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Woelfe der Traeume

Woelfe der Traeume

Titel: Woelfe der Traeume
Autoren: Darleen Alexander
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sein Gedächtnis einbrennen. Und trotzdem. Sie war eindeutig kein Mensch und auch kein Wolf. Vielleicht eine Hexe? Eine gewisse Ähnlichkeit ließ sich nicht leugnen. Obwohl von ihr keine Magie ausging. Nur ihre Aura hatte etwas ... Ursprüngliches.
    »Entschuldige.« Sie drängte sich an ihm vorbei und verschwand in dem hinteren Teil des Clubs, der für Besucher geschlossen war. Irgendetwas in ihr schrie nach ihr. Also folgte er ihrem Duft. Bei einer großen Eisentür angekommen, trat ein Mann vor. Ein wahrer Schrank von einem Mann. Evan musste zweimal hinsehen, bevor sein Verstand verarbeiten konnte, was er sah. Das war ein Golem.
    Nur wenige Mythenwesen waren in der Lage welche zu erschaffen und sie auch noch unter Kontrolle zu halten. Schnell waren sie starken, aber recht hirnlosen Männer außer Rand und Band und zerlegten alles, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Evan war schon einem begegnet. In einem Krieg, als ein verfeindetes Wolfsrudel einen Hexer bat, einen Golem zu ihrem Schutz zu erschaffen. Der Hexer war nicht stark genug und im Endeffekt hatte der Golem fast das ganze Wolfsrudel vernichtet.
    Der Golem nahm Evan in Augenschein und trat dann mit den Worten: »viel Spaß« zur Seite. Das verwunderte Evan. Keine Frage, was der Wolf hier wollte? Keine Leibesvisitation wegen evtl. vorhandener Waffen? Seltsam. Aber schon als Evan die Tür passierte, wusste er, was der Türsteher-Golem mit seinen Worten gemeint hatte.
    Er war in einem Bordell. Überall hüpften halb nackte Nymphen herum, und als sie ihn bemerkten, umzingelten sie ihn regelrecht. Auch sein Quickie von eben war unter ihnen. Sie war also auch eine Nymphe. Komisch. Das hätte er doch merken müssen, oder? Er seufzte. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass seinen Schwanz nicht interessiert hatte, ob sie ein Mensch war oder nicht.
    »Hallo Süßer. Na, möchtest du etwas Spaß haben?« Diese verführerisch gehauchten Worte kamen von einer kleinen schwarzhaarigen Nymphe, die sich gleich an seinen Arm schmiegte. Durch ihr dünnes Kleidchen konnte er eindeutig ihre festen Brüste spüren. Er räusperte sich.
    »Ich suche jemanden. Sie ist gerade hereingekommen.« Er drehte sich zu der Schwarzhaarigen, die sich immer noch an ihn klammerte. »Etwa deine Größe, schwarzer Mantel.« Die Mädchen sahen sich schmunzelnd an.
    »Das war Detty.« Detty? War das eine Abkürzung oder ein richtiger Name?
    »Und wo finde ich sie?«
    »Da musst du wohl oder übel ganz hoch fahren, ins Büro vom Chef.« Eine Rothaarige packte seine Hand und zog ihn ein Stück mit sich.
    »Ich zeig dir den Weg.« Sie führte ihn zum Fahrstuhl und stieg mit ihm zusammen ein. Als sie in der obersten Etage angekommen waren, drängte sie ihren Körper gegen seinen und raunte: »Wenn du hier fertig bist: Ich hab mein Zimmer im dritten Stock. Zimmer vierundzwanzig.« Mit diesen letzten Worten stieß sie ihn regelrecht aus dem Fahrstuhl, als sich dessen Türen öffneten.
    Der Raum, in dem er nun stand, war in hellen Pastelltönen gehalten und als Blickfang stand in der Mitte ein steinerner Brunnen. Er war von schönen Wildblumen umrankt und das Wasser plätscherte beruhigend. Hübsch, aber ungewöhnlich.
    Der Schreibtisch, weiter hinten im Raum, war leer. Kein Chef. Was sollte er nun tun? Einfach hier stehen bleiben und warten, bis jemand kam? Und was würde er tun, wenn er dem Chef gegenüberstand? Eine Nacht mit Detty kaufen? Sie aus dem Bordell freikaufen? Ihren Chef töten?
    Im Nebenraum hörte er die Dusche rauschen. Anscheinend wohnte der Chef des Bordells gleichzeitig hier. Was er wohl war? Ein mächtiger Zauberer? Ein Dämon? Auf jeden Fall musste er mächtig sein, wenn er so viele Nymphen hier in Schach halten konnte, ohne dass es Probleme gab. Nymphen waren zwar liebliche und zarte Geschöpfe, konnten aber sehr gut mit Pfeil und Bogen umgehen. Ein paar von ihnen waren sogar relativ bekannt. Die Rhein-Töchter, die junge Männer in die Tiefen des Flusses rissen und jämmerlich ertrinken ließen. Die Nereiden, die Seefahrer wie Sirenen in flaches Wasser lockten und diese dann auflaufen ließen. Doch die meisten Nympen waren nett. Und gierig, was Männer betraf.
    Evan setzte sich an den großen Schreibtisch und wartete gespannt. Eine komische Situation, in der er da steckte.
    Die Dusche wurde abgestellt und nach einigen Momenten klingelte ein Mobiltelefon. Es war kein nerviger Ton, sondern ein klassisches Klavierstück. Die Mondscheinsonate?
    »Verfluchter Bastard!« Das war
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