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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit
Autoren: Darleen Alexander
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erinnerten sie an früher.
    »Schönen guten Tag. Wie kann ich ihnen helfen?« Lydia musste ein angeekeltes Zittern unterdrücken und zwang sich zu einem Lächeln.
    »Ich möchte gern Cassandra Caviness besuchen. Könnten sie mir bitte ihre Zimmer nummer sagen?« Sein Blick wurde fragend, dann musterte er sie ein weiteres Mal. Was hatte dieser Typ für ein Problem?
    »Sie hat ausdrücklich gesagt, dass sie keinen Besuch empfangen möchte.« Oh. Anscheinend war Josh schon hier gewesen.
    »Auch keinen Weiblichen? Ich denke, dass sie nur von männlichem Besuch gesprochen hat, oder?« Der Hotelier wurde rot und öffnete mehrmals den Mund, ohne dass ein Wort dabei herauskam. Dann schien er sich wieder gefangen zu haben und deutete auf den Fahrstuhl.
    »Vierte Etage. Zimmer 102.« Lydia zwang sich zu einem gewinnenden Lächeln.
    »Vielen Dank.« Damit ging sie zu dem Fahrstuhl und drückte den Ruf-Knopf. Wie würde Cassandra reagieren, wenn sie plötzlich vor ihrer Tür stand? Vielleicht würde sie gar nicht die Möglichkeit dazubekommen, mit ihr zu reden. Vielleicht würde die Rothaarige aber auch auf sie losgehen. Ein letztes Mal blickte sie zum Ausgang, dann ertönte das Signal des Fahrstuhls und die Türen glitten langsam auf.
    »Auf gehst, in die Höhle des Löwen.« Oder des Wolfes. Wie man es drehte und wendete, es wurde nicht besser.
     
    Es klopfte mehrmals an Cassandras Tür und sie quälte sich von der bequemen Couch. Alex hatte ihr ein paar Kniffe mit dem Dolch gezeigt, nachdem sie etwas Selbstverteidigung trainiert hatten. Dann hatte er wie von Zauberhand ein Schwert hervorgeholt und ihr ein Zweites gegeben.
    Cassandra war sich sicher, dass er in Verbindung mit schwarzen Mächten stand. Aber dann hatte er ihr erklärt, dass der hiesige Schmied ein Wolf war und in seinem Waffenschrank das eine oder andere Schwert gebunkert hatte, falls mystische Kunden Probleme machten. So war er schnell und anscheinend auch recht preisgünstig an neue Schwerter gekommen. Wenn er wieder nach Russland flog, musste er sie allerdings hier lassen.
    Er hatte Cass erzählt, dass Josi einen Satz kleiner Wurfdolche besaß, die er ihr zum zweihundertsten Geburtstag geschenkt hatte. Sie waren aus Silber, welches Material auch sonst, und Josi nahm sie normalerweise überall hin mit. Dafür deklarierte sie die Dinger als Kunstgegenstände, die zu verschiedenen Ausstellungen geflogen werden mussten. Diese Formalitäten dauerten selbstredend ein oder zwei Tage, und diese Zeit hatte Josi bei ihrer kleinen Reise anscheinend nicht gehabt, denn die Dolche waren immer noch in Russland. Ein weiteres Indiz für Alexej, dass seine Tochter Hals über Kopf geflogen war.
    »Ich bin gleich da.« Das waren sicher die Zimmerleute, die das Chaos ihres kleinen Ausrasters beseitigen sollten. Nach ein paar Sekunden öffnete sie die Tür und starrte die Person an, die davor stand. »Was willst du hier?« Lydia sah sie angespannt an und Cass ahnte schon, was jetzt kommen würde.
    »Ich wollte mich entschuldigen und gleichzeitig verabschieden.« Cass sah den reuigen Gesichtsausdruck und ließ sie nach ein paar Momenten des Schweigens schließlich herein. Lydia trug ein cremefarbenes Kostüm, das ihr sehr gut stand. Es schmeichelte ihren Rundungen und ließ sie trotzdem züchtig aussehen. Ihre Haare waren zu einem Haarknoten an ihrem Hinterkopf zusammengebunden. Im Herrenhaus hatte sie zwar auch immer recht zugeknöpft ausgesehen, aber mehr Selbstvertrauen an den Tag gelegt.
    »Hat Josh dich geschickt?« Lydia schüttelte den Kopf und sah sich im Hotelzimmer um. Als sie die zerstörten Möbel in der Ecke stehen sah, wurde sie etwas blass, riss sich aber im nächsten Moment wieder zusammen. Sie drehte sich zu Cass herum und starrte auf den Boden.
    »Ich schäme mich so. Ich hätte es nie zulassen dürfen.« Wer es glaubt! Sie hatte von Anfang an vorgehabt, Josh zu vögeln. Wer weiß, wie lange sie es schon miteinander trieben. Erneut kämpfte sich die Wut in ihrem inneren empor und Cass musste sich stark zusammenreißen, um nicht wieder die Kontrolle zu verlieren.
    »Glaubst du, damit wäre alles wieder gut?« Lydia starrte weiterhin den Boden an.
    »Nein. Es wird nie wiedergutzumachen sein. Aber ich wollte mich trotzdem bei dir entschuldigen, bevor ich gehe.« Sie unterbrach sich kurz und Cass wollte fragen, wohin sie ging, doch da redete sie schon aufgeregt weiter. »Hätte ich gewusst, dass er mich nur als Zuchtstute benutzen will, hätte ich mich nie auf ihn
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