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Wölfe der ewigen Nacht (German Edition)

Wölfe der ewigen Nacht (German Edition)

Titel: Wölfe der ewigen Nacht (German Edition)
Autoren: Darleen Alexander
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sie sich wieder an sie.
    »Wieso helfen sie mir?« Vivien sah mitleidig zu dem Mädchen und setzte sich dann auf die Bettkante. Sie bewegte sich absichtlich langsam, damit sie das junge Ding nicht noch mehr verschreckte.
    »Meine jüngere Schwester Victoria wurde von zwei Männern vergewaltigt, als sie vierzehn war. Sie wurde wie ein Stück Dreck in einer Gasse liegen gelassen und verblutete.« Das Mädchen sah auf ihre Hände, die mittlerweile über der Bettdecke zur Ruhe gekommen waren.
    »Das tut mir leid.« Jetzt wo sie den Grund für ihre Anteilnahme ausgesprochen hatte, fühlte sie sich besser. Und das Mädchen schien auch beruhigt zu sein, dass Vivien keine Hintergedanken zu haben schien.
    »Wovon hast du geträumt?« Mit aufgerissenen Augen sah die Kleine auf und krallte ihre Hände in die Decke.
    »Ich bin gefallen. Immer weiter.« Tränen sammelten sich in ihren Augen und Vivien stand auf, um zu ihr zu rutschen. Sie hatte ihre Arme noch nicht ganz geöffnet, da viel die Blondine schon laut schluchzend hinein.
    »Hey Kleine. Es ist alles in Ordnung. Bei uns bist du sicher.« Es fühlte sich gut und richtig an, das verängstigte Mädchen in den Arm zu nehmen. Nach dem Tod ihrer Schwester hatte ihr dieser innige Körperkontakt immer gefehlt.
    »Möchtest du etwas trinken? Oder hast du Hunger?«
    »Nein, danke. Das ist lieb von ihnen, aber ich möchte nichts.«
    »Du kannst mich ruhig duzen.« Das Mädchen nickte und löste sich aus der Umarmung.
    »Danke für alles, Vivien.« Sie streichelte über das blonde Haar des Mädchens und blieb an einer verfilzten Stelle hängen.
    »Darf ich dir die Haare bürsten? Das hat mich früher immer beruhigt. Vielleicht hilft es dir.« Sie zuckte nur mit den Schultern und Vivien holte aus dem angrenzenden Badezimmer eine Bürste.
    »Rutsch ein Stück vor. Ich setz mich hinter dich.« Das Mädchen gehorchte und Vivien begann, ihr Haar mit leichten Bürstenstrichen zu entwirren.
    »Du hast sehr schöne Haare.« Die Kleine reagierte nicht. Also arbeitete sie schweigend, bis alle Knötchen entfernt waren und das Haar glänzte. Sie hatte sich früher immer mit ihrer Schwester gegenseitig die Haare gebürstet. Und es hier bei diesem Mädchen zu tun, beruhigte sie innerlich auf eine seltsame Art und Weise.
    Es war fast so, als wäre ihre kleine Schwester wieder da. Vielleicht ... Wenn der Gedächtnisverlust anhielt ... Könnte sie in diesem Mädchen ihre kleine Schwester sehen? Sicher! Sie müsste nur mit Robert darüber reden.
    Die Kleine hatte ihre Beine angewinkelt und ihren Kopf darauf gelegt. Ein gleichmäßiges Atmen verriet Vivien, dass sie eingeschlafen war. Sie muss sehr erschöpft sein, um in dieser Position schlafen zu können. Vivien stand langsam auf und stützte den Körper des Mädchens, als sie dieses auf die Seite legte und wieder zudeckte. Hoffentlich würden die Alpträume bald ein Ende nehmen.
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3. Kapitel
     
     
    »Vivien?« Robert stellte die Reisetasche in den Flur seiner Hütte und horchte, von wo eine Antwort kam. Alles blieb ruhig. Er ging erst ins Wohnzimmer, dann ins Schlafzimmer, und als sie auch nicht in der Küche zu finden war, klopfte er ans Gästezimmer.
    »Herein.« Als er die Tür öffnete, sah er zuerst seine Frau, die am Fenster stand und nach draußen sah und dann das Mädchen, das wie immer im Bett lag.
    Aber die Kleine sah wenigstens nicht mehr ganz so mitgenommen aus. Die Wunden in ihrem Gesicht waren schon größtenteils verheilt und die Bandage um ihren Kopf war verschwunden. Als Vivien ihn sah, ging sie freudestrahlend zu ihm und umarmte ihn liebevoll.
    »Schön, dass du wieder da bist. Ich hab dich vermisst.« Robert schmunzelte.
    »Ich hab dich auch vermisst.« Dann fing er den forschenden Blick von dem Mädchen im Bett auf. Als er sich von seiner Frau gelöst hatte, ging er zum Fußende des Bettes und fragte: »Wie geht es dir? Du siehst auf jeden Fall schon mal besser aus als vor zwei Tagen.« Das zauberte ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht.
    »Danke. Es geht mir wirklich besser.«
    »Kannst du dich schon wieder an etwas erinnern?« Das Lächeln verschwand.
    »Nein, leider nicht.« Dann kam ihm ein anderer Gedanke.
    »Wie sollen wir dich eigentlich nennen?« Vivien sah zu Robert, dann wieder zu dem Mädchen. Diese zuckte nur niedergeschlagen mit den Schultern.
    »Keine Ahnung.« Robert legte seiner Frau die Hand auf die Schulter und sagte zögernd: »Wir haben sie im Schnee gefunden. Wie wäre es also mit Snow ?« Das Mädchen
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