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Winterliebe

Winterliebe

Titel: Winterliebe
Autoren: A.F. Morland
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Zwillingsschwester Yvette ein. Sie verdrehte die Augen. "Ich möchte einmal erleben, dass ihr einer Meinung seid.”
                  "Wir sind es - sobald es gegen euch geht!” tönte Leo.
                  Yvette winkte ab. "Ihr seid bescheuert.” Sie wandte sich an ihre Eltern. "Mama, Papa - ich wünsche euch ein frohes neues Jahr…”

2
     
                  "Frohes neues Jahr”, sagte zur selben Zeit in München Adalbert Siebenstern zu Waltraude Pessacker.
                  "Ja.” Waltraude seufzte. "Frohes neues Jahr.”
                  "Wir brauchen was zu trinken.”
                  Waltraude schüttelte den Kopf. "Ich möchte nichts mehr.”
                  "Du musst mit mir anstoßen.”
                  Sie befanden sich in einer riesigen Wohnung, deren Besitzer sie nur flüchtig kannten. Sie waren mitgebracht worden - Waltraude von Rigobert Köberl und Adalbert von Milena Schobern. Und irgendwann in dieser langen, turbulenten Silvesternacht hatten Rigobert und Milena, einer Fügung des launischen Schicksals zufolge, zueinandergefunden, ohne auf Waltraude und Adalbert Rücksicht zu nehmen. Seitdem hingen die beiden irgendwie in der Luft.
                  Adalbert Siebenstern brachte Sekt. Er reichte Waltraude ein Glas und meinte lächelnd: "Sellerie, wie der Franzose sagt - so ist das Leben.”
                  In allen Räumen befanden sich Gäste. Es war eine Riesenfete. Man trank, man lachte, man tanzte, man wünschte sich gegenseitig Glück für die nächsten 365 Tage. Das kalte Büfett sah schon sehr unansehnlich aus. Ein Schlachtfeld. Wie Austerlitz. Oder Waterloo. Adalbert stieß mit Waltraude an. Sie war ein ausnehmend hübsches Mädchen, Mitte Dezember einundzwanzig Jahre alt geworden, wunderbar schlank und entzückend blond. Sie trank nur einen winzigen Schluck. Höflichkeitshalber.
                  "Ich habe dich beobachtet”, gestand Adalbert.
                  "Wozu?”
                  Adalbert zuckte die Achseln. "Ich hatte nichts Besseres zu tun.”
                  "Vielen Dank.”
                  Adalbert erschrak. "So habe ich das nicht gemeint”, beeilte er sich zu sagen. "Du gefällst mir. Du bist mir angenehm aufgefallen - und da ich Zeit hatte, habe ich dich beobachtet. Du siehst so traurig aus. Niemand sollte in so einer Nacht traurig sein. Wir haben das alte Jahr Claudettebschiedet und blicken dem neuen Jahr erwartungsvoll entgegen. Es kann uns sehr viel Schönes bringen.”
                  "Aber auch sehr viel Hässliches.”
                  "Du musst positiv denken”, ermahnte Adalbert das junge, aparte Mädchen.
                  "Tust du das?”
                  Adalbert nickte fest. "Klar.”
                  "Immer?”
                  Adalbert grinste belustigt. "Nicht immer - aber immer öfter.”
                  Waltraude lachte.
                  Er sah sie mit seinen dunklen Samtaugen an und sagte leise: "Du lachst, das ist gut. Lachen verscheucht die Sorgen.”
                  "Ich habe keine Sorgen”, entgegnete Waltraude.
                  Ein betrunkener Mann wurde von seiner besseren Hälfte abgeschleppt. Im Vorbeiwanken Claudettebschiedete er sich lallend von den Leuten, die er kannte, und röhrte in alle Richtungen sein "Frohes neues Jahr!”.
                  "Unsere Partner haben uns heute Nacht sitzenlassen”, sagte Adalbert nüchtern.
                  Waltraude spitzte die Lippen. "Rigobert Köberl ist nicht das, was ich unter einem Partner verstehe. Ich meine, wir haben keine Beziehung miteinander. Er wollte an dieser Silvesterparty teilnehmen und fragte mich, ob ich ihn begleite, und ich habe Ja gesagt, das ist alles.”
                  "Und dann verknallt er sich in Milena und weiß nicht mehr, dass es dich gibt.”
                  "Ich werde darüber hinwegkommen”, sagte Waltraude gleichgültig. "Und du?”
                  Adalbert schmunzelte. "Ich werde mich bestimmt nicht erschießen. Milena und ich waren erst dreimal miteinander aus, und es war niemals besonders aufregend. Wahrscheinlich wäre ich in den nächsten Wochen sowieso von selbst darauf gekommen, dass wir nicht richtig zueinander passen. Hast du dir
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