Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff
Autoren: Mike Resnick
Vom Netzwerk:
vorbei; und sollten wir siegen, würden wir nächstes oder übernächstes Mal verlieren.«
    »Also planen Sie, lieber die Republik zu erobern mit all ihren sechzigtausend Planeten und drei Millionen Kriegsschiffen?«, beharrte der Platinherzog in sarkastischem Ton. »Ich sage Ihnen was, Wilson: Sollte Sie Gott zum Geschützoffizier auf der Teddy R befördern, setze ich mein Geld trotzdem auf die Republik.«
    »Ein Krieg ist wie eine Safari«, wandte Cole gelassen ein. »Am besten läuft er, wenn man nur einen oder zwei Schüsse abzufeuern braucht.«
    »Ersparen Sie mir Ihre Plattitüden!«, blaffte der Herzog. »Achthundert Schiffe sind hierher unterwegs und lechzen nach Blut. An Bord weiß man nicht, dass Sie sich mit dem Oktopus zusammengetan haben. Man weiß nichts von den paar hundert Schiffen, die Sie aus der Republik selbst angeworben haben. Man weiß lediglich, dass wir ihre letzte Einsatzgruppe bei Station Singapur vernichtet haben, und die Station ist es, die man zerstören möchte.«
    »Ihre Absicht ist nicht, Station Singapur zu zerstören«, warf der Oktopus ein, ein riesiger Mann, der sogar zwischen den bizarreren Außerirdischen im Zimmer auffiel. Er trug kein Hemd, und sechs missgestaltete Hände entwuchsen ohne Arme direkt dem Brustkorb, drei auf jeder Seite. »Denken Sie doch mal nach, Herzog. Stellen Sie einfach klar, dass Sie nur Ihren üblichen Geschäften nachgehen. Weisen Sie Ihre Mädchen an, die Besatzungen mit offenen Armen zu empfangen, und lassen Sie Ihre Kasinos und Kneipen und Drogenhöhlen rund um die Uhr geöffnet. Die wissen, dass Station Singapur über keinerlei Triebwerk verfügt. Bis vergangenen Monat haben sie nie ein Schiff in Stationsnähe verloren. Sie waren nur hier, weil sie einen Tipp bekamen, dass sich Cole hier aufhalten soll. Sie möchten Ihre Station gar nicht. Sie möchten ihn - und, ganz unbescheiden gesagt, mich.«
    »Prima!«, knurrte der Herzog. »Also werden sie die Station nicht wegpusten, sondern sich nur alles aneignen, was mir gehört. Dann ist ja alles in Ordnung!«
    »Halten Sie doch die Klappe!«, verlangte Walli gereizt. »Wenn wir siegen, holen wir uns alles zurück. Wenn wir verlieren, finden Sie auch keine Gelegenheit mehr, sich darum zu sorgen.«
    »Wie tröstlich«, brummte der Herzog.
    »Jetzt machen Sie mal halblang«, sagte Walli. »Sie haben satte zwanzig Jahre lang manipulierte Spiele und verwässerten Whiskey angeboten. Es wird Zeit, dass Sie Ihren Anteil leisten.«
    »Ich dachte, genau das hätte ich getan, als ich vergangenen Monat damit einverstanden war, dass Sie den Gegner zur Station lockten.«
    »He, Cole!«, rief Walli und stand auf. »Was halten Sie davon, wenn ich ihn zum ersten Verlustfall des Krieges mache ?«
    »Beruhigen Sie sich einfach, Walli«, antwortete Cole. »Wir müssen uns über ernste Themen unterhalten.«
    »Ach ja? Nun, ich biete ernsthaft an, ihn k. o. zu schlagen.«
    Cole lächelte und wandte sich an den Herzog. »Sie müssen der Walküre verzeihen. Manchmal vergisst sie, wer der wahre Feind ist.«
    »Dann machen Sie endlich weiter!«, murrte Walli.
    »Manchmal vergisst sie auch, wer der Boss ist«, fuhr Cole fort. »In Ordnung, um es noch einmal zu sagen: Nach aktueller Zählung haben wir achthundertvier Schiffe, die mitgezählt, die uns Lafferty zur Verfügung stellen kann.
    Der Computer kann uns keine genaue Zahl für die Raumflotte nennen, schätzte aber vor einer Stunde einen Wert von 3 417289 Schiffen.«
    »Wo steckt eigentlich dieser Lafferty?«, fragte einer der Männer aus den hinteren Reihen.
    »Mir fällt auf, dass vergangenen Monat niemand Einwände hatte, seine Hilfe anzunehmen«, sagte Cole lächelnd.
    Das Lächeln verschwand. »Er ist unser Kontaktmann in der Republik, und er bleibt auch dort. Man hält dort nach jedem Schiff Ausschau, das sich Station Singapur nähert. Warum also sollten wir sie darüber informieren, dass sie einen Überläufer -tatsächlich sogar ein paar hundert Überläufer - in ihrer Mitte haben?« Er unterbrach sich. »Nun kann nicht einmal jemand, der so blutrünstig ist wie Walli, es wirklich mit dreieinhalb Millionen Schiffen aufnehmen wollen, wenn er selbst nur achthundert...«
    »Drei Millionen vierhunderttausend«, unterbrach sie ihn.
    »Da lag ich wohl falsch. Falls Sie dieses Verhältnis wesentlich günstiger finden, weise ich den Computer an, Ihnen einen Ergänzungskurs in Mathematik zu geben.« Ein paar Leute glucksten; die Walküre lachte nicht. »Wir können es nicht nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher