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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
Autoren: Eileen Wilks
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macht mir keine Anträge mehr. Er redet einfach über unsere Heirat, als hätte ich bereits zugestimmt. Du hättest mich ruhig retten können.“
    „Ich wollte euch Turteltäubchen nicht stören. Da wir gerade davon sprechen … warum gehst du denn Rule aus dem Weg?“
    „Du kannst einem ganz schön auf die Nerven gehen, weißt du das?“
    Beth nickte und schlang die andere Hälfte ihres Kekses hinunter. „Du willst nicht über deine Beziehung mit deinem gelegentlich vierbeinigen Freund reden. Das verstehe ich. Und ich verstehe, warum du Mutter so wenig von ihm erzählt hast. Das würde wohl jeder tun. Aber mir gegenüber hast du auch keinen Ton gesagt.“
    Trotz des scherzhaften Tons hörte Lily, dass ihre Schwester verletzt war, und lenkte ein. „Wir haben uns gestritten, okay? Kein schlimmer Streit. Ich bin nur im Moment nicht sehr zufrieden mit ihm.“
    Beth warf ihr einen beunruhigten Blick zu.
    „Es geht nicht um eine andere Frau“, sagte Lily ungeduldig. „Wenn das das Problem wäre, würde ich bestimmt nicht sagen, dass der Streit nicht schlimm war. Und ich würde ihm wohl kaum zulächeln.“
    „Stimmt auch wieder.“ Beth war erleichtert. „Klar. Obwohl ich nicht verstehe, warum du … schon gut, schon gut, sei nicht gleich so aufgebracht. Oho, da ist ja noch ein bisschen von der Schokoladensoße! Reich mir mal eine von den Erdbeeren rüber.“
    Lily wusste, was Beth dachte und warum. Und vielleicht verdiente ihre Schwester eine bessere Erklärung. Aber nicht jetzt.
    „Also, wirst du mir sagen, worüber ihr euch gestritten habt?“
    „Nein. Triffst du dich noch mit dem Oktopus?“
    „Wenn du Bill meinst, der ist schon lange abgeschossen. Sag mir wenigstens, ob Rule so unglaublich im Bett ist, wie ich vermute.“
    Gegen ihren Willen musste sie lächeln. „Besser.“
    Beth tunkte ihre Erdbeere in Schokolade, während sie darüber nachdachte. Dann schüttelte sie den Kopf. „Das ist unmöglich, aber allein die Vorstellung ist aufregend. Hast du daher die dunklen Ringe unter den Augen? Weil ihr pausenlos wilden, hemmungslosen Sex habt, statt zu schlafen? Oder hält dich deine Schulter wach? Oder liegt es an etwas anderem?“
    Lily zuckte mit der gesunden Schulter. „Ich träume schlecht. Das geht vorbei. Willst du das essen oder Sex damit haben?“
    Beth leckte weiter Schokolade von der Erdbeere. „Das eine schließt das andere nicht aus. Wenn man bedenkt, was dir passiert ist, wundert es mich nicht, dass du schlecht träumst. Nicht dass ich genau wüsste, was passiert ist. Ich nehme nicht an, dass du darüber reden willst?“
    „Ich finde, heutzutage wird viel zu viel geredet.“
    „Ach, echt?“ Endlich ließ Beth die Erdbeere in ihrem Mund verschwinden.
    Da nun ihr Mund eine Weile beschäftigt sein würde, wanderten Lilys Gedanken zurück zu dem Streit, den sie und Rule letzte Nacht gehabt hatten. Er wollte, dass sie bei ihm einzog. Bisher hatte er sich – für seine Verhältnisse – geduldig gezeigt, aber sie war für einen solchen Schritt noch nicht bereit. Sie brauchte Zeit, um sich an die vielen Veränderungen in ihrem Leben zu gewöhnen. Und einen Teil dieser Zeit wollte sie allein verbringen.
    Das verstand er nicht. Nettie hatte ihr erklärt, dass ein Lupus, wie ein Mensch auch, mal extrovertierter, mal introvertierter war. Aber im Großen und Ganzen brauchten sie mehr Nähe, mehr Berührung, mehr Kontakt mit anderen als der durchschnittliche Mensch. Der Wolf war nun einmal ein Rudeltier.
    Nachdem sie die Erdbeere verputzt hatte, fragte Beth: „Okay, wenn du darüber nicht reden willst – hast du im Garten gearbeitet?“
    „Ich führe Krieg gegen das Unkraut. Mit einem Arm kann ich keine Schaufel benutzen.“ Rule hatte angeboten, ein Beet für sie auf dem Clangut umzugraben, aber das wäre nicht dasselbe gewesen. Sie arbeitete im Garten ihrer Großmutter, weil sie selber keinen eigenen hatte, aber das hieß nicht …
    „Hallo!“ Beth wedelte mit der Hand vor Lilys Gesicht hin und her. „Wo bist du? Du bist ja leichenblass.“
    „Wie passend“, murmelte Lily.
    „Was?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht so wichtig. Ich … ich dachte, ich hätte jemanden gesehen, den ich einmal gekannt habe.“ Jemand, der nicht hier sein konnte.
    Zum einen kannte die Frau, die Lily nur unter dem Namen Helen kannte, Lilys Familie nicht. Und zum anderen war sie tot.
    „Das war wohl niemand, den du mochtest!“
    „Ganz recht.“ Lily starrte in die Richtung, in der die Frau hinter einer
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