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Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Titel: Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik
Autoren: Brockhaus
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Verteidigung des demokratischen Amerika radikal zurück. Ein Jahr später erschien seine Satire »The Monikins« (»Die Monikins«), vom Publikum wenig beachtet. Cooper wurde von seinen Kritikern scharf attackiert, was 1836 zu seinem Rückzug aus der New Yorker Literaturszene nach Cooperstown führte.
    Mit »The American Democrat« (»Der amerikanische Demokrat«) setzte Cooper sich 1838 nochmals kritisch mit unterschiedlichen Aspekten der Demokratie auseinander. Seine Polemik gegen die »Tyrannei der Mehrheit« brachte ihn in scharfen Gegensatz zu den massendemokratischen Strömungen der Ära Andrew Jacksons. Cooper geriet aufgrund seiner politischen Haltung immer stärker in die Kritik, sein Plädoyer für eine Sonderstellung der Intelligenz, der Gebildeten und der verantwortungsbewussten Reichen führte dazu, dass ihm Snobismus und eine antidemokratische Haltung vorgeworfen wurden. Frustriert von diesen Kämpfen zog sich Cooper mehr und mehr zurück, schrieb jedoch weiter Romane sowie hoch geachtete militärgeschichtliche Werke über die nordamerikanische Seemacht: 1839 erschien »The History of the Navy of the United States of America« (»Geschichte der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten von Amerika«), 1844 »The cruise of the Somers« (»Die letzte Fahrt der Somers«) und 1846 »Lives of Distinguished American Naval Officers« (»Biografien berühmter amerikanischer Marineoffiziere«). 1840 und 1841 erschienen die beiden letzten Teile der Lederstrumpf-Serie »The Pathfinder« (»Der Pfadfinder oder Das Binnenmeer«) und »The Deerslayer« (»Der Wildtöter oder Der erste Kriegspfad«). Es folgte seine so genannte Littlepage-Trilogie mit den 1845 veröffentlichten Bänden »Satanstoe« (»Satanszehe«) und »The Chainbearer« (»Der Kettenträger«) sowie 1846 der dritte Band »The Redskins« (»Die Roten«).
    EIN SCHRIFTSTELLER DER »FRONTIER«
    Coopers literarische Fähigkeiten waren trotz seiner großen Beliebtheit nicht ganz unumstritten. Mark Twain äußerte in seinem viel gelesenen Essay »The Literary Offenses of Fenimore Cooper« (»Die literarischen Vergehen Fenimore Coopers«) 1895 unverblümte Kritik am Stil, der Erzählweise und dem Hintergrundwissen Coopers. Seine Charaktere, insbesondere die Frauengestalten, erschienen Twain flach und langweilig gezeichnet. Zu Lebzeiten erfolgreich in allen Altersgruppen, wurden Coopers Bücher, vor allem die Indianergeschichten, später tatsächlich von einer anspruchsvollen Leserschaft nicht mehr besonders ernst genommen. Sie wurden und werden meist in stark gekürzter – um nicht zu sagen verstümmelter – Form oft in schlechten Übersetzungen zu Jugend-beziehungsweise Kinderbüchern reduziert. Doch auch wenn ihn heute überwiegend Kinder lesen – ein Schicksal, das seine Bücher mit so bedeutenden amerikanischen Romanen wie Mark Twains »Huckleberry Finn« (1884) oder Herman Melvilles »Moby Dick« (1851) lange Zeit bedauerlicherweise teilten –, so war er doch der erste amerikanische Schriftsteller von Weltruhm, beliebt und geachtet, vor allem in Europa. Er stand in hohem Ansehen bei Goethe, der alles von Cooper las, was er bekommen konnte. Auch Honoré de Balzac war von James Cooper begeistert und ließ sich von ihm zu seinem 1829 erschienenen »Le dernier Chouan« (»Der letzte Chouan«) anregen. Victor Hugo sah in Cooper den bedeutendsten Romancier des Jahrhunderts außerhalb Frankreich und D. H. Lawrence, auf den Cooper starken Einfluss hatte, äußerte sich enthusiastisch über die Lederstrumpf-Reihe.
    Mit dem Helden dieser Reihe, Natty Bumppo, genannt Lederstrumpf, schuf Cooper eine der berühmtesten Romanfiguren Amerikas. Bumppo verkörpert den Mythos des einsam in den unberührten Wäldern lebenden, mit der Natur untrennbar verbundenen Jägers und steht damit für Coopers Zivilisationskritik. Die Lederstrumpf-Romane, in denen Cooper Pionierzeit und »Frontier«-Erfahrung verarbeitete, entstanden über einen langen Zeitraum hinweg und bildeten erst im Nachhinein eine Einheit.
    D. H. LAWRENCE
    (* 1885, † 1930)
    Der englische Schriftsteller David Herbert Lawrence war von Coopers Romanen nicht nur äußerst beeindruckt, sondern auch inhaltlich beeinflusst.
    Lawrences häufig autobiografischen Romane, Erzählungen und Geschichten gestalten in einer bilderreichen Sprache den Gegensatz zwischen der als mechanisch starr erlebten Zivilisation der Moderne, in der Egoismus und Übergewicht des Rationalen der freien Entfaltung der Persönlichkeit
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