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Wings of Love (German Edition)

Wings of Love (German Edition)

Titel: Wings of Love (German Edition)
Autoren: CatTheMad
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gut kannte. Noah ließ sich mit dem Rücken am nächsten Baum nieder, zog die Beine fest an seinen Körper und barg das Gesicht auf den Knien.
"Hättest Du mich doch nur nicht bekommen."
Dunkel zog die Vergangenheit an seinem inneren Auge vorbei.
Er war schuld an allem, indem er geboren wurde, er, der Fehltritt seiner Mutter, den niemand leugnen konnte.
Mary und William Trend hatten blonde Haare und blaue Augen, er selbst hingegen hatte Haare, die dem braun des Waldbodens glichen. Seine Augen waren von einem grün, dass jedem Blatt der Natur das Wasser reichen konnte.
Noah war mit dem Streit und der Gewalt zwischen seinen Eltern aufgewachsen. Mit jedem Tag, den der Junge weniger dem Vater und der Mutter glich, schienen die Auseinandersetzungen der Eltern zu eskalieren.
Noah war sechs, als er das erste Mal die geballte Wut des Mannes zu spüren bekam, der nicht sein Vater war. Voller Schmerz dachte er daran, wie seine Mutter hilflos versucht hatte, ihn zu schützen. Sie hatte damals, wie auch jedes Mal darauf, hart dafür bezahlen müssen, dass sie versuchte, Noah vor William zu behüten.
Noahs Tränen waren versiegt und seine Finger schufen kleine Furchen in den Waldboden unter ihm.
"Sechzehn Jahre hast Du durchgehalten Mom und dann hast Du einfach aufgegeben, statt mit mir fortzugehen, wie wir es uns immer ausgemalt haben", flüsterte Noah leise und ein weiteres Schluchzen kam über seine Lippen.
Einmal hatten beide versucht wegzulaufen, als Noah zwölf gewesen war. Ohne Papiere und Geld waren die beiden fortgelaufen, aber William hatte sie bekommen. Düster erinnerte sich Noah daran, wie lange seine Mutter danach auf der Intensivstation des Krankenhauses gelegen hatte. Er hatte sie auf der Landstraße eingeholt, seine eigene Ehefrau einfach mit dem Auto gerammt, als sei sie eine Plastikpuppe.
Bitter dachte Noah daran, dass seine Mutter immer alle Fragen verneint hatte, ob häusliche Gewalt vorlag. Er verstand nie, warum sie William Trend schützte, den Mann, der ihr Leben zur Hölle werden ließ.
Mary blockte danach alle Versuche Noahs, sie zum Fortlaufen zu bewegen, immer bekam er nur den Satz zur Antwort: "Du weißt, wozu er fähig ist!"
Er selbst war nie auf die Idee gekommen ohne seine Mutter zu gehen, auch, wenn er sie nicht schützen konnte.
Noah war, im Gegensatz zu William Trend, der einem Stier glich, ein schmächtiger Junge. Auch jetzt, mit sechzehn, war er von sehr schmaler Statur und mit seinen 1.75 wesentlich kleiner als der Mann, dessen Nachnamen er trug. Die Ernährung, seit seine Mutter gestorben war, trug ihr Zusätzliches bei und der Junge war inzwischen magerer denn je.
Noah schaffte es, seine Mutter zu einem weiteren Fluchtversuch zu überreden. Aufregung ließ ihn kaum in den Schlaf finden und die bekannten Schreie und Streitereien seiner Eltern taten ihr Übriges.
Als der Junge am nächsten Morgen aufstand, fand er seine Mutter in der Küche. Das Bild, wie die Frau unter der Decke hing, brannte sich in sein Hirn.
Nachdem sich der Schock gelegt hatte, wollte Noah fortlaufen. Weg von dem Mann, der für all das verantwortlich war, aber William schien zu wissen, was in Noahs Gedanken Form annahm. Es folgten Wochen, in denen Noah im Keller eingesperrt wurde.
Nachdem William ihn aus dem Keller entlassen hatte, unternahm Noah einen Fluchtversuch. Was er jedoch nicht wusste, war, dass William allen Menschen in dieser Kleinstadt erklärt hatte, dass Noah über den Tod seiner Mutter geistig verwirrt geworden wäre.
Ein Polizist brachte ihn im Streifenwagen nach Hause und Noahs Verletzungen brauchten die Zeit im Keller, die ihn William erneut einschloss, um zu heilen.
Noah wagte sich kein weiteres Mal zu fliehen, versuchte nur William soviel wie möglich aus dem Weg zu gehen. Jeden Tag war er fast dankbar, wenn der Alte betrunken auf der Couch einschlief.
Mit der Offenbarung William Trends, dass sie umziehen würden, schöpfte Noah neue Hoffnung auf eine Flucht. Er packte, wie der Mann ihm befahl und mit jedem Tag, den der Umzug näher rückte, keimte in Noah mehr Hoffnung.
Er stieg mit William in den Transporter, erinnerte sich noch daran, einen Schluck Cola getrunken zu haben, dann wurde alles um ihn herum schwarz.
Das nächste Mal, als Noah Trend die Augen öffnete, sah er nichts außer Wald und schier nie enden wollende Felder.
Kein anderes Haus, keine Stadt, nichts, nur Natur.
Er hatte noch das Lachen des Alten im Ohr und die bösen Sätze: "Hier ist nichts außer uns. Du solltest den gleichen Weg
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