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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller
Autoren: PeP eBooks
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schon wieder.«
    »Kat, du musst vorsichtig sein. Es ist verrückt … heutzutage … dass du herumläufst wie eine … wie eine …«
    »… Nutte, die zu dämlich ist, sich dafür angemessen bezahlen zu lassen?«
    »Du stromerst blind herum. Auf die Art und Weise kriegst du nie einen Mann, der dich liebt und den Rest seines Lebens mit dir verbringen will. Das musst du doch wissen.« Das Essen wurde serviert. Jacki widmete sich ihrer Shrimp Louise und kaute laut und vernehmlich - nicht wie eine allein stehende Frau, sondern wie eine sehr selbstgefällige.
    »Du bist ja nur neidisch, weil du für den Rest deines Lebens an diesen Eierkopf gebunden bist, der dich abgöttisch liebt«, sagte Kat.
    »Hör auf den Rat deiner klügeren älteren Schwester, die, jawohl, in der Tat, weiß, was man braucht, um glücklich zu sein. Und es ist nicht allein Raouls Werk, lass dir das gesagt sein. Ein Mensch muss ein bestimmtes Maß an persönlicher Integration erreichen.«

    »Du weißt alles, große Schwester.«
    »Das eine oder andere weiß ich schon …«
    »Allmählich wirst du selbstgefällig.«
    Jacki schlug so fest mit der Faust auf den Tisch, dass einige Blätter marinadengetränkten Kopfsalats von ihrem Teller hüpften. »Ich mache mir Sorgen, okay? Ich kann dir nicht sagen, was dich glücklich macht. Ich weiß, was mich glücklich macht: eine solide Beziehung. Ich liebe Raoul. Er stützt mich. Ich muss mir nicht ständig neue Mieter suchen, die in meinem Herzen logieren, wie du. Du verausgabst dich völlig und vergeudest deine Zeit damit, unglücklich zu sein.«
    »Wie sonst soll ich denn Liebe finden? Ich kenne niemanden in meinem Mietshaus. Ich gehe nicht mehr zur Kirche, seit ich vierzehn bin; alleine in Nachtclubs zu gehen ist gefährlich. Ich habe keine Freundinnen außer dir - wenigstens warst du bis vor fünf Minuten noch meine Freundin. Darüber muss ich jetzt noch einmal nachdenken. Alle verabreden sich heute online. Das ist sicherer, als du glaubst.«
    »Das habe ich schon kapiert«, sagte Jacki mit dem wütenden Ausdruck der älteren Schwester, die es in der Tat kapiert hatte. »Du weißt nicht, was dich glücklich macht, was?«
    »Na, du wirst es mir ja gleich sagen, oder?« Kats Putenfleisch-Sandwich, das an sich schon so riesig war, dass ein Rhinozeros davon satt geworden wäre, war in Begleitung eines riesigen Berges Pommes frites serviert worden. Kate tat hungrig Ketchup darüber.
    Ihre Schwester spießte eine glitschige Garnele auf und kaute unerbittlich. »Na, und? Weißt du es?«
    »Klar.«
    Jacki legte die Gabel zur Seite und verschränkte die Arme. »Na also dann. Was macht dich glücklich?«
    »Fragen sind Forderungen, wusstest du das?«, sagte Kat.
»Genau wie E-Mails. Man hat das Recht, nicht darauf zu antworten. Ich empfehle diese Strategie sogar. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sauer Leute werden, wenn man nicht auf ihre E-Mails antwortet; also: weniger E-Mails, weniger Forderungen an die Zeit, über die man selber verfügt. Mit anderen Worten, nur weil du fragst, heißt das noch lange nicht, dass ich es dir sagen muss.«
    Jacki lächelte böse. »Was bedeutet, dass du die Antwort nicht weißt.«
    »Es ist ganz schön unverschämt, dass du andeutest, ich sei unglücklich.«
    »Sag mir, dass du glücklich bist. Ohne das Gesicht zu verziehen.«
    »Hör auf zu nerven, Jacki.«
    »Du hast eben selbst gesagt, ich sei deine einzige Freundin. Freundinnen tun so etwas. Und, hey, ich habe dir etwas mitgebracht. Verdammt, wo habe ich das Ding nur hingetan? Ich habe es für dich ausgeschnitten.« Sie zog einen riesigen Stoß Geldscheine, Kassenbons, Kaugummipapier, harte Bonbons, Münzen und Stifte aus ihrer winzigen Handtasche aus chinesischer Seide und kramte darin herum. »Ich hab’s wohl vergessen«, sagte sie und stopfte alles wieder hinein. »Es war letzte Woche im Immobilienteil der Times , ein Artikel über eine Villa, die auf den Laguna Cliffs gebaut wird. Ultramodern, weißt du, mucho betono, geometrisch gepflanzte Palmen und ein endloser Pool. Liegt wahrscheinlich bei um die viereinhalb Millionen.«
    »Was ist damit?«
    »Ihr Mann hat sie entworfen. Leigh Hubbels Mann. Weißt du noch, wir haben doch gehört, er wäre Architekt? Also, ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen … irgendein Allerweltsname wie Jones oder Johnson. Mist. Seine Firma floriert
offenbar wirklich. Sie entwerfen das neue historische Museum in Pasadena, das mit der Mumie eines amerikanischen Ureinwohners.
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