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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)
Autoren: Asia Greenhorn
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quietschten auf dem Asphalt. Unmittelbar vor dem frontalen Zusammenstoß hielt der andere Wagen an.
    »Was zum Teufel soll das?«, rief Danny.
    Griffith und Morwenna machten die Tür auf und stürzten aus dem Auto.
    Im weißen und unnatürlichen Licht der Scheinwerfer konnte Danny Roberts schließlich die Gestalt erkennen, die aus dem Wagen stieg und auf sie zukam: Darran Vaughan.
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihm: Das war nicht das beherrschte Gesicht des Lehrers, den sie kannten.
    Sein Ausdruck war wild, unmenschlich. Danny würde ihn nie mehr vergessen.
    Morwenna Chiplin stand ihm am nächsten. Vaughan schnellte vor und stürzte sich auf ihre Kehle.
    Blitzartig verstand Danny Roberts alles. Er erinnerte sich an den Biss am Hals von John Philipps, die Überfälle, die Delikte.
    Er zog die Pistole und richtete sie auf Vaughan. Im Halbdunkel der Nacht konnte er die beiden Körper nicht auseinanderhalten und riskierte, beide zu treffen. Er versuchte, das Zittern seiner Hände unter Kontrolle zu bekommen, kniff die Augen zusammen und zielte.
    Die Detonation zerriss die Stille.
    Ein schrilles Pfeifen hallte in Dannys Ohren, der Schuss traf Vaughan in der Brust, und er sank mit einem Schrei zu Boden.
    Er blieb reglos liegen.
    Danny näherte sich ihm misstrauisch, während Morwenna in Griffith’ Arme flüchtete.
    Doch auf einmal erhob sich der schwer verletzte Lehrer und eilte zum Wagen zurück. Ein weiterer Schuss fiel, verfehlte ihn jedoch. Sein Auto verschwand in der Dunkelheit.
    Danny Roberts betrachtete die rauchende Pistole in seiner Hand. Es war zwar kein tödlicher Schuss gewesen, aber niemand hätte einfach so wieder aufstehen können.
    Kein Mensch zumindest.
    Vielleicht war die Antwort auf seine Fragen mehr, als er zu ertragen vermochte.
    Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu verfolgen
, sagte der Großmeister, indem er in seine Gedanken eindrang.
Sie wartet auf dich.
    Rhys erbebte.
Was wird aus uns werden?
    Diese Frage müsst ihr selbst beantworten
, erwiderte Alaric Lochinvar und zog sich aus ihm zurück.
    »Rhys!«, flüsterte Winter benommen.
    Rhys raffte sich auf. Er kniete neben Winter nieder und sie sank in seine Umarmung.
    »Tu mir nie wieder so etwas an«, sagte er und seine Stimme war voller Erleichterung.
    Er drückte sie ganz fest an sich, und sie verharrten aneinandergepresst im Regen.
    Sie hätten sich so viele Dinge zu sagen gehabt … Schöne und weniger schöne, Versprechungen und Abschiedsworte.
    Winter betrachtete die Tröpfchen, die an den dunklen Wimpern des Vampirs glitzerten, seinen jaspisfarbenen Blick, der verführerisch und wild sein konnte.
    Dann neigte Rhys ganz langsam sein Gesicht zu ihr.
    Scheu, zögerlich und innig tauschten sie, vielleicht zum letzten Mal, einen langen Kuss.
     

 
Epilog
    Am Bahnhof von Cae Mefus lehnte Madison sich aus dem Fenster des Zugs. Sie streckte die Hand zu einem letzten Gruß aus und Winter ergriff sie vom Bahnsteig aus. Sie hatten es nicht eilig, sich zu trennen, jetzt wo alles danach aussah, dass die Normalität so weit wie möglich wieder einkehren würde. Der Gesundheitszustand ihrer Großmutter verbesserte sich zusehends, auch wenn die Ärzte sie vorsichtshalber noch nicht aus dem Krankenhaus entlassen wollten.
    Trotz der Spannungen, die immer noch in der Luft lagen, war der Pakt zwischen dem Orden und den Familien erneuert worden, was, zumindest vordergründig, weitere fünfzehn Jahre Frieden sicherte.
    »Lass diesmal etwas öfter von dir hören, Win«, befahl Madison halb im Scherz. »Ich war ja vorher schon beunruhigt, aber jetzt, wo ich alles weiß, bin ich erst recht besorgt …«
    Winter schnaubte, um ihre Ergriffenheit zu verbergen.
    Es stimmte, ihre Freundin wusste alles, auch dass sie ein Scheusal war. Und auch Gareth, Eleri und ihre Eltern wussten es nun. Griffith und Morwenna waren nicht gerade begeistert gewesen, aber ihre Freunde schien es nicht groß zu kümmern.
    »Im Ernst, sieh zu, dass du wenigstens für eine Weile nicht in Schwierigkeiten kommst.«
    »Verstanden, Mama«, erwiderte Winter mit einem arglosen Lächeln.
    Sie konnte allerdings nicht verhindern, dass ein ganz klein wenig Schuldgefühl in ihrem Blick aufflackerte, als er kurz auf Madisons Arm verharrte, mit dem sie ihren Hals berührte. Ihre Wunde hatte genäht und ihr Knöchel eingeschient werden müssen, doch Madison war es irgendwie gelungen, ihre besorgten Eltern, die gekommen waren, um sie nach Hause zu holen, wieder wegzuschicken und zur Genesung in Wales zu
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