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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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sie eifersüchtig auf das Glück ihrer älteren Schwester gewesen war. Mit ihren Lügen hatte sie alles kaputt gemacht.
    Wirklich alles? War er bereit, es so weit kommen zu lassen?
    Nein, sagte er zu sich selbst. Er hatte Finja all die Jahre über schrecklich falsch eingeschätzt und sie schlecht behandelt. Doch im Grunde seines Herzens war seine Liebe zu ihr doch niemals erloschen.
    Auf einmal wusste er, was er zu tun hatte.
    Er musste zu Finja und mit ihr reden. Vielleicht gab es ja doch noch einen letzten Funken Hoffnung, dass es zwischen ihnen wieder so werden konnte wie früher.
    Er konnte nur hoffen, mit seinem Verhalten nicht alles zerstört zu haben.
    Finja saß allein in der Küche – die Bjorkmans waren mit Linus ins Nebenzimmer gegangen, um ihm eine Geschichte vorzulesen –, als Sander hereinkam. Sein Anblick erweckte in ihr den dringenden Wunsch, die Flucht zu ergreifen, ganz einfach, weil sie sich so schmerzlich danach sehnte, in seine Arme zu sinken.
    Doch sie wusste, dass sie es nicht überstehen würde, noch einmal von ihm zurückgewiesen zu werden. Und dass er genau das tun würde, stand ohne Zweifel fest. Das hatte sein Verhalten in den letzten Tagen gezeigt.
    Rasch stand sie auf und trat an den Herd, um ihm nicht ins Gesicht blicken zu müssen. “Dein Tee ist inzwischen längst kalt. Warte, ich setze schnell noch einmal Wasser auf. Ich …”
    Sie atmete scharf ein, als Sander ihre Schultern umfasste und sie dann sanft, aber bestimmt zu sich umdrehte. “Bitte, hör mir zu”, sagte er. Seine raue Stimme ließ ihr Herz unwillkürlich höher schlagen. “Ich weiß jetzt, dass ich alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen konnte. Nur der Himmel kann sagen, warum ich so lange brauchte, um das zu erkennen, aber … Finja, ich liebe dich!”
    Ungläubig schaute sie ihn an. Wie konnte er so etwas sagen, nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war? Wollte er sie verhöhnen? Doch die Verzweiflung in seinen Augen schien echt zu sein. Trotzdem wagte Finja es nicht, seinen Worten Glauben zu schenken. Sie war schon zu oft enttäuscht worden – ein weiteres Mal durfte sie nicht in diese Falle geraten.
    Mit Tränen in den Augen schüttelte sie den Kopf. “Nein, Sander, tu das nicht … Sag so etwas nicht, wenn du es nicht wirklich empfindest. Ich bitte dich!”
    Er ergriff ihre Hände. “Aber es ist wahr, Finja. Ich … muss dir etwas sagen. Vielleicht wirst du danach verstehen, warum ich all die Jahre so abweisend zu dir war. Ich dachte, du hättest mich nur geheiratet, um dich an deiner Schwester zu rächen.”
    “An Greta?” Finja blinzelte überrascht. “Aber … Was hat sie mit uns zu tun?”
    “Sie rief mich etwa ein halbes Jahr nach unserer Hochzeit an und behauptete … Nun ja, Greta war früher an der Schule in mich verliebt. Als sie mir sagte, dass ihr Mann Paul ursprünglich mit dir verlobt war und die Beziehung beendet hatte, um sie zu heiraten … Greta meinte, dass du mich nur zum Mann genommen hast, weil …”
    Langsam verstand Finja. “Sie hat dir eingeredet, dass ich mir den Mann geschnappt hätte, den sie haben wollte, um ihr damit heimzuzahlen, dass sie mir Paul weggenommen hat, nicht wahr? Aber – wie konntest du so etwas von mir denken? Hältst du mich wirklich für so berechnend? Und warum hast du nicht einfach mit mir geredet?” Noch während sie die Frage aussprach, erkannte sie die Antwort: Sie hatte sich stets vehement geweigert, über ihre Vergangenheit zu sprechen. Nun musste sie einsehen, dass ihre Geheimniskrämerei mit dazu beigetragen hatte, jenes Missverständnis zu erschaffen, das um ein Haar ihre Ehe zerstört hätte.
    Aber nur um ein Haar? Vor ein paar Minuten war sie noch sicher gewesen, dass es kein Zurück mehr gab. Dass Sanders harte Worte ihre Liebe endgültig zum Erlöschen gebracht hatten.
    Doch nun war sie sich da gar nicht mehr so sicher.
    Sie sah ihn an und erkannte in ihm den Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Den Mann, den sie lieben und ehren wollte, wie sie es einst vor dem Traualtar geschworen hatte.
    Aber war das wirklich noch möglich? Nach allem, was vorgefallen war? Konnten sie einfach so vergessen und noch einmal von vorne beginnen?
    Zu Finjas eigener Überraschung gab es für sie nur eine einzige Antwort auf diese Frage – und die lautete: Ja.
    Doch ehe sie auch nur auf ein gemeinsames Glück mit Sander, Linus und ihrem ungeborenen Kind hoffen durfte, hatte auch sie noch etwas zu gestehen. Sie musste ihm
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