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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Schluss – endgültig. Und zwar nicht nur, weil Finja Sommerdal sie praktisch in flagranti ertappt hatte. Sie wollte den Schaden, der durch ihre Schuld angerichtet worden war, wiedergutmachen. Und genau deshalb würde sie sich von Mats Bjorkman nicht einschüchtern lassen.
    “Ich schulde Ihnen gar nichts”, erwiderte sie, und irgendwie gelang es ihr sogar, das Zittern aus ihrer Stimme zu verbannen. “Sie sind nicht der gute Samariter, als den Sie sich jetzt darstellen. Ihnen ging es doch nur darum, dass jemand für möglichst wenig Geld die Drecksarbeit erledigt. Aber ich stehe dafür nicht mehr zur Verfügung. Es war ein Fehler, mich überhaupt mit Ihnen einzulassen.” Sie atmete tief durch. “Ein Fehler, den ich nun zu korrigieren gedenke! Und ich rufe auch nur an, um Ihnen mitzuteilen, dass Sie mir kein Geld überweisen müssen – ich will von Ihnen nichts haben!”
    “Das können Sie nicht machen!”, protestierte Bjorkman empört. “Unser Enkel gehört zu uns, und wir werden ihn auch bekommen – ganz gleich, was Sie vorhaben! Warten Sie nur, mein Fräulein, in dieser Angelegenheit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen …!”
    Im nächsten Moment wurde die Leitung unterbrochen.
    Susanna atmete tief durch, dann steckte sie das Handy zurück in ihre Tasche. Sie überlegte, ob sie Finja und Sander von diesem Gespräch berichten sollte, entschied sich dann aber dagegen. Was sollte der alte Mann schon unternehmen? Er hatte nur versucht, sie einzuschüchtern. Denn wenn sie wirklich aussagte, dann standen er und seine Frau mit dem Rücken zur Wand.
    Trotzdem bekam sie Mats Bjorman nicht aus dem Kopf, als sie mit ihrem Wagen zurück in den Ort fuhr, wo ihre Tante wohnte.

11. KAPITEL
    A m frühen Nachmittag des übernächsten Tages kehrten Finja und Sander von einem Termin bei Richter Dingård in Falun zurück. Das Treffen war genau so verlaufen, wie sie es sich erhofft hatten – und das verdankten sie vor allem Susannas Aussage. Die Art und Weise, mit der die Bjorkmans versucht hatten, das Sorgerecht für Linus zu erhalten, war bei dem Vormundschaftsrichter auf wenig Gegenliebe gestoßen. Zwar konnte die endgültige Entscheidung erst in einigen Wochen getroffen werden – doch die Wahrscheinlichkeit, dass Linus’ Großeltern den Jungen zugesprochen bekamen, tendierte nun gegen null.
    Trotz des Erfolgs war die Atmosphäre im Inneren des Wagens mehr als unterkühlt. Daran konnte auch das herrliche Frühlingswetter nichts ändern. Finja gelang es einfach nicht, Sanders grausame Anklage zu vergessen. Dass er glaubte, sie wäre dazu imstande, ihr gemeinsames Kind … Nein, den Gedanken wollte sie lieber nicht zu Ende denken. Es war unglaublich, dass Sander ihr wirklich so etwas zutraute. Aber er schien nicht einmal auf die Idee zu kommen, dass Kelly ihr das Informationsmaterial vielleicht nur geschickt hatte, um sie gut versorgt zu wissen. Die betreffende Klinik bot nämlich auch Betreuungen für werdende Mütter an. Sander jedoch hatte sofort seine Schlüsse gezogen und sie verurteilt, ohne sich anzuhören, was sie dazu zu sagen hatte.
    Es fiel ihr schwer, mit ihm überhaupt noch unter einem Dach zu leben. Vor allem, weil ein Teil von ihr immer noch sehr viel für ihn empfand. Er hatte ihr das Herz gebrochen, doch es wollte ihr nicht gelingen, sich wieder zu entlieben. Das überstieg ganz einfach ihre Kräfte. Dass sie es doch irgendwie über sich brachte, sich ständig in seiner Nähe aufzuhalten, lag allein an Linus. Sie konnte sich unter den gegebenen Umständen einfach nicht von Sander trennen. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, den Jungen zu verlieren. So wie die Dinge standen, war er alles, was sie noch hatte.
    “Du bist unruhig”, stellte Sander fest, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. “Stimmt etwas nicht?”
    Finja gab sich längst nicht mehr der Illusion hin, dass er sich wirklich dafür interessierte, was in ihr vorging. Er versuchte lediglich, die Fassade einer funktionierenden Ehe aufrechtzuerhalten – genau wie sie.
    Seufzend schüttelte sie den Kopf. “Nein”, antwortete sie. “Oder vielleicht doch, ich weiß nicht. Vielleicht hätten wir Linus mit nach Falun nehmen sollen. Mir ist nicht wohl dabei, dass wir ihn in Lovisas Obhut zurückgelassen haben. Ich meine, nach der Sache mit Susanna …”
    “Sie ist doch eine alte Freundin von dir”, entgegnete Sander. “Also, ich fand es sehr nett von ihr, sich so kurzfristig bereit zu erklären, auf Linus aufzupassen. Außerdem
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