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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär?
Autoren: LAURA WRIGHT
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prickelte ihre Haut, und ihr Herz raste. Hastig warf sie die Plastiktüte auf den Rücksitz und schlug die Tür zu. Als sie aufblickte, stand er vor ihr. In seinen Jeans mit dem weißen Hemd und einem grauen Blazer aus gekämmter Wolle sah er unglaublich gut aus. Fasziniert betrachtete sie ihn genauer. Würde ihr Baby seine Augen haben oder ihre? Seine Haarfarbe oder ihre? Sein spitzbübisches Lächeln oder ihr verschmitztes?
    „Was machst du hier?“, fragte er in einem Ton, mit dem er für gewöhnlich seine Angestellten ansprach.
    „Ich war beim Arzt.“
    Sorge flackerte in seinem Blick auf, und er trat näher an sie heran. „Warum? Was ist los?“
    „Nichts.“ Warum musste er nur so gut riechen? Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sich an ihn zu schmiegen. Sie würde ihm sagen, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Und das alles, was am Tag der Beerdigung ihres Großvaters geschehen und gesagt worden war, nur ein Missverständnis gewesen war. „Ich bin kerngesund.“
    Er wirkte erleichtert.
    „Und was machst du hier?“, fragte sie. Plötzlich fiel ihr auf, dass die Tüte mit den Unterlagen für ihre Schwangerschaft offen und gut sichtbar auf dem Rücksitz lag.
    „Ich hatte nebenan eine Besprechung und habe deinen Wagen hier stehen sehen.“
    „Richtig“, sagte sie. Versonnen strich sie über den Mustang, den sie nun würde verkaufen müssen, um sich ein größeres, familiengerechtes Auto zu kaufen.
    „Also, es hat mich gefreut, dich wiederzusehen.“
    Ethan sah aus, als würde er verschwinden wollen. Aber Mary wollte ihn nicht gehen lassen, ohne wenigstens einen Schritt in Richtung einer vernünftigen zukünftigen Beziehung zu machen.
    „Ethan, ich möchte mich dafür entschuldigen, was auf der Beerdigung passiert …“
    Abwehrend hob er die Hand. „Nicht nötig.“
    „Doch, es ist nötig. Was geschehen ist, war ein großes Missverständnis.“
    Neben ihnen wollte eine Frau in ihren Wagen steigen. Auch sie warf ihre Tasche und was sie sonst noch bei sich trug auf den Rücksitz. Mary zuckte unwillkürlich zusammen. Denn es war nicht irgendeine Frau. Noch vor ein paar Minuten hatten die beiden sich im Wartezimmer von Dr. Wisel angeregt unterhalten. Mary wurde übel, und sie versuchte, sich etwas abzuwenden, damit die Frau sie nicht erkannte.
    „Oh, hey!“
    Zu spät.
    Mary winkte ihr mit einem schmallippigen Lächeln kurz zu und flehte stumm zum Himmel, dass die Frau einfach einsteigen und nichts weiter sagen würde.
    Die Frau winkte zurück. Offensichtlich hatte auch sie von der Ärztin eine freudige Nachricht bekommen. Ihre Augen glänzten. „Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Und viel Glück für Sie und Ihr Baby.“
    Marys Herz stand einen Augenblick lang still. Sie nickte der Frau zu, die in ihren Wagen stieg und die Tür schließen wollte. „Ihnen auch alles Gute.“
    Im ersten Moment wollte Mary Ethan nicht ansehen. Sie hatte Angst davor, was sie in seinen dunkelblauen Augen würde lesen können: Entsetzen, Empörung, Enttäuschung. Das würde sie nur schwer verkraften können.
    Aber andererseits … Sie war kein Feigling. Und so straffte Mary die Schultern. Mit beinahe trotzig gerecktem Kinn sah sie den Vater ihres Kindes an.
    „Baby?“, wiederholte er. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Es sieht so aus. Es ist allerdings noch sehr früh.“
    „Aber … wie ist das möglich? Wir haben doch …“
    „Ich weiß.“
    „Und beim ersten Mal haben wir gar nicht verhütet, und es ist nichts geschehen.“
    „Ich weiß.“
    Er senkte den Blick und strich sich mit der Hand übers Kinn. „Gott, ein Baby. Dein Baby.“
    „ Unser Baby“, stieß Mary unwillkürlich hervor. Sie hatte sich geschworen, ihn nicht anzuflehen, sie zu lieben oder zu ihr zu stehen. Doch sie war sich sicher: Sie liebte diesen Mann. Und insgeheim wünschte sie sich, dass er dieses Kind und dass er auch sie wollte.
    „Oh, Mary“, sagte er sanft. So sanft hatte er nur gesprochen, wenn sie in seinen Armen gelegen, wenn er sie zärtlich geküsst hatte. „Hättest du es mir gesagt?“
    „Natürlich wollte ich es dir sagen“, versicherte sie ihm. „Aber du hast meine Anrufe nicht entgegengenommen …“
    „Diesen Anruf hätte ich angenommen.“
    „Ich musste erst über einiges nachdenken und einige Entscheidungen treffen …“
    Er wurde blass. „Du wirst doch … du wirst es doch bekommen, oder?“
    Ihr Herz machte einen Sprung. Wie konnte er so etwas auch nur denken? „Ja.“
    Erleichtert seufzte
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