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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht
Autoren: Katharina Fischer
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Allerdings …« Peter stockte.
    »Allerdings beunruhigt es dich zutiefst, dass sie Justus auserwählt hat und nicht dich?«
    »Wie kommst du denn auf diesen abstrusen Gedanken?«
    Bob schmunzelte. »Ist nur mein Hinterkopfmodell oder wie dieses Ding heißt.«
    »Ich glaube, du wolltest mich nur richtig wach machen«, sagte Peter und lachte. »Also, bis später dann, Kollege.«
    »Bye.« Bob steckte das Handy wieder weg und lehnte sich zurück. Er spürte, wie ihn die Müdigkeit überkam. Doch da ging plötzlich die Tür von Rodders Haus auf. Ein Mann kam nach draußen. Durch das Fernglas konnte Bob erkennen, dass er eine Maske trug. Es ging also los.
    Wolfsgesicht setzte sich ins Auto. Bob legte das Fernglas beiseite und startete den Motor. Rodder musste ihn passieren. Die kleine Zubringerstraße von der Siedlung zur höher gelegenen Küstenstraße führte direkt am Beobachtungsposten vorbei.
    Ohne das Licht einzuschalten, wendete der dritte Detektiv. Hinter einem großen Müllcontainer, der ihn einigermaßen verdeckte, stoppte er den Wagen und suchte nach dem Handy. Er musste Peter Bescheid geben. Doch gerade als er die ersten Ziffern drückte, kam das dunkle Fahrzeug von Rodder bereits die Straße herauf. Als es an ihm vorbeifuhr, konnte Bob einen Blick auf den Fahrer werfen. Unwillkürlich zuckte er zusammen: Er hatte nicht die Präsidentenmaske übergezogen, sondern die des Wolfs. Auch eine schwarze Lederjacke, die Rodder immer trug, fiel Bob ins Auge. Er warf das Handy auf den Beifahrersitz und wartete, bis Wolfsgesicht die nächste Kurve passiert hatte. Dann startete er.
    Rodder fuhr zügig. Bob ließ sich ein Stück zurückfallen, um nicht gesehen zu werden. Auf dieser Nebenstraße herrschte noch kein Verkehr, sodass jedes Auto auffiel. Nach ein paar Kurven hatte Rodder die Küstenstraße erreicht und bog auf sie ein. Bob ließ den Motor seines VW aufheulen. Nun galt es, Rodder nicht aus den Augen zu verlieren. Als er die Kreuzung vor sich sah, bemerkte er im Außenspiegel ein drittes Auto, das ebenfalls in Richtung Küstenstraße unterwegs war. Hinter ihm näherte sich langsam ein silberner Chrysler.
    Warum auch nicht, dachte Bob, wahrscheinlich jemand, der Frühschicht hat. Er musste zwei Autos abwarten, die von links auf der Hauptstraße angefahren kamen, dann fädelte er ein.
    Trotz der beiden Fahrzeuge vor ihm gelang es Bob, Rodders Auto im Blick zu behalten. Auch der silberne Chrysler war nun in Richtung Rocky Beach unterwegs, hielt sich aber ein Stück zurück. Da zog Rodder auf einmal das Tempo an. »Verflucht«, murmelte Bob. Er konnte nicht folgen, denn die beiden Wagen vor ihm hielten sich strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Zum Überholen war der Motor des Käfers zu schwach und die Küstenstraße zu kurvenreich. Sein Leben wollte er schließlich nicht riskieren. Er schaute in seinen Außenspiegel. Täuschte er sich oder kam das silberne Fahrzeug jetzt näher?
    Die Straße führte um einen Felsvorsprung. Als der dritte Detektiv auf die anschließende Gerade kam, war Rodders Wagen fast nur noch als Punkt zu erkennen. Doch jetzt lag die Straße übersichtlich und frei vor ihm: die Chance zum Überholen! Bob lenkte auf die Gegenspur und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag herunter. Der alte Käfer gab sein Bestes. Langsam schob er sich an dem ersten der beiden Wagen vorbei. Eine Frau saß hinter dem Steuer und drehte sich kopfschüttelnd zu Bob herum. Er grinste sie an. Dann kontrollierte er den Außenspiegel und erschrak. Der silberne Chrysler war ebenfalls ausgeschert und hatte sich direkt hinter ihn gehängt. Er berührte schon fast seine Stoßstange! So schnell es ging, überholte Bob den zweiten Wagen und lenkte auf seine Fahrspur zurück. Gerade noch rechtzeitig, denn jetzt kam ein Lastwagen entgegen. Für den Chrysler würde es knapp werden. Doch der heulte auf, machte einen Satz vorwärts, drängte den dritten Detektiv auf den steinigen Randstreifen und schoss davon.
    »Blödmann!«, schrie Bob, während er verzweifelt versuchte, das schlingernde Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zwei Männer hatte er in dem Wagen bemerkt. Wenigstens hatten sie es anscheinend nicht auf ihn abgesehen, auch wenn das Überholmanöver mehr als ruppig gewesen war. Bob bekam sein Auto in den Griff und steuerte auf die Straße zurück. Von Rodder war nichts mehr zu sehen und auch der Chrysler war schon ein gutes Stück entfernt. Jetzt konnte nur noch der Zufall helfen.
    Als Bob kurz darauf das
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