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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)
Autoren: Asia Greenhorn
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war nicht sicher, doch sie hatte den Eindruck, ihre Begleiterin habe sogar ihren Schritt etwas verlangsamt, beinahe als wollte sie ihn ärgern.
    Sie hatte bereits festgestellt, dass keine große Sympathie zwischen den beiden herrschte. Sie fragte sich, ob es möglich wäre, die Information zu ihren Gunsten auszunutzen, doch ein Stoß in den Rücken überzeugte sie, dass es dringendere Probleme zu lösen galt.
    Kalter Schweiß trat ihr jetzt auf die Stirn. Sie wollte nicht in die dunkle Ecke ohne Fluchtmöglichkeit gedrängt werden.
    Vielleicht brauchte man sie nicht mehr, vielleicht wurde sie jetzt getötet …
    Statt der Vampirin packte jetzt Crow sie am Unterarm, und Madison war sich sicher, dass ihr Schicksal besiegelt war.
    Doch dann schob der Vampir ganz unerwartet mit einer knappen Handbewegung den Bilderrahmen zur Seite. Er hing an einem Paneel, das nach links schnellte und eine Öffnung in der Wand freigab.
    Die Vampirin trat flink durch die Öffnung. Die Spalte war nicht breiter als ihr Körper und Madison schrie auf, als Crow sie durch die Lücke stieß.
    Die Vampirin hielt sie fest und Madison befand sich in einem unterirdischen Gang, mit dem Gesicht gegen eine Wand gedrückt, die nach Moder roch.
    Sie hoffte von ganzem Herzen, dass dies nicht ihre neue Zelle wäre, dass Crow das Paneel nicht zurückschieben und sie ohne Luft und Licht zurücklassen würde. Es war extrem eng.
    »Geh schon, Charlotte: Wenn sie euch finden, machen sie uns fertig …«
    Das Paneel wurde in seine ursprüngliche Position zurückgeschoben und die Vampirin machte einen Schritt vorwärts, und zwar so schnell, dass Madison das Gleichgewicht verlor und auf sie fiel.
    Sie begannen, die Stufen einer Treppe hinunterzusteigen, von der sie nicht einmal etwas geahnt hatte.
    Madison Winston war mit Sicherheit im mittleren Gebäudeteil.
    Ihr Geruch lag über demjenigen des Wassers und des Rostes.
    Die Fenster im Erdgeschoss und darüber waren verriegelt. Rhys und Cameron rannten um das Gebäude herum auf der Suche nach einer Möglichkeit, hineinzukommen.
    Sie waren so leise, dass sie auf einen Überraschungseffekt zählen konnten.
    Der Vermummte hatte sie gewarnt, dass Eindringlinge im Anmarsch waren.
    Sobald er den Geheimgang wieder verschlossen hatte, ging Crow zurück zu seinen beiden Kumpanen und hoffte, Charlotte würde es schaffen, die Gefangene in Sicherheit zu bringen.
    Ihnen blieb nun nichts anderes mehr zu tun, als die Neuankömmlinge abzupassen.
    Ein plötzlicher dumpfer Schlag war das Zeichen, auf das sie gewartet hatten.
    »Cliff, Gordon!«, rief er den anderen zu. »Sie dürfen nicht durch die Tür dort!«
    Es war ein eleganter, präziser Sprung.
    Ein Jammer, dass das Mühlrad von einer dicken Algenschicht bedeckt und deshalb schlüpfrig war.
    Cameron vernahm ein schmatzendes Geräusch, als er mit der Schuhsohle auf dem Algenteppich auftrat, dann merkte er, dass er keinen Halt mehr hatte.
    Er rutschte aus und schlug geräuschvoll gegen das rostige Metall, konnte gerade noch sein Gesicht schützen.
    Irgendetwas sagte ihm, dass der Überraschungseffekt damit im Eimer war.
    Mit einer Drehung des Oberkörpers sprang er wieder an Rhys’ Seite und kauerte sich in Angriffsstellung hin.
    In dem Moment kamen die Vampire aus dem Gebäude.
    Die Stufen erschienen ihr endlos.
    In der abgestandenen, feuchten und modrigen Luft kam ihr die Treppe vor, als führte sie bis zur Hölle hinab.
    Madison bekam langsam Atemnot, und zur langen Liste ihrer Probleme gesellte sich nun auch noch Platzangst.
    Kopf hoch, Mad
, versuchte sie sich Mut zu machen,
ruhig bleiben.
    Da sie nicht wusste, woran sie sich festhalten sollte, begann sie die Stufen zu zählen. Ihr Instinkt sagte ihr, dass es die einzige Möglichkeit war, um nicht die Nerven zu verlieren.
    Auf der zweiundzwanzigsten Stufe sprang die Vampirin ins Leere.
    Die Treppe in dem engen unterirdischen Gang endete unvermittelt.
    Sie packte das Mädchen an den Fußgelenken.
    »Komm, Schätzchen«, sagte sie ironisch, »die liebe Charlotte wartet auf dich …«
    Ruckartig zog sie an ihren Füßen, und Madison versuchte vergeblich, den Sturz abzufangen.
    Wimmernd schlug sie hinten mit dem Rücken auf und griff panisch um sich, auf der Suche nach einem Halt, an dem sie sich abstützen konnte. Unter ihren Füßen nichts als Leere, die sie zu verschlucken schien.
    Sie hing in der Luft, auf halber Strecke zwischen dem Ende einer Treppe und dem Beginn der nächsten, und fuchtelte wild um sich. Es war,
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