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Wilson Cole 02 - Die Piraten

Titel: Wilson Cole 02 - Die Piraten
Autoren: Mike Resnick
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dazu gebaut, zu siegen oder zu sterben. Wendete einer von ihnen den Rücken einem Feind zu, präsentierte er diesem damit alle verwundbaren Stellen, während die Vorderseite des Körpers schwer mit Knochenplatten gepanzert und praktisch immun gegen Schmerzen war.
    »Trotzdem war es ein Glückstreffer, Sir«, fuhr Pampas fort.
    »Ich will verdammt noch mal hoffen, dass Sie nur bescheiden sind«, erwiderte Cole, »denn ich brauche einen Mann mit, wie ich es sehe, Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit in unserer Entermannschaft.«
    »Entermannschaft, Sir?«
    »Falls wir den Feind nicht vom Himmel pusten, sondern uns in den Besitz seiner Ladung bringen möchten, müssen wir ihn früher oder später entern«, sagte Cole, als erklärte er es einem Kind. Sie können doch nicht wirklich so dumm sein, sagte er sich. Sie haben einfach noch nicht angefangen, in den Bahnen eines Piraten zu denken.
    »Hätten Sie irgendwelche Probleme damit, einen Piraten mit bloßen Händen oder Ihren Waffen umzubringen?«
    »Nicht, falls er mich umbringen wollte, Sir.«
    »Was, wenn es eine Frau von hundertzehn Pfund wäre und so jung und hübsch und verletzlich aussähe wie unsere Ensign Marcos?«
    »Wenn man Ensign Marcos eine Waffe in die Hand drückte, dann könnte sie den Abzug so leicht betätigen wie ein Fünfhundert-Pfund-Torqual, Sir. Ich habe kein Problem damit, mich zu verteidigen.«
    »Okay, Sie haben den Job«, sagte Cole.
    »Ich könnte hier weiter Dienst tun, bis wir ein Piratenschiff entdecken, Sir«, schlug Pampas vor.
    Cole dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf. »Wer zum Teufel sollte wissen, wann das geschieht? Ich möchte, dass Sie dann frisch sind. Außerdem werden die Geschütze, wenn sie jetzt funktionieren, es auch dann noch tun, wenn wir einem Piratenschiff begegnen. Ich bin überzeugt, dass alle Leute, die Sie ausgebildet haben, mit den geringfügigen Justierungen fertig werden, die womöglich anfallen.« Er unterbrach sich. »Ich wünschte, wir hätten eine Sporthalle, in der Sie trainieren könnten, oder einen Schießstand. Die Teddy R weist jedoch kaum genug Platz auf, um sich umzudrehen, also halten Sie sich in dem winzigen Trainingsraum in Form, so gut Sie können.«
    »Ja, Sir«, sagte Pampas, der spürte, dass das Gespräch vorbei war, und salutierte.
    »Und versuchen Sie mal, diese Gewohnheit des Salutierens loszuwerden.«
    »Wie ich schon sagte, Sir ...«
    »Ich habe meine Gründe, Bull«, sagte Cole. »Wir haben uns der Insignien der Republik auf dem Schiffsrumpf entledigt. Wir haben bereits alle unsere Militäruniformen über Bord geworfen. Falls wir ein Piratenschiff entern und sich einer von denen versteckt und darauf lauert, aufs Geratewohl ein paar Schüsse auf uns abzugeben, hat er nur eine Möglichkeit zu erkennen, wen er als Erstes erschießen soll - und das ist derjenige, vor dem alle anderen salutieren.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht, Sir«, gestand Pampas. »Ich werde mir Mühe geben, nicht mehr zu salutieren, Sir.«
    »Und möglichst auch, mich nicht mehr Sir zu nennen«, ergänzte Cole. »Die Brückenbesatzung bitte ich darum, aber die bleibt ja auch immer dort, wo sie ist. Von den Entermannschaften verlange ich es.«
    »Ja ...« Pampas stoppte sich noch rechtzeitig.
    »Prima. Suchen Sie sich einen Nachfolger aus, klären Ihre Wahl mit mir oder Forrice ab und geben Sie dieser Sektion am Ende Ihrer Schicht einen Abschiedskuss. Und sorgen Sie dafür, dass alle Ihre Handwaffen einsatzbereit bleiben.«
    Cole drehte sich um, ehe er sehen konnte, ob Pampas erneut salutierte, und ging zu einem Luftpolsterlift. Er fuhr damit zur Brücke hinauf, wo der Molarier Braxite und Wladimir Sokolow, ein großer blonder Mann, gerade Dienst taten.
    »Captain auf der Brücke!«, brüllte Braxite, sprang auf und nahm Haltung an. Sokolow, der gerade an den Computerkonsolen arbeitete, stand auf und salutierte.
    »Hören Sie damit auf«, sagte Cole müde. »Hat irgendjemand irgendwas zu melden?«
    »Lieutenant Mboya hat mir aufgetragen, weiter an den Karten zu arbeiten, mit denen sie angefangen hat«, sagte Sokolow. Er gab einem der Computer einen Befehl und benutzte dafür eine Sprache, die ganz aus Zahlen und Formeln zu bestehen schien, und einen Augenblick später leuchtete eine dreidimensionale Sternenkarte über seiner Konsole auf. Ein weiterer Befehl, und siebzehn Sterne erstrahlten hellgelb und fingen an zu blinken.
    »Das sind die Systeme mit den am stärksten bevölkerten Planeten der
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