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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
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darüber hatte sie nie nachgedacht. »Ist das ein Problem für dich? Zu wissen, dass ein Mann bei deinem Anblick erregt wird?«
    »Warum? Ich habe nie verstanden, warum menschliche Männer nervös oder gereizt darauf reagieren. Wie kann man sich daran stören, wenn man attraktiv gefunden wird, auch wenn man nicht in der Lage ist, das Kompliment zu erwidern?«
    »Hierarchie.« Lily hatte ganz spontan geantwortet. Jetzt hielt sie inne, um nachzudenken, und fand, dass sie richtig damit lag. »Das ist zum Teil der Grund. Vielleicht zum großen Teil. Seit Jahrhunderten standen heterosexuelle Männer – insbesondere weiße heterosexuelle Männer hier im Westen – ganz oben in der Hackordnung. Von einem anderen Mann angebaggert zu werden, ist wie eine Beleidigung, denn das bedeutet, dass jemand deine Fähigkeiten als Platzhirsch anzweifelt.«
    »Ah. Du bist klug. Ja, das stimmt. Welche privilegierte Gruppe gibt schon gerne ihren Status auf? Das würde den hysterischen Ton erklären, den manche Gruppierungen anschlagen, die gegen die Schwulenehe sind.«
    Sie schnaubte. »Angst und Bigotterie brauchen keine Erklärungen. Es gibt sie einfach, so wie Verkehrsstaus und Steuern.«
    »So kann man es auch sehen.« Er wickelte sich die Haarsträhne, mit der er gespielt hatte, um den Finger. »Wirst du deinem Cousin vergeben?«
    »Irgendwann. Aber zuerst droht ihm eine Tracht Prügel.«
    »Aber nicht zu fest. Er kümmert sich gut um die Finanzen der Leidolfs.«
    »Ich werde daran denken. Du hast in letzter Zeit zu oft bis spät in die Nacht gearbeitet. Wenn die Nokolai nicht … « Sie brach ab, als er Scotts Hinterkopf einen vielsagenden Blick zuwarf. »Richtig.« Zwei Clanmächte, zwei Clans, zwei Wachmannschaften. Scott war ein Leidolf. Und vor einem Leidolf besprach man keine Angelegenheiten, die den Nokolai-Clan betrafen, auch wenn die beiden Mannschaften gut harmonierten.
    Rule gab ihre Haarlocke frei. »Was diesen Geist betrifft, der nicht deiner ist – was hast du getan, nachdem er sich aufgelöst hat?«
    »Natürlich gefragt, ob noch jemand ihn gesehen hat.«
    Das amüsierte ihn. »Auf einem Schießstand für FBI -Agenten.«
    »Ich musste es wissen, oder nicht? Außerdem weiß dort jeder, dass ich bei den Paranormalen arbeite.«
    »Und hat ihn jemand gesehen?«
    »Nein.« Was einige Fragen aufwarf.

3
    Lily war immer froh, wenn sie im Oktober nach Washington musste. Im Sommer war es in D.C. glühend heiß und im Winter viel zu kalt, doch der Oktober war schön. Fast so schön wie in San Diego, wenngleich das Wetter nicht so beständig war. Außerdem war D.C. zugestandenermaßen viel grüner. Bei ihrem letzten Aufenthalt in der Hauptstadt war Lily endlich schwach geworden und hatte sich ein Paar Gummistiefel gekauft.
    Nicht, dass sie sie heute für die Party brauchen würde. Einem Präkog durfte man wohl zutrauen, dass er sich ein Wochenende mit perfektem Wetter aussuchte.
    Ruben Brooks, der Leiter der Einheit 12 der Magical Crimes Division des FBI , der Abteilung für magische Verbrechen, hatte nicht nur einfach eine Gabe. Seine seherischen Fähigkeiten waren erstaunlich. Er wohnte in Bethesda, einer Gegend, die sich kein Angestellter des FBI , egal wie hochgestellt er sein mochte, leisten konnte. Doch die Familie seiner Frau hatte Geld. Altes Geld, nicht moderne dicke Kohle, die Art von Reichtum, die von der Zeit wie Flusssteine zu Treuhänderfonds und Erbschaften glatt gespült wurde. Und das Haus der Brooks in Bethesda war ein Hochzeitsgeschenk ihrer Eltern gewesen.
    Es hatte mehr Zimmer als die meisten Häuser, die Lily kannte, und war vollgestellt mit Antiquitäten, und doch wirkte es nicht protzig, sondern gemütlich. Das Grundstück und die Lage – beides trieb den Preis in astronomische Höhen. Bethesda war eben eine teure Gegend. Das Haus aus Stein und Holz, von dem aus es nur eine kurze U-Bahnfahrt bis ins Stadtzentrum war, stand auf drei Morgen Land und war umgeben von alten Bäumen. Die Anlage um das Haus war wunderschön – üppig und ideenreich gestaltet.
    Eine Grillparty? Vielleicht, aber nicht in einer Umgebung, wie Lily sie gewohnt war.
    Hier gab es sogar genug Platz für ein spontanes Softballspiel, um sich die Wartezeit bis zum Essen zu vertreiben. Als die Dämmerung sich herabsenkte, ließen sie sich an langen Gartentischen nieder, die auf dem Rasen aufgestellt waren. Die Gäste waren bunt gemischt: Agenten der Einheit mit ihren Lebens- und Ehepartnern oder Dates, normale FBI ler und auch zahlreiche
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