich höre Euch! Ist es … ist es der Zerstörer?
    Als Antwort flutete eine weitere übermächtige Welle erstaunlicher Bilder über ihn hinweg. Die Visionen brannten sich in seinen Schädel und machten es Krasus unmöglich, auch nur eine einzige von ihnen zu vergessen.
    In keiner seiner Gestalten wäre Krasus, und mochte er auch noch so stark und noch so anpassungsfähig sein, der entfesselten Kraft eines Aspekts gewachsen gewesen. Die Wucht der Geistesmacht des anderen Drachens schleuderte ihn gegen die Höhlenwand, wo der Magier zusammenbrach.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis Krasus sich wieder vom Boden erheben konnte, und selbst dann drehte sich ihm noch der Kopf. Gedankensplitter, die nicht seine eigenen waren, drangen auf ihn ein. Er musste seine ganze Kraft zusammennehmen, nur um bei Sinnen zu bleiben.
    Langsam stabilisierten sich seine Empfindungen jedoch so weit, dass er das ganze Ausmaß dessen erkennen konnte, was gerade geschehen war. Nozdormu, Herr der Zeit, hatte verzweifelt um Hilfe gefleht … um
seine
Hilfe. Er hatte sich aus irgendeinem Grund an den geringeren Drachen gewandt und nicht an einen seiner gleichrangigen Gefährten.
    Doch etwas, das selbst einen Aspekt entsetzte, konnte nur eine monumentale Bedrohung für den Rest von Azeroth darstellen. Warum also hatte er einen einzelnen roten Drachen gewählt und nicht Alexstrasza oder Ysera?
    Er versuchte wieder, den großen Drachen mit seinen Gedanken zu erreichen, doch alle Bemühungen blieben erfolglos, erhöhten nur noch das Durcheinander in seinem Kopf. Krasus fand mühsam seine Balance zurück und fragte sich, was er tun konnte. Vor allem ein Bild verlangte unablässig seine Aufmerksamkeit, das Bild einer schneebedeckten Berggegend in Kalimdor. Was auch immer Nozdormu ihm hatte erklären wollen, es hing mit dieser trostlosen Region zusammen.
    Krasus würde den Hilferuf untersuchen, aber dabei würde er fähige Hilfe benötigen, jemanden, der sich gut auf neue Situationen einstellen konnte. Obwohl Krasus auf seine eigene Anpassungsfähigkeit stolz war, neigte seine Spezies im
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