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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie
Autoren: Eileen Wilks
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Entscheidung zu akzeptieren, und damit seine Stärke aufs Spiel setzen.
    War es da ein Wunder, dass sie angespannt war? Da war es besser, fand sie, an Monster zu denken. „Du hast nicht zufällig eben etwas Komisches gerochen, oder?“
    Rule schüttelte den Kopf. „In dieser Gestalt ist meine Nase nicht so gut, aber Schlangen haben ein unverwechselbares Aroma – und grundsätzlich gilt: je größer das Tier, desto stärker der Geruch, den es hinterlässt. Du hast mich nicht gebeten, mich zu wandeln.“
    „Vielleicht hätte ich das tun sollen, aber es erschien mir sinnlos. Niemand sonst hat diese Schlange gesehen, und ich habe nicht die Spur von Magie wahrgenommen.“ Sie runzelte die Stirn. „Massenhalluzinationen – das ist keine befriedigende Erklärung. Sie sehen nicht alle dasselbe Monster. Und nicht die richtigen.“
    „Du meinst Zombies?“
    „Und den Yeti, ja. Natürlich gibt es Yetis, aber sie haben keine langen, spitzen Zähne, und sie wohnen auch nicht in Südkalifornien. Außerdem sind sie friedlich, nicht aggressiv. Erinnerst du dich noch an diesen einen Fall – die Frau in Hillcrest, die schwor, ein Wolfsmann habe ihr die Tür eingetreten und sie angegriffen?“ Glücklicherweise hatte sich das schnell geklärt. Dass die Öffentlichkeit glaubte, ein Lupus könnte zu einem blutrünstigen Wesen mutieren, halb Mann, halb Tier, wie es Hollywood so liebte, konnten sie gar nicht gebrauchen. Weder die Frau noch die Tür hatten irgendeinen Schaden davongetragen.
    „Die Leute sehen Filmmonster.“
    „Das ergibt keinen Sinn, oder? Ein halbes Dutzend Menschen, ohne irgendeine Verbindung untereinander, leiden auf einmal unter vorübergehenden Wahnvorstellungen. Jedes Mal rufen mich die Cops, weil es der Chief so angeordnet hat. Bin ich paranoid, wenn ich denke, dass Chief Delgado das nur tut, weil er mir immer noch nachträgt, dass ich die Polizei verlassen habe? Oder überschätze ich meine Bedeutung?“
    Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Du weißt doch, was man sagt. Auch Paranoide können echte Feinde haben.“
    „Hmmm.“ Merkwürdigerweise fühlte sie sich jetzt besser. „Oder er will sich einfach nur absichern. Für alle Fälle. Noch hat die Presse keinen Wind davon bekommen, aber wenn das so weitergeht, wird es unvermeidlich sein. Er will sagen können, dass die ach so wichtige Einheit des FBI auch nichts gefunden hat. Ich frage mich …“
    „Was?“
    „Wahnvorstellungen, Halluzinationen. Könnte sich um eine neue Droge handeln, aber die Cops wissen von nichts Neuem, das im Umlauf wäre. Natürlich zirkuliert das meiste von dem hippen, teuren Zeug auf Partys und in Clubs, also … Max“, sagte sie und meinte den Besitzer des Club Hell.
    „Niemand ist mehr gegen Drogen als Max.“
    „Aber er würde wissen, wenn es etwas Neues gäbe. Etwas Teures“, sagte sie wieder und dachte dabei an die Frau in Hillcrest. Hillcrest war keine billige Wohngegend, und die Frau war in dem Alter gewesen, in dem man viel in Clubs ging. Keines von beidem fiel in Lilys Zuständigkeit, aber trotzdem … Sie zückte ihr Handy. „Ich rufe ihn später an. Erst ist der Chief dran.“
    „Willst du ihn fragen, ob er dir absichtlich zusetzt?“
    Sie prustete, während sie sich durch ihr Telefonbuch blätterte. „Als wenn er mir die Frage beantworten würde. Nein, die andere Möglichkeit, die mir einfällt, ist irgendeine Art von Gift. Vielleicht haben diese Menschen etwas über das Wasser oder mit einer Tomate oder so aufgenommen. Ich will wissen, ob er das Gesundheitsamt verständigt hat. Wenn nicht, tue ich es.“ Und sie wusste, wen sie anrufen musste. Sie kannte diese Stadt. Was nach den vielen Reisen in andere Städte, die sie in letzter Zeit unternommen hatte, eine Wohltat war.
    „Officer Munoz sah so jung aus“, sagte sie. Sie wählte die Nummer des Polizeichefs von San Diego.
    „Hmm hmm.“
    „Sehe ich in deinen Augen manchmal schrecklich jung aus?“
    „In meinen Augen siehst du immer genau richtig aus.“
    „Das ist keine Antwort.“
    Er lächelte und sah weiter geradeaus. „Und ich bin kein Dummkopf.“
    Auch Lily lächelte, als sie die vertraute Raucherstimme der Sekretärin des Chiefs hörte. Schön, wieder zu Hause zu sein.
    Hinter einem 7-Eleven-Markt, neben einem vollen, stinkenden Müllcontainer krümmte sich ein kleiner Mann vor Lachen. „Oh, hast du gesehen, was die Frau für ein Gesicht gemacht hat?“, sagte er auf Chinesisch. „Hast du das gesehen? ‚ Oh, Hilfe,
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