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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff
Autoren: Mike Resnick
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Kommando.«
    »Bis der Gegner Sie erschossen hat«, sagte Walli, während der Shuttle aus der Teddy R hinausflog und Kurs auf das Schiff der Raumflotte nahm, das etwa vierhunderttausend Kilometer entfernt im Weltraum schwebte.
    »Versuchen Sie, nicht so optimistisch zu sein«, empfahl ihr Cole. »Wir möchten denen nicht wehtun, und es hätte keinen Sinn, uns ihre Kennzeichnung oder irgendeine andere ID anzueignen. Wir brauchen nur den Computer, und wenn sie
    uns näher kommen sehen, zerstören sie ihn höchstwahrscheinlich eher, als ihn uns zu übergeben. Nichts auf dem Schiff lohnt es, dass jemand dafür stirbt.«
    Walli brummte etwas vor sich hin, wusste es aber besser, als sich in Gegenwart anderer mit ihm zu streiten, während der Einsatz schon lief. Die Übrigen waren still, und alle Augen hingen am Frontbildschirm, wo sich ein riesenhaft vergrößertes Bild des Flottenschiffs als winziger Klecks abzeichnete.
    Cole schaltete den Kommunikator ein. »Jacovic?«
    Das Abbild des Teroni tauchte wenige Fuß vor ihm auf. »Ja, Sir?«
    »Mir ist durch den Kopf gegangen, dass wir uns auf den guten Willen einer Mannschaft verlassen, deren Schiff wir kampfunfähig geschossen haben«, sagte Cole. »Wir bieten beim Anflug ein hervorragendes Ziel. Geben Sie ein paar Warnschüsse ab, nicht so dicht am Ziel, dass die glauben, wir versuchten sie zu treffen, aber dicht genug, um ihnen zu zeigen, dass Sie bereit sind, ernst zu machen, falls sie auf uns feuern.«
    »Ja, Sir.«
    Einen Augenblick später zuckten ein Strahl massiven Lichts aus einer Laserkanone und die Energiekugel eines Klopfers - einer Impulskanone - ungefähr in Richtung des Flottenschiffs hinaus. Sie verfehlten es deutlich, aber nicht sehr weit.
    »Das müsste reichen«, sagte Cole. »Wir fliegen mit eingeschalteten Schutzschirmen an. Sollten die da drüben auch nur einen einzigen Schuss auf uns abgeben, ergreifen wir die Flucht zurück zu unserem Schiff, und Sie zielen bei Ihren nächsten Schüssen ein bisschen genauer - aber ich denke nicht, dass es dazu kommt. Die wissen, dass wir sie nach Belieben vernichten können. Dass wir es nicht getan haben, müsste sie davon überzeugen, dass wir auch gar nicht die Absicht hegen.«
    »Hoffen Sie«, sagte Walli.
    »Das hoffe ich«, sagte er.
    Sie näherten sich dem Ziel, ohne dass man auf sie feuerte, und koppelten an. Der Mollutei öffnete flink das Lukenschloss des Flottenschiffs. Cole wollte schon hinübersteigen, als Walli ihn zurückzog und als Erste ging, gefolgt von Pampas und dem Polonoi.
    Alle zweiundvierzig Mannschaftsmitglieder standen ihnen mit gezogenen Waffen gegenüber, aber niemand schoss.
    Sobald Walli überzeugt war, dass die anderen nicht zuerst schießen würden, wich sie zur Seite aus und ließ Cole an die Spitze des Enterkommandos treten.
    »Wir haben nicht vor, Ihnen etwas zu tun«, sagte er. »Wir haben Ihren Sender und Ihre Antenne zerstört, aber sobald wir haben, was wir suchen, senden wir SOS an Ihre Flotte und bleiben in der Nähe, bis wir sicher sind, dass der Notruf empfangen wurde. Wir sind nicht auf Gefangene aus. Wir möchten nur einen einzelnen Gegenstand von Ihrem Schiff. Er gehört nicht zu Ihrer Bewaffnung. Falls Sie uns nicht behindern, wird niemand verletzt werden, und es dauert keine zehn Minuten, bis wir wieder von Bord gegangen sind und das SOS gesendet haben.«
    Die beiden Seiten starrten einander für eine lange Minute an. Endlich steckte der Captain des Schiffs seine Waffe ins Halfter zurück, und die übrige Besatzung folgte seinem Beispiel. Cole drehte sich zu Pampas um. »Okay, Bull, gehen Sie das Ding holen, und bringen Sie es an Bord des Shuttles.«
    Pampas trat an die Hauptsteuertafel, betrachtete sie forschend, schüttelte den Kopf und blickte sich dann an Deck weiter um. Endlich entdeckte er, was er suchte, und ging darauf zu. Ein Ensign, beinahe so kräftig gebaut wie er, traf Anstalten, ihm den Weg zu versperren.
    »Schluss damit!«, sagte der Captain, und der Fähnrich trat wieder auf die Seite.
    Pampas brachte Werkzeug zum Vorschein, gab dem Polonoi einen Wink, er möge ihm helfen, und in vier Minuten hatten sie den Computer ausgebaut.
    »Okay«, sagte Cole, als Pampas das Gerät mit den mächtigen Armen anhob, »bringen Sie ihn aufs Shuttle, und wir machen uns wieder auf den Weg.«
    Pampas ging an ihm vorbei zur Luke, aber Cole achtete nicht auf ihn. Er betrachtete ein Mannschaftsmitglied, das ihn konzentriert und angespannt musterte und dabei immer wieder die
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