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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut
Autoren: Lori Handeland
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anstelle einer Begrüßung.
    Er sah mich an, und seine Miene zeigte Überraschung. „Ich könnte schwören, dass ich das nicht habe. Er ging zu Bode n … “
    Ich spitzte bei dem Pronomen die Ohren. „Er?“
    „Schwer zu sagen. E r – oder si e – stand auf und war weg.“ Er schnippte mit den Fingern. „Ich hab genauso wenig Ahnung wie du.“
    Ich hatte wahrscheinlich mehr. Wenn Nic jemanden angeschossen hatte und der anschließend aufgestanden und wie der Blitz verschwunden war, würde ich auf Werwolf tippen.
    Aber wenn das der Fall war, warum sollte er dann weglaufen? Zur Hölle, warum überhaupt eine Schusswaffe benutzen? Ich wollte nicht hier stehen bleiben, bis ich es herausfand.
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass ich ihn nicht getroffen habe“, knurrte Nic.
    „So was passiert.“
    Ich dachte daran, ihm seine Pistole zurückzugeben, dann entschied ich, dass sie auch ohne Silberkugeln immer noch besser war, als mit leeren Händen dazustehen, und schob sie in meine Rocktasche.
    „Mir nicht.“
    Ich erwiderte nichts. Ganz gleich, wer den Schuss abgegeben, wen oder was Nic da gejagt hatte, er war zu schlecht ausgerüstet, um ihn oder es zu fangen. Er konnte der beste FBI -Agent der Truppe sein, aber wenn er sich mit einem abtrünnigen Jägersucher , einem verräterischen Agenten, einem Werwolf oder sonst etwas anlegte, würde er einen Schatten jagen, bis der Betreffende entschied, dass Nic ein Ärgernis darstellte. Und dann wäre er tot.
    Was sollte ich bloß mit ihm machen?
    „Wir brauchen ein Telefon.“ Nic steckte seine Waffe weg.
    „Viel Glück.“
    „Irgendwo muss es eins geben.“
    „Ja. Hundert Kilometer von hier in der nächsten Stadt.“ Ich musterte die dichten Bäume, den zunehmend dunkler werdenden Himmel, dachte an die schemenhafte Gestalt, an das Silber, an Billy, und ich erschauderte. „Wir sollten losgehen.“
    Und das ganz, ganz schnell .
    „Gehen?“ Nic runzelte die Stirn, so als hörte er das Wort zum ersten Mal.
    „Hast du einen besseren Vorschlag?“ Ich breitete die Hände aus und gestikulierte Richtung Parkplatz, wo die Autos noch in Flammen standen.
    „Früher oder später wird irgendjemand hier auftauchen. Meinst du nicht?“
    „Klar. In zwei Wochen, wenn die nächste Vorratslieferung ansteht.“
    „Sonst kommt niemand hierher? Niemand wird anrufen und sich wundern, dass du nicht rangehst?“
    Edward schon. Anschließend würde er ins nächste Flugzeug springen, um herauszufinden, was passiert war. Das wollte ich nicht. Wer auch immer das hier zu verantworten hatte, wusste viel zu viel über uns. Daher die Silberkugel. Und wenn er darüber Bescheid wusste, wusste er auch, dass Edward früher oder später hier auftauchen würde, was vielleicht von Anfang an sein eigentliches Ziel gewesen war.
    Ich musste unbedingt mit meinem Boss sprechen, ohne dabei belauscht zu werden. Falls das nicht möglich war, musste ich zu ihm gelangen, ohne verfolgt zu werden.
    Ich spähte aus den Augenwinkeln zu Nic. Beides dürfte schwierig werden.
    „Ich bin hier ganz allein.“
    „Es gibt keine einzige Person in der Nähe? Keinen Hausmeister? Nicht irgendwelche freundlichen, einsiedlerischen Nachbarn? Was ist mit diesen militanten Typen hier in Montana, gegen die wir schon ewig ermitteln?“
    „Tut mir leid, aber die Einsamkeit war ein wichtiges Verkaufsargument.“
    Allerdings rief mir seine Bemerkung in Erinnerung, dass wir nicht ganz ohne fahrbaren Untersatz waren.
    „Es gibt noch ein Außengebäude auf der anderen Seite des Wolfsgeheges.“ Ich warf einen Blick zu den Bäumen. „Darin steht ein Quad.“
    „Wie weit kommen wir damit?“
    „Weiter als zu Fuß, außerdem sind wir schneller.“
    Ich wollte vor Einbruch der Dunkelheit so viel Distanz wie möglich zwischen mich und das Labor sowie sämtliche untoten Monster und diese Silberpatronen speiende Schusswaffe bringen. Obwohl ich spürte, dass der Schütze weg war, würde ich weder mein Leben noch das von Nic darauf verwetten.
    „Hast du irgendeine Idee, wer dich erschießen wollte?“, fragte Nic, während er mir durch den Wald folgte.
    „Die Liste ist endlos.“
    Ich bemühte mich um einen trockenen Tonfall. Besser sarkastisch klingen, auch wenn mir gar nicht danach zumute war.
    „Elise, die Sache ist ernst.“
    „Das habe ich schon kapiert, als das Hauptquartier hochgegangen ist.“
    Wie sollte ich ihn bloß davon abbringen, mir den ganzen Weg bis zum nächsten Telefon Fragen zu stellen? Ich hatte keine
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