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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann
Autoren: J Asher
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von einem Wettkampf neben mir und hat mir alles Mögliche über die Talentscouts vom College erzählt, die auf ihn aufmerksam geworden waren. Später, als ich ein Gähnen nicht unterdrücken konnte, hat er mich an seiner Schulter ruhen lassen. Ich habe die Augen geschlossen und so getan, als schliefe ich, dabei habe ich die ganze Zeit gedacht: Auch wenn ich nicht an die wahre Liebe glaube, für Cody würde ich glatt eine Ausnahme machen.
    Kellan meint, ich solle mal schön auf dem Teppich bleiben, doch sie hat gut reden. Als sie letzten Sommer mit Tyson zusammenkam, hätte man den Eindruck gewinnen können, sie persönlich habe die Liebe erfunden. Sie hat einen hohen IQ und schreibt kluge Artikel für die Schülerzeitung, doch von da an hat sie nur noch über Tyson, Tyson und Tyson geredet. Als er mit ihr Schluss gemacht hat, war sie so am Boden zerstört, dass sie zwei Wochen lang nicht zur Schule kam.
    Wie dem auch sei, auch wenn ich Cody anschmachte, muss das Leben ja irgendwie weitergehen. Seit zwei Monaten bin ich mit Graham Wilde zusammen. Wir spielen zusammen in der Schulband. Er Schlagzeug, ich Saxofon. Er ist sexy, hat schulterlange blonde Haare, aber dass er auf dem Higschoolball so eine Klette war, hat mich doch ziemlich abgeschreckt. Ich werde auf jeden Fall bald mit ihm Schluss machen. Oder ich lasse die Sache über den Sommer ausklingen.
    ➜
    Der Statusbalken ist immer noch nicht vollständig.
    Ich gehe unter die Dusche und mache es mir danach in meinem Korbsessel gemütlich, um meine Unterlagen für die Bioabschlussprüfung noch mal durchzugehen. Ich habe dieses Jahr jede Menge As in Biologie gesammelt, definitiv mein bestes Fach. Kellan wollte mich überreden, nächsten Herbst mit ihr einen Biokurs am College zu belegen, aber ich glaube nicht, dass ich das tun werde. Sonst artet mein letztes Highschooljahr noch in Stress aus.
    Als der Download vollständig ist, klappe ich mein Biobuch zu und starte den Computer erneut. Nachdem ich die Einwahlnummer von AOL eingegeben habe, beginnt das Modem zu knacken und zu piepen. Sobald ich online bin, probiere ich die E-Mail-Adresse EmmaNelson@ AOL .com aus, aber die ist schon vergeben. Genau wie EmmaMarieNelson . Schließlich entscheide ich mich für EmmaNelson 4 ever . Für mein Passwort lasse ich mir ein paar Möglichkeiten durch den Kopf gehen, ehe ich Millicent eintippe. Letzten Sommer, als Kellan und Tyson total ineinander verknallt waren, haben Josh und ich sie durch den Kakao gezogen, indem wir so taten, als wären wir ein liebeskrankes Paar mittleren Alters namens Millicent und Clarence, die tonnenweise Fertigprodukte in sich hineinstopfen und mit einem verbeulten Eiswagen durch die Stadt fahren. Kellan und Tyson fanden das nie besonders lustig, doch Josh und ich sind aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen.
    Ich drücke auf Enter , worauf dasselbe AOL -Bild auf meinem Monitor erscheint, das ich auch auf Kellans Computer gesehen habe.
    »Willkommen!« , meldet sich eine elektronische Stimme.
    Ich will Kellan gerade meine erste E-Mail schreiben, als ein helles Licht über den Bildschirm flackert. Ein kleines weißes Kästchen mit blauem Rand erscheint und fordert mich auf, meine E-Mail-Adresse und mein Passwort erneut einzugeben.
    Ich tippe EmmaNelson 4 ever@ AOL .com und Millicent .
    Für ungefähr zwanzig Sekunden friert mein Bildschirm ein. Dann schrumpft das weiße Kästchen zu einem kleinen blauen Punkt zusammen, woraufhin eine neue Webseite erscheint. Ein blauer Balken zieht sich am oberen Rand entlang. Darauf steht in weißer Schrift »Facebook«. Weiter unten in der Mitte des Bildschirms steht »Neuigkeiten«. Darunter sind viele kleine Fotos von Leuten zu sehen, die ich nicht kenne. Zu jedem Foto gibt es einen kurzen Kommentar.
    Jason Holt
    Ich liebe NYC. Hab schon zwei Cupcakes von Magnolia gegessen!!
    Gefällt mir · Kommentieren · Vor 3 Stunden
    Kerry Dean Und du hast mir keinen abgegeben? Ich mag am liebsten die mit Zuckerguss und Schokostreuseln.
    Gefällt mir · Vor 2 Stunden
    Mandy Reese
    Ich bin gerade in ein Spinnennetz getreten und nicht ausgeflippt. Yeah!
    Gefällt mir · Kommentieren · Vor 17 Stunden
    Ich lasse die Maus um den Bildschirm kreisen, verwirrt von der Vielzahl an Fotos und Mitteilungen. Ich habe keine Ahnung, was all diese Dinge zu bedeuten haben: »Status«, »Freunde finden« und »anstupsen«.
    Dann entdecke ich etwas direkt unter dem blauen Balken, das mich stutzen lässt. Neben dem kleinen Porträt einer Frau, die
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