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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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Für ihn warst du das größte Glück auf dieser Welt.“
    Arrow schaute Dewayne tief in die Augen. „Dich hat er genauso geliebt, mein spitzohriges Brüderchen. Daran gab es nie einen Zweifel.“
    „Ich weiß. Und genau deshalb ist es jetzt wichtig, dass wir zusammenhalten.“
    Nachdenklich ließ Arrow von ihrem Bruder ab.
    „Dewayne … Die Prophezeiung – sie hat sich nicht erfüllt. Ich konnte nichts für mein Volk tun.“
    „Ja, aber nur, weil es noch nicht zu Ende ist.“
    „Das mag sein, aber es gibt schon jetzt Abweichungen in der Prophezeiung.“
    „Wie meinst du das?“ Dewayne musterte sie fragend.
    „Die Prophezeiung besagt doch, dass mir ganze Völker auf meinem Weg hätten folgen sollen. Letzten Endes aber war ich doch allein. Noch nie zuvor habe ich mich so verlassen gefühlt.“
    „Und dabei habe ich dir noch gesagt, dass ich immer bei dir bin – auch wenn du es nicht siehst!“, wetterte Anne auf einem entwurzelten Baumstamm sitzend. Sie wollte gerne wütend aussehen, doch diesmal gelang ihr das nicht. Stattdessen spiegelte sich auch in ihren Augen Hoffnung, Sorgen und Freude wider.
    Arrow warf Dewayne einen fragenden Blick zu, der ihr von dem Elfen mit einem Lächeln bestätigt wurde – ein Zeichen, dass sie auch Anne nicht zu fürchten haben brauchte.
    Bis über beide Wangen strahlend lief sie der alten Frau entgegen und fiel ihr in die Arme.
    „Du dummes Ding“, schimpfte Anne liebevoll. „Ich konnte noch nie etwas dafür, dass ich die Einzige meiner Art bin. Außerdem ist mir nicht entgangen, dass du die Sylphen sehnsüchtig beobachtet hast. Und überhaupt sollte dir vielleicht mal jemand erklären, was Eiselfen und Wasserspeier sind!“
    Arrow runzelte die Stirn. „Aber Anne, was redest du da nur?“
    „Die Sylphen“, entgegnete Anne schroff. „Du hast sie doch gesehen und sie für im Tau funkelndes Wiesengras gehalten.“
    Plötzlich fiel es Arrow wieder ein – die glitzernde Wiese auf dem Weg zum Holunderwald. Arrow hatte sich umgesehen und eine erblickt, wo sie doch sicher war, dort nur an ausgetrockneter Wüste vorbei gekommen zu sein.
    „Ah, ich sehe schon – es fällt dir wieder ein. Dann erinnerst du dich auch an die gewaltigen Eisblöcke! Eiselfen schmiegen sich zusammen, wenn es irgendwo zu warm für sie ist. Damit konservieren sie die Kälte. Und Wasserspeier oder auch Gargoyles sind keinesfalls einfach nur leblose Steinstatuen. Sie haben ihre Augen und Ohren überall!“
    Plötzlich fiel Arrow alles wieder ein. So wie Anne es jetzt sagte, machte das sogar einen Sinn. Ein Funken der Freude flammte in ihr auf, doch genauso schnell erlosch er auch wieder. „Das alles ändert nichts an der Sache. Melchior und Keylam sind trotzdem tot. Ich konnte einfach nichts für sie tun.“
    „Ach, Arrow!“, wetterte Dewayne. „Erkennst du denn nicht auch die guten Seiten? Wir haben auf unserer Reise so viel erreicht. Endlich wissen wir, wohin die Nyriden verbannt wurden. Jetzt endlich können wir über den Weg ihrer Befreiung nachdenken. Und bei allem, was verloren gegangen ist, musst du doch auch an das denken, was du neu gewonnen hast! Die Zwerge haben Tag und Nacht nach dir gesucht und dann sind da noch Neve und Roga. Sie vermissen dich – genauso wie Sally und Harold.“
    Arrow verzog das Gesicht. „Bis du Harold erwähnt hast, hätte ich dir das glatt abgenommen.“
    „Ja aber Arrow, denkst du denn nicht auch an uns – an Anne und mich? Du musst diese Sache nicht allein durchstehen!“
    Diese Worte klangen aufrichtig. Nie hätte Arrow es gewagt zu vermuten, dass ihr Fehlen jemanden ebenso traurig stimmen könnte, wie es einst sie traurig gestimmt hatte, als ihr Vater verschwand. Und ganz plötzlich wurde ihr klar, dass sie ein Teil dieses Kreislaufs war – sie brauchte nicht nur, sondern sie wurde auch gebraucht. Eine aufbauendere Erkenntnis hätte es für sie nicht geben können.
    Glücklich schaute sie Anne in die Augen, doch dann verblasste ihr Lächeln wieder. „Hattest du vorhin gesagt, du wärst die Einzige deiner Art?“
    Anne nickte ganz selbstverständlich.
    „Und was genau bist du?“
    „Allgemein“, warf Dewayne ein, „ist sie besser bekannt als Mutter Natur.“
    Arrow fehlten die Worte. Die Mutter aller Mütter – praktisch die Königin der Könige – sollte ihr Kindermädchen sein. Dabei hatte Arrow immer nur eine liebe Omi in ihr gesehen … – und sie auch so behandelt.
    „Also was sagst du nun?“, fragte Anne, Arrows weiche Knie nicht
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