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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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sagte Turner ungerührt. „Ich habe mich in letzter Zeit öfter mit seiner Frau Rachel getroffen.“
    Was für ein ehrlicher Bursche, dachte Lily. „Leben die beiden getrennt?“
    „Nein, sie sind ziemlich glücklich miteinander.“
    „Nun, um ‚treffen‘ mal in einem weniger zweideutigen Sinn zu verwenden: Haben Sie Carlos heute Abend schon getroffen?“
    „Nein.“ Seine Augenbrauen gingen nach oben, und er blickte in die Runde. „Jemand von euch vielleicht?“ Wie aus dem Gemurmel und Kopfschütteln zu schließen war, hatte niemand Fuentes gesehen. Max ließ sich sogar zu der Feststellung hinreißen, dass Fuentes den ganzen Abend nicht im Club gewesen war.
    Turner sah Lily an. „Um was geht es denn überhaupt?“
    „Seit wann sind Sie denn schon hier?“
    Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. „Ein Weilchen spiele ich noch mit, aber dann will ich auch ein paar Antworten haben. Ich bin kurz nach neun gekommen.“
    „Und seitdem haben Sie den Club nicht mehr verlassen?“
    „Ganz richtig. Ich glaube, ich habe genug Zeugen, die das bestätigen können.“
    Drei der Frauen meldeten sich gleichzeitig zu Wort. „Moment bitte“, sagte Lily und stellte ihren Rucksack ab, um ihr Notizbuch herauszuholen. „Ich brauche Ihre Namen. Sie zuerst“, sagte sie zu der großen dunkelhäutigen Frau, die am nächsten bei ihr stand.
    Die sah sie erschrocken an. „Muss das wirklich sein? Ich will nicht, dass mein Name in der Presse auftaucht.“
    „Ich habe keinen Einfluss darauf, was die Zeitungen drucken, und es muss wirklich sein.“
    Die Rothaarige an Turners Seite kicherte. „Komm schon, Bet, du sagst doch immer, es sei dir egal, was dein Mann denkt.“
    „Mein Ex-Mann, ab morgen“, entgegnete die Farbige patzig. „Und er kann mir gestohlen bleiben! Seinetwegen mache ich mir keine Sorgen, es geht eher um die Partner der Sozietät. Liberal kann man sie nicht gerade nennen.“
    „Alle Anwaltskanzleien sind konservativ. Das liegt in der Natur der Sache.“ Die Rothaarige richtete sich auf. Sie hatte ein faszinierendes Katzengesicht: Von der breiten Stirn lief es zum Kinn spitz zu. Ihr Haar war rappelkurz, und an ihren Ohren baumelte Gold. Sie trug kein Leder, doch sie zeigte in ihrem engen weißen Top jede Menge cremefarbene Haut, an der man erkannte, dass sie eine echte Rote war. „Ich bezeuge gern, dass Rule seit ungefähr zwanzig nach neun hier ist, Detective Yu .“
    Dass sie ihren Nachnamen so auffällig betonte, ließ Lily aufhorchen. „Und Ihr Name ist?“
    „Ginger.“ Ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. „Ginger Harris.“
    Lily erstarrte.
    „Du hast mich nicht wiedererkannt, was? Na ja, ist ja auch schon lange her. Unglaublich! Aus dir ist wahrhaftig ein Cop geworden …“ Sie lachte schrill und klirrend. „Und aus mir eine Schlampe!“
    Turner sagte irgendetwas zu Ginger, aber Lily konnte es nicht verstehen.
    Wie war es nur möglich, dass sie Gingers Augen nicht wiedererkannt hatte? Die Farbe, die Größe, die Form … Sie standen weit auseinander und lagen so tief, dass die Oberlider beinahe verschwanden, aber sie leuchteten bernsteinfarben wie das Glas einer Bierflasche, die man in die Sonne hält. Die Augenbrauen waren ebenso wie die Wimpern kaum zu sehen.
    Es war in der Tat sehr lange her. Lily hatte diese Augen seit kurz vor ihrem siebten Geburtstag nicht mehr gesehen … außer in den Albträumen, die sie gelegentlich heimsuchten. Ginger hatte genau die gleichen Augen wie ihre Schwester. „Du trägst Kontaktlinsen“, sagte Lily perplex.
    „Nee, nee, Laserchirurgie. Du hast dich kaum verändert, abgesehen davon, dass du ein paar Zentimeter gewachsen bist. Du bist immer noch der süße kleine Tugendbold von früher!“
    Lily hätte Ginger gern gefragt, ob ihre Welt nur aus Schlampen und Tugendbolden bestand. Und sie hätte sie gern nach ihren Eltern und ihrem Bruder gefragt. Aber ein Toter war gerade auf dem Weg zur Leichenhalle. Jetzt war sie Detective Yu, nicht Lily. „Ich brauche deine Adresse.“
    „Wenn du dich mit mir zum Lunch verabreden willst, Schätzchen, gebe ich dir lieber meine Handynummer. Zu Hause erreicht man mich nur selten.“
    „Ich brauche deine Adresse für meinen Bericht.“
    Ginger zog eine Schnute. „Alles streng dienstlich, was? Also gut, meine Adresse ist 22129 Thornton, Apartment 133.“
    „Und damit haben wir unsere Bereitschaft, mit der Polizei zu kooperieren, ausreichend unter Beweis gestellt“, schaltete Turner sich ein. „Jetzt
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