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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
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Menschen ohne mediale Gabe Geister sehen. Sie tragen Achat.«
    Sie blinzelte. »Ach ja?«
    »Ihre Halskette. Die weißen Steine sind Achate. Haben Sie sie auch getragen, als Sie Ihren Geist gesehen haben?«
    »Es ist nicht mein Geist.« Lily war es leid, das immer wieder zu hören. »Und nein, habe ich nicht.«
    »Haben Sie sie angelegt, um sich vor dem Geist zu schützen?«
    »Ich habe sie angelegt, weil Rule sie mir geschenkt hat. Heute Abend. Kurz bevor wir herkamen.«
    Er schmunzelte. »Vielleicht verwechsle ich Ursache mit Zufall. Weißer Achat soll Träume und die Konzentration fördern. Aufgrund seiner Verbindung mit dem Kronenchakra glauben viele, dass er die spirituelle Kommunikation verbessert. Wieder andere tragen ihn als Schutz vor böswilligen oder verwirrten Wesen. Mit anderen Worten: Geistern.«
    »Oh. Nun, wenn Rule nicht plötzlich eine präkognitive Gabe wie Rubens entwickelt hat, ist es reiner Zufall, dass ich die Kette heute Abend trage. Sie sagten, Sie hätten eine Theorie.«
    »Und indiskrete persönliche Fragen. Diese hier ist allerdings nicht indiskret. Würden Sie mir bitte von dem Geist, den Sie gesehen haben, erzählen?«
    Lily beschrieb ihn mit knappen Worten. » … Sie sehen, es war keine Erfahrung wie Ihre. Nebelartig, farblos, nur eine Gestalt, und soweit ich weiß, habe ich keine persönliche Verbindung zu dem Verstorbenen.«
    »Hmmm. Sind Sie schon einmal gestorben?«
    »Ich … « Ein paar Herzschläge lang wusste Lily nicht, was sie sagen sollte. Die Geschichte, die einem »Ja« folgen musste, war kompliziert und nicht für andere Ohren bestimmt, denn darin kam auch die Öffnung eines Höllentors vor. »Das ist keine Frage, die ich jeden Tag gestellt bekomme. Ich neige dazu, sie mit Ja zu beantworten, kann Ihnen aber keine Einzelheiten berichten.«
    »Ausgezeichnet.« Er strahlte. »Die Geistersichtungen, die ich zusammengetragen habe, können in drei Kategorien aufgeteilt werden. In der ersten besteht eine enge Verbindung zwischen der Person und dem Geist. In der zweiten scheint der Geist selbst die Fähigkeit erworben zu haben, sich sichtbar zu machen. Aus irgendeinem Grund«, fügte er hinzu, »kommt das besonders häufig in England vor. Die dritte Kategorie jedoch besteht aus Menschen, die das erlebt haben, was man gemeinhin eine Nahtoderfahrung nennt.«
    Lily nahm noch einen Schluck Diätcola. Sie fühlte sich unbehaglich und war zugleich fasziniert. »Ich habe guten Grund anzunehmen, dass meine, äh, meine Nahtoderfahrung … « Sie schüttelte den Kopf. »Nah« war das falsche Wort. Denn ein Teil von ihr war tatsächlich gestorben, doch dieser Teil war zu dieser Zeit von ihr körperlich getrennt gewesen. »Meine eigene Erfahrung hat mich dem Spirituellen geöffnet, könnte man sagen – «
    »Fagin, lassen Sie doch die arme Lily … Oh, Pardon.« Deborah Brooks zog eine drollige Grimasse. »Ich habe Sie unterbrochen.«
    »Von einer schönen Frau lasse ich mich immer gern unterbrechen.«
    Und das war Deborah. Ihre Schönheit war eine klassisch englische, mit Haut wie Milch und weichem braunem Haar, das ihr gerade über die Schultern reichte. Große Augen, lange dichte Wimpern, ein herzförmiges Gesicht mit absolut symmetrischen Zügen. Männer würden sich nicht auf der Straße nach ihr umdrehen, nein, sie würden eilig nach einer Pfütze Ausschau halten, um ihren Umhang darüberzubreiten. Obschon sie sich aus Mangel an Umhängen in diesen Zeiten vermutlich damit begnügen mussten, ein T-Shirt zu benutzen, damit sie trockenen Fußes darüber gelangte.
    Das absolut symmetrische Gesicht setzte ein zurückhaltendes Lächeln auf. »Danke.«
    »Deborah!« Fagin stürzte sich auf sie wie ein freundlicher Bär, packte sie bei den Schultern und gab ihr einen lauten Kuss auf die Lippen. »Tun Sie das nicht!«
    Deborah gab ein erschrockenes Lachen von sich. »Sie sind unmöglich!«
    »Nein, nur verrückt. Ihre Mutter ist heute Abend nicht hier. Sie können das Kompliment annehmen, mich schlagen – aber nicht ins Gesicht, bitte! – , mir sagen: ›Ja, ich weiß‹, oder: ›Verziehen Sie sich endlich‹, oder aber mich bitten, mit Ihnen in die Karibik zu fliegen, um dort ein paar heiße Tage und wilde Nächte zu – «
    Deborah lachte. »Oh, hören Sie auf. Für Letzteres bin ich zu beschäftigt; zu gehemmt, um jemandem zu sagen, dass er sich verziehen soll, und ich kann Ihnen ganz unmöglich zustimmen!«
    »Mir ist nicht entgangen, dass Sie die Option mich zu schlagen, nicht
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