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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition)
Autoren: Eireann Nóc
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mich und den Herrn, der munter meiner Wange begrapscht.
    Alles nur Show. Alles dient natürlich nur dazu, sich gut verkaufen zu können. Das hat nichts mit mir zu tun, sondern nur mit dem Showbiz, das in Japan offensichtlich anders ist, als in Österreich.
    Wie sind sie hier herein gekommen? Und wieso scheint niemand ein Problem damit zu haben, wild fremde Leute zu überfallen? Genauso seltsam war es, dass mich GierO so schnell aufgenommen hat. Oder haben sie das nur getan, um mich der großen, grausamen, fleischfressenden Welt ausliefern zu können?
    Wenn ich es nicht schon vorher war, so bin ich jetzt erst recht benebelt, als ich etwas Weiches, Warmes, leicht Feuchtes am Mundwinkel fühle.
    Ich gehöre zur Gruppe dazu.
    Zumindest für zwei Wochen.
    In dieser Zeit gehöre ich quasi ihnen und der Öffentlichkeit. Nichts von all dem hat wirklich etwas mit mir zu tun.
    Nichts …
    Gar nichts.
    Zumindest versuche ich mir das immer wieder einzureden, vor allem um meine Nerven von hundertachtzig Grad ein wenig herunter zu kühlen.
    Dennoch kann ich nicht anders, als das Wesen vor mir noch einmal anzuschielen, versuche aber durchaus, den Kopf noch etwas weiter nach hinten zu drehen, damit ich etwas erkennen kann.
    Der, der da sitzt gehört definitiv nicht zu GierO en Borarion dazu. Zumindest, soweit ich das bisher mitbekommen habe.
    „Ich träume noch?“ Sie haben mein Gesäusel verstanden?
    Grinsend streicht mir der Junge immer wieder über den Kopf.
    „Ärger ihn nicht zu viel, sonst verjagst du ihn noch.“ Uchin ist meine Rettung!
    „Unfug, die zwei sind so süß zusammen.“ Puka! - Du bist so gut wie tot. Provokativ sieht der absolut sexy junge Mann zu Uchin und Puka hinüber, die aneinandergelehnt am „Tisch“ (war der schon immer da?) sitzen und nichts anders tun, als zuzusehen. Kurenai ignoriert das alles geübt und befummelt und besprüht sein Haar. Teile von seinem schwarzen Haar hat er rosa gefärbt. Wenn man nicht weiß, dass das Kurenai sein soll, dann erkennt man ihn auch nicht so leicht mit seiner Maske. Geschminkt und mit wilden, crazy Haaren und Kleidung die eher an ein Clownsfestival erinnern. Passend zu der Musik, die sie spielen. Tsuto ist bereits fertig und lehnt an der Wand, gegenüber den Matratzen, wie immer mit trotziger, mürrischer Miene und verschränkten Armen.
    Und ich? - Ich nehme alles wieder zurück, was ich über den absolut unwiderstehlichen Geruch meines Gegenübers gesagt habe! Sicher riecht er zum Fressen gut, aber das gibt ihmnoch lange nicht das Recht dazu mich anzufassen und mich zu befummeln, als wäre ich sein Freund.
    Sein fester Freund!
    „Hätte es ihm nicht gefallen, hätte sich der Süße schon gewehrt“, haucht der Feind den beiden Jungs am Tisch mit rauer Stimme zu.
    „Mach das noch einmal und ich nehme dich aus, wie einen toten Aal.“
    Anstatt von mir zu lassen, höre ich nur wieder die Filmenden und ihn loslachen, bevor er mir verführerisch mit dem Daumen über die Lippen streicht. Lange, das schwöre ich euch, tut er das nicht, da habe ich ihm schon in den Finger gebissen.
    Er lacht gleich umso mehr, lässt dieses Mal aber wenigstens von mir ab und ich kann mir endlich mit den Händen seine Liebkosungen vom Gesicht rubbeln.
    „Wir sehen also, mit Finn wird es noch sehr lustig werden“, meint einer der Kameraleute.
    Leckt mich doch alle am Allerwertesten!
    Leider weiß ich nicht, wie ich das am besten auf Japanisch sagen kann, damit auch alle verstehen, dass mich das sehr wohl anpisst.
    „Wink einmal, Finn. Und möchtest du noch etwas zu deinem Konzert sagen, dass in eineinhalb Wochen im Musikalischen Museum stattfindet?“
    Mit der einen Hand reibe ich mir immer noch über die Augen, mit der anderen winke ich ab. Damit habe ich hoffentlich klar gemacht, dass ich nichts weiter dazu zu sagen habe. Der Fremde hingegen hat noch reichlich hinzuzufügen. Nicht nur, dass er mich dabei sitzend an seine Brust gezogen hat und mein Kinn in seinen Händen hält, mit eindeutigem Blick auf meine Lippen, nein, er hält sich auch nicht damit zurück, mit Dingen zu prahlen, denen ich noch nicht einmal zugesagt habe. „Das Konzert ist gar nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass er, sobald er mit GierO Schluss gemacht hat, mindestens einen Auftritt mit mir hat. Wir haben nur noch keinen Termin gefunden. Aber vergesst das nicht.“ Den kurzen Moment, in dem er mich nicht angestarrt hat, hat er in die Kamera gezwinkert, die unangenehm näher gekommen ist. Nahe genug, ihm einen
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