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Wogen der Sehnsucht

Wogen der Sehnsucht

Titel: Wogen der Sehnsucht
Autoren: India Grey
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abhielt, im Wind der Rotorblätter zu wehen. Sie stand still und versuchte, gleichzeitig den Rock ihres Kleides, der sich unter ihr blähte, und ihr windzerzaustes Haar festzuhalten. Was jedoch durch die Tatsache erschwert wurde, dass sie mit einer Hand ein Handy an ihr Ohr und in der anderen ein Champagnerglas hielt.
    Er landete direkt vor ihr und konnte nicht widerstehen, die Rotorblätter noch etwas länger als nötig laufen zu lassen, um den spektakulären Anblick ihrer unglaublich langen braunen Beine unter ihrem wehenden Kleid, das gegen ihren absolut unglaublichen Körper gepresst wurde, noch ein wenig zu genießen.
    Irgendetwas an ihr kommt mir bekannt vor, dachte er, als er sein Headset abnahm und aus der Kabine sprang. In der plötzlichen Windstille hatte sie ihr langes Haar zurückgeworfen, und als er auf sie zuging, konnte er endlich ihr Gesicht sehen. Er fragte sich, ob er schon einmal mit ihr geschlafen hatte.
    Nein. An einen solchen Körper hätte er sich sicher erinnert. Sie war groß, aber da war eine ruhige Anmut in ihren Bewegungen, die ihm sagte, dass es eine unvergessliche Erfahrung sein würde, mit ihr ins Bett zu gehen. Tristan spürte, wie sich irgendwo tief unten in seinem erschöpften Körper Verlangen ausbreitete. Sie telefonierte immer noch, den Kopf gesenkt, und war ganz offensichtlich auf das Gespräch konzentriert, das sie führte. Als er näher kam, hörte er sie sagen: „Ja, ja, keine Sorge. Ich weiß, dass es wichtig ist, aber ich habe alles mitgeschrieben. Der Zettel mit den Einzelheiten liegt direkt vor mir.“
    Eine wunderschöne Frau, die es mit der Wahrheit nicht so genau nahm. Wie faszinierend, dachte er, während sie ihr Gespräch beendete und zu ihm aufsah.
    Er spürte einen leichten Stromschlag durch seinen Körper laufen, so als hätte er gerade einen elektrisch geladenen Draht berührt. Das kühle, klare Silbergrau ihrer Augen hob sich von den Goldtönen ihres Haares und ihrer Haut und ihres Kleides ab; es war die Farbe des Nebels, der frühmorgens über dem See hing.
    „Acht Uhr dreißig“, sagte sie laut. Ihre Stimme klang ein bisschen atemlos, und sie blickte ihn direkt an, schien ihn aber gar nicht wirklich zu sehen. „Acht Uhr dreißig, Morgen früh, Heathrow, Terminal 1.“
    Er lächelte und hob eine Augenbraue, während er weiter auf sie zuging. „Ich erinnere dich dran, wenn wir aufwachen“, sagte er trocken.
    Es war ein Scherz. Eine beiläufige Bemerkung. Er hatte nicht einmal beabsichtigt, stehen zu bleiben, aber in dem Moment, in dem die Worte seine Lippen verließen, geschahen zwei Dinge.
    Erstens hörte er es: das leise, zirpende Surren einer Kamerablende, und zweitens sah er, wie sich diese außergewöhnlich silbernen Augen verdunkelten.
    Tristan Romero verfügte über viele Fähigkeiten. Ganz oben auf der Liste standen Frauen verführen und die Presse manipulieren. Er musste nicht einmal darüber nachdenken. Bevor sie ein einziges Wort des Protestes ausstoßen konnte, legte er seine Hand um ihre Hüfte und zog sie an sich.
    Das Erste, was Lily an ihm auffiel, waren seine Augen.
    Sein dunkles Haar reichte ihm bis fast in den perfekten Nacken, ein Dreitagebart betonte seine scharf geschnittenen Wangenknochen, und seine tief gebräunte, fast goldene Haut stand in krassem Gegensatz zu dem fast erschreckenden Blau seiner Augen. Lily konnte ihren Blick kaum lösen, während sie verzweifelt versuchte, die Anweisungen zu behalten, die man ihr gerade für das Treffen mit dem Rest der Afrika-Expedition morgen durchgegeben hatte, und sie spürte, wie ihre Kehle eng wurde, fast so, als hätte jemand ihr einen Strick darum gelegt und zugezogen. Fest.
    Blau.
    Ein Blau, in dem man sich treiben lassen konnte.
    In dem man untergehen konnte.
    Sie hatte laut gesprochen, weil sie wusste, dass alle Informationen, die sie gerade erhalten hatte, in der Gefahr schwebten, in ihrem Kopf zu verdampfen wie Wasser auf einem heißen Stein. Seine Antwort war offensichtlich ein Scherz gewesen, aber ihrem Körper schien die Pointe entgangen zu sein. Die Welt blieb stehen, und die Zeit verschwand in dem Strudel seiner blauen Augen, in dem sie hoffnungslos versank. Lily konnte nichts hören außer dem Hämmern ihres Herzschlages in ihren Ohren, nichts fühlen außer der Hitze auf der Oberfläche ihrer Haut, dem Prickeln, das sie tief unten in ihrem Becken spürte.
    Und dann zog er sie an sich, und sie sank nicht mehr. Sie brannte . Sein Kuss war pure Magie. Fest, erfahren und
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