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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet
Autoren: Franziska von Au
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Unterhaltung mit einem Deutschen zum Thema. Seien Sie vorbereitet!
In Österreich machen Sie sich beliebt, wenn Sie über die große Vergangenheit der ehemaligen Donaumonarchie Bescheid wissen. Nicht nur über Kaiserin Sissi bitte! Da gibt es doch – neben kulturell herausragenden Dingen – noch ein paar andere Sachen.
In Polen ist es kein Tabu, über die jüngere Vergangenheit und sogar Auschwitz zu sprechen. Im Gegenteil: Es kann Ihnen durchaus passieren, dass Sie nach Ihrer Einstellung dazu befragt werden. Dann sollten Sie fundiert antworten können und sich nicht mit Banalitäten herauswinden müssen.
In Osttimor sind Katzen heilig. Loben Sie Ihr samtpfötiges Haustier in den Himmel und lästern Sie niemals über Katzen oder sagen gar schlechte Dinge. Auch über Ihre Katzenallergie sollten Sie vielleicht Stillschweigen bewahren.
In Korea hat man überhaupt keine Hemmungen, sich gegenseitig zu offenbaren: Da werden Fragen gestellt, die Sie überall auf der Welt eher als intim bezeichnen würden. Das geht von „wie alt sind Sie?“ über „sind Sie verheiratet?“ bis zu „welche Religion haben Sie?“ Keine Hemmungen bitte: Machen Sie es einfach genauso.
In Griechenland steht die Wiege der Demokratie, hier wurde eigentlich sowieso alles erfunden, was den modernen Menschen in Europa ausmacht. Dieser festen Überzeugung sind die Griechen – das kann man bestens zum Beispiel in dem Film „My Big Fat Greek Wedding – Hochzeit auf Griechisch“ sehen. Und so haben Sie ohne Probleme sofort ein Gesprächsthema, das heißt: nicht
nur eines. Viele. Allerdings natürlich nur so lange, als Sie positiv über all die kulturellen Errungenschaften der Griechen sprechen.
In Indien legt man sich – sollte man kinderlos sein – am besten „Leihkinder“ zu: etwa Nichten und Neffen oder wesentlich jüngere Cousins. Damit ist die schlimmste Klippe im Smalltalk umschifft. Ein unerschöpfliches Thema für jeden Inder: Namen und ihre ideelle sowie gesellschaftliche Deutung. Vorsicht Falle: Es kann passieren, dass Ihr indischer Gesprächspartner geradezu euphorisch von Hitler spricht, wenn er herausgefunden hat, dass Sie aus Deutschland stammen. Das liegt daran, dass er ihn lediglich mit zwei Tatsachen verbindet: dem Krieg gegen die ungeliebten Engländer und den Ariern, einem prähistorischen Volk, das vor etwa 2000 Jahren nach Indien einwanderte. Versuchen Sie am besten, möglichst schnell zu einem unverfänglichen Thema überzugehen.
    Über Geld spricht man nicht. Oder doch?
    Bei uns in Deutschland geht man ja diskret mit Informationen und vor allem Details darüber um, was jeder Einzelne in der Firma so an Gehalt hat. Oft ist diese Geheimnistuerei sogar im Arbeitsvertrag festgehalten. Wir frönen halt alle dem guten alten deutschen Sprichwort „über Geld spricht man nicht.“ Also ist der Verdienst, den man Monat für Monat, Jahr für Jahr einstreicht, natürlich keinerlei Thema für den Smalltalk. Andererseits: Es gibt die Aussage „Geld stinkt nicht“, die vom römischen Kaiser Titus Flavius Vespasianus überliefert ist. „Pecunia non olet“, meinte er nämlich, als er eine Steuer auf die öffentlichen Toiletten erhob. Nun heißt das ja nicht, dass Sie Ihr Geld auf anrüchige Art und Weise verdienen und deshalb nicht drüber reden wollen bzw. dürfen. Aber irgendwie scheint sich das Gesprächsthema Geld und Gehalt in Deutschland nicht leicht durchzusetzen.
     
    Ganz anders ist das beispielsweise in den USA: Hier ist man stolz darauf, was man verdient. Und erzählt gerne schon beim ersten Zusammentreffen, wie viel man sich deswegen leisten kann. Denn das Gehalt ist in den Vereinigten Staaten Gradmesser dafür, wie gut die eigene Leistung ist. Darauf ist man stolz, da hat man nichts
zu verbergen! Wenn Sie in den Vereinigten Staaten zu Besuch sind, geschäftlich oder privat, ist die Frage danach, „wie viel Sie wert sind“, ein völlig normales Gesprächsthema, ja sogar ein Einstieg in eine Unterhaltung zwischen zwei völlig Fremden. Wundern Sie sich also bitte nicht – und haben Sie die entsprechenden Zahlen parat: im Jahresgehalt ausgedrückt bitte; über den Monatslohn spricht bei den Amerikanern nämlich kein Mensch.
    Spezialfall: Handy in Italien
    Italiener haben ein beinahe erotisches Verhältnis zu ihrem mobilen Telefon. Praktisch jeder hat mindestens zwei, oft sogar noch mehr. Das hat seinen Grund: In der Anfangszeit gab es sehr komplizierte Tarife, und so neigten die Italiener dazu, sich eben für jeden
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