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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie
Autoren: Eileen Wilks
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tut gut. Ich meine die richtige Babynahrung.“
    „Oh, ich verstehe.“ Lily nickte. „Du hast mit meiner Schwester gesprochen.“
    Damit mehr Gäste kamen, hatte Lily auch einige Mitglieder ihrer Familie zu der Babyparty eingeladen. Die meisten der Geschenke waren per Post gekommen. Ihre Mutter hatte sich entschuldigt, was Lily nicht anders erwartet hatte; ihre Großmutter hatte vorgehabt zu kommen, doch dann war ihre Partnerin Li Qin krank geworden. Aber Lilys Schwestern waren beide gekommen, und zu Lilys Überraschung hatte Cynna sich auf Anhieb gut mit Susan verstanden.
    „Na ja, sie ist doch Ärztin, oder nicht?“, sagte Cynna. „Sie kennt sich aus. Aber ich kann ja noch nicht einmal für mich selbst kochen! Eier. Ich kann Rühreier machen. Und Makkaroni mit Käse, nicht aus der Schachtel, und Cullens Chili schmeckt gut. Und sein Braten. Aber ein Säugling kann wohl schlecht Braten essen, was? Ich dachte, ich hätte noch Monate Zeit, um richtig kochen zu lernen, aber …“
    „Susan ist Dermatologin, keine Kinderärztin. Außerdem ist sie perfekt. Niemand wird ihren Ansprüchen gerecht, nicht einmal Susan selbst.“ Es war schwierig gewesen, mit einer perfekten Schwester aufzuwachsen, aber Lily hatte erkannt, dass es noch schwieriger war, die perfekte Schwester selbst zu sein.
    Cynna schnaubte. „Wer im Glashaus sitzt, Lily, …“
    „Oh, komm schon. So schlimm wie sie bin ich nicht.“
    „Machst du Witze? Du trägst ein weißes Kleid zu einem Barbecue und …“
    „Creme. Es ist cremefarben, nicht weiß.“
    „… und hast nicht einen einzigen Fleck darauf. Du ordnest deine Klamotten nach Farbe und Art. Ich habe sie in deinem Schrank gesehen“, fügte sie düster hinzu. „Du hängst deine Jacken nach der Farbpalette auf – Rot, Orange, Gelb …“
    „Das ist neurotisch, nicht perfekt, und außerdem besitze ich gar keine orangefarbenen Jacken. Orange lässt mich krank aussehen. Ich will ja nur sagen, dass du nicht alles glauben sollst, was Susan erzählt.“
    „Tue ich auch nicht. Aber Zusatzstoffe sind böse, nicht wahr? Bio ist gut. Frisch und Bio zusammen ist sehr gut.“
    „Wir leben in Kalifornien. Hier kannst du Biobabynahrung kaufen.“ Lily war sich ziemlich sicher, dass es diese im Rest des Landes auch gab, aber hier ganz sicher. In Kalifornien konnte man schließlich sogar Bioseile kaufen.
    „Ach ja?“ In Cynnas Gesicht kämpfte Erleichterung mit Zweifel. Die Erleichterung gewann. „Das könnte ich machen. Und einen Mixer kaufen. Die Rhej hat mir dieses Dampfgardings geschenkt. Für Gemüse. Man muss es nur einfüllen, Wasser unten dazugeben und dann die Zeituhr stellen, und schon wird gegart. Ganz einfach. Es wäre ja wohl kein Problem, gedämpftes Gemüse zu pürieren, wenn ich mal keine Biobabynahrung mehr habe oder so.“
    „Richtig.“ Lily tätschelte den Arm ihrer Freundin. „Püriertes Gemüse und Biobabynahrung, mehr brauchst du doch nicht. Es wird schon alles gut gehen.“
    „Ja.“ Cynna drehte sich um, um einen Blick auf die Menge zu werfen. Einen Moment lang aßen sie schweigend Brownies.
    Es war schön, Cynna so zu sehen – wenn sie sich Sorgen um Kleinigkeiten machte, wenn sie wieder sie selbst war. Die Aneignung einiger früher Erinnerungen von der Rhej hatte sie sehr mitgenommen, aber heute Abend schien sie etwas Abstand davon gewonnen zu haben.
    Lily hatte als Erste aufgegessen – sie hatte sich dann doch nur einen Brownie genommen – und befühlte den kleinen Gegenstand in ihrer Tasche. Sie musste Cullen finden und ihn ihm geben. Noch in anderer Hinsicht unterschieden sich die Feiern der Lupi von denen der Menschen: Niemand packte sein Geschenk ein – typisch Mann … –, und es gab keinen festen Zeitpunkt, zu dem es übergeben wurde.
    Und auch die Geschenke selbst waren anders. Lupi empfanden es als nicht richtig, ein Geschenk für ein Baby zu kaufen. Es musste entweder selbst gemacht oder geerbt oder „für das Babyglas“ bestimmt sein – also Geld. Die meisten schenkten Geld. Was Lily gut verstehen konnte. Auch in China waren Geldgeschenke Sitte, wenn auch nicht bei Babypartys, und dort wurde das Geld in rote Umschläge gesteckt, nicht in große Gläser.
    Doch von den engen Freunden des werdenden Vaters wurde erwartet, dass sie entweder ein Geschenk selbst herstellten oder etwas schenkten, das eine Geschichte hatte. Die Geschichte derjenigen, die früher in dieser Wiege geschlafen, an diesen Würfeln gekaut hatten und von dieser Decke gewärmt worden
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